Blended Learning – Das Beste aus zwei Welten verbinden
Blended Learning – oder zu Deutsch auch integriertes oder hybrides Lernen – ist nicht neu. Bereits in den 1980er Jahren firmierten erste computerbasierte Trainings mit Präsenzphasen unter diesem Namen. Später folgten komplette Fernstudiengänge. Auch im Arbeitsalltag versuchte man Kurse am Arbeitsplatzrechner so zu integrieren. Meist mit mäßigem Erfolg, wenn es nicht klare Regeln für die dafür notwendige “Lernzeit” gab.
Blended Learning zielt darauf ab, “analoges” und digitales Lernen zu verbinden. Die Idee ist, Nachteile der jeweils anderen Lernform zu vermeiden und dafür die Vorteile bestmöglich in einem Mischverhältnis (englisch: blend) zusammenzuführen. Konkret sollen die Flexibilität von elektronischen Lernformen mit der sozialen Komponente der direkten persönlichen Kommunikation verschmelzen. Dazu werden verschiedene Lernmethoden und Medien sowie eine ausgewogene Mischung von digitalen Sitzungen und Präsenzveranstaltungen genutzt.
Ein Mix aus Medien und Methoden
Was alle Anwendungsbereiche des Blended Learning verbindet, ist die Vielfalt beim Einsatz von Medien. In einer vorher festgelegten Struktur wechseln sich Präsenzveranstaltungen mit Selbstlernphasen und Digitalunterricht ab. Im Präsenzunterricht findet sich die klassische Mischung aus Referat, Gruppenarbeit und Diskussionsrunde. Die digitalen Phasen können auch mal aus Videokonferenzen bestehen. Der Schwerpunkt ist aber das eigenständige Lernen auf einer digitalen Plattform. Dort werden den Lernenden Inhalte über Texte, Videos oder interaktive Aufgaben vermittelt.
Ob nun Blended Learning oder nicht. Wie bei jeder guten Lernform begleiten die Lehrenden die Lernenden in allen Phasen und stehen für zusätzliche Gespräche und aufkommende Fragen zur Verfügung.
Blended Learning in der Praxis
Es gibt bereits einige spannende Beispiele, bei denen Blended Learning praktisch angewendet wird. Drei stellen wir näher vor:
Blended Learning in der Schule
Die Nutzung von Blended Learning hat durch die Corona-Pandemie auch ihren Einzug in deutsche Schulen gefunden. Gerade, wenn Schülerinnen und Schüler in kleineren Gruppen aufgeteilt im Wechsel in Präsenz und allein am heimischen Küchentisch lernen, kommt der Methoden eine besondere Bedeutung zu. Unterricht per Videokonferenz, der Einsatz von Lehrfilmen und interaktiven Online-Formaten sind nur einige Beispiele zur Vermittlung des Schulstoffes oder zur Vertiefung des in den Präsenzphase Gelernten.
Blended Learning an Universitäten und Hochschulen
Gerade bei jungen Erwachsenen spielt Flexibilität bei der Ausbildung eine immer größere Rolle. Sei es, weil der gewünschte Studiengang nicht in der eigenen Stadt angeboten wird, oder weil man sich für ein duales Studium entschieden hat. Universitäten und Hochschulen reagieren auf diesen Trend und machen den Studierenden neue Angebote. Ein Beispiel dafür sind Studiengänge, die nur noch zur Hälfte im Lehrsaal stattfinden. Dafür bieten die Lehreinrichtungen ihre Inhalte online an. Regelmäßige Videokonferenzen in kleinen Gruppen dienen dazu, Fragen zu klären oder Inhalte zu diskutieren.
Blended Learning im Berufsalltag
Auch im Berufsleben nimmt man im Laufe der Jahre an zahlreichen Schulungen und Weiterbildungen teil. Die Methoden des Blended Learning finden auch hier Anwendung. Digitale Lernplattformen führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch neue Inhalte und bieten oft die Möglichkeit, das Gelernte direkt auszutesten. Begleitende Schulungen mit vereinzelten Präsenzterminen runden das Bild ab.
Die IHK Akademie München und Oberbayern nutzt Blended Learning bereits in ihren Bildungsangeboten und erklärt ihre Herangehensweise im nachfolgenden Video:
BLENDED LEARNING – wie funktioniert das bei der IHK Akademie München?, Quelle: IHK Akademie Koblenz
Kommentare (0)
Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.