Wie können Beschäftigte mit Seheinschränkung am Arbeitsleben sowie an beruflicher Fort- und Weiterbildung gleichberechtigt teilhaben? Auf dem Open Government Tag 2021 stellte das Projekt agnes@work seine Leistungen zur Unterstützung dieser Personengruppe vor. Lesen Sie im Gastbeitrag von Savo Ivanic eine Zusammenfassung und finden Sie den Link auf das Vortragsvideo.
agnes@work stellt sich vor
Am 25. und 26. November 2021 fand der 9. Open Government Tag des IT-Referates der Stadt München statt. Online trafen sich Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um über die Aspekte Sicherheit, Nachhaltigkeit und soziale Teilhabe der Digitalisierung zu sprechen.
Eingeladen war auch agnes@work – ein Projekt des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) in Marburg. Projektziel ist die gleichberechtigte Teilhabe von Beschäftigten mit Seheinschränkung in der Arbeit sowie der Fort- und Weiterbildung. Immerhin betrifft dies schätzungsweise 60000 Menschen in Deutschland, für die nicht immer adäquate Unterstützungsstrukturen vorhanden sind. Außerdem treten die Betroffenen in aller Regel vereinzelt auf und sind damit schwer erreichbar. Hier setzt agnes@work an.
agnes@work wurde im August 2020 als ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln der Ausgleichsabgabe gefördertes Projekt gestartet. „agnes“ steht für „Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige – Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz“. Projektlaufzeit ist bis Mai 2023.
Das agnes@work-Angebot konkret
Die Projektmitarbeiter Herbert Rüb und Oliver Nadig referierten im Rahmen des interaktiven „Markplatzes digitaler Möglichkeiten“ über digitale Barrierefreiheit und berufliche Weiterbildung für Beschäftigte mit Sehbeeinträchtigung. Sie gaben einleitend grundlegende Informationen zur Arbeitsweise von blinden und sehbehinderten Menschen und ihren Hilfstechnologien wie Braillezeile oder Screenreader.
Ihr Vortrag ging dann weiter auf die Forderung nach digitaler Barrierefreiheit ein und behandelte ausführlich die Hürden und Folgen der zunehmenden Digitalisierung für Berufstätige mit Seheinschränkung. agnes@work bietet beispielsweise Information, Beratung und Qualifizierung betrieblicher und gesetzlich zuständiger Unterstützungsakteure wie Schwerbehindertenvertretungen und Reha-Fachkräfte. Eine sogenannte „Task Force“ setzt zudem ein Konzept zum Einsatz von Expertinnen und Experten am Arbeitsplatz und im Arbeitsumfeld von Beschäftigten mit Sehbeeinträchtigung um. agnes@work
- fördert die Gestaltung barrierefreier Weiterbildungsangebote.
- informiert, berät und qualifiziert zu Fragen der Barrierefreiheit am Arbeitsplatz.
- vernetzt sehbeeinträchtigte Berufstätige als Expertinnen und Experten in eigener Sache.
- unterstützt sehbeeinträchtige Berufstätige bei der Sicherung ihres Arbeitsplatzes ebenso wie bei der Planung ihrer beruflichen Entwicklung.
- analysiert Probleme in der gesamten Arbeitsumgebung gemeinsam mit allen Beteiligten.
Den Vortrag von agnes@work als Aufzeichnung erleben
Die Rückmeldung der Teilnehmenden war positiv. Die Themen stießen auf großes Interesse und die Notwendigkeit solcher Informationen für die Teilhabe wurde mehrfach betont. Grund genug, dieses Thema und die Arbeit von agnes@work hier nochmals zu platzieren. Im Folgenden finden Sie das Video des Vortrages auf dem digitalen Marktplatz. Schauen Sie doch mal rein:
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