Mehr Nachhaltigkeit – auch für die digitale Zukunft
Für die Digitalisierung gilt wie für so vieles: Der konkrete Einsatz entscheidet über Schaden und Nutzen. Bisher sieht der WBGU die Digitalisierung im Hinblick auf Nachhaltigkeit eher als Teil des Problems, als der Lösung. So heißt es in einem Statement zum Hauptgutachten „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“:
Die Digitalisierung geht mit immer weiter steigenden Energie- und Ressourcenverbräuchen sowie globalen Produktions- und Konsummustern einher, die die Ökosysteme noch massiver belasten.
Deshalb fordert der WBGU, „die technischen Innovationsschübe eng mit Nachhaltigkeitsleitbildern und -politiken zu koppeln.“
Vom Gutachten zur Charta
Mit der Charta “Unsere gemeinsame digitale Zukunft” hat das Gremium selbst ein Leitbild entworfen. Mehrere globale Institutionen haben mitgearbeitet. Die Charta hat drei Kernelemente:
- Faire und nachhaltige globale Veränderung im Sinne der Agenda 2030
- Vermeidung von Systemrisiken wie soziale Kontrolle oder Cyberangriffe
- Aufbau von zukunftsgerichteten Prozessen im Sinne von Ethik, Teilhabe und globaler Kooperation
Die Formulierungen klingen teilweise etwas sperrig. Doch das Papier liefert komprimiert auf zwei Seiten eine Fülle von Ideen für eine nachhaltige digitale Zukunft.
Feedback ist ausdrücklich erwünscht. Bis Ende Januar 2020 sind Interessierte zum Kommentieren der englischen Version eingeladen. Mit diesen Hinweisen wird der Entwurf überarbeitet.
Nachhaltigkeit-Impulse nicht nur für Start-ups
Start-ups und Unternehmen, die nach guten Themen mit Förderpotenzial suchen, können vom Wissen des WBGU profitieren. Denn der nimmt künftige Trends in Politik und Gesellschaft vorweg.
Zu jedem Thema, auch zur Digitalisierung, gibt es kurze Papiere zum Einlesen. Die wesentlichen Thesen des Hauptgutachtens sind beispielsweise in einem vierseitigen Fact Sheet zusammengefasst. Es gibt Podcasts, ein 28seitiges Politpapier und Presseerklärungen. Wer sich dann für ein konkretes Thema interessiert, bekommt in der über 500 Seiten starken Vollversion viele Detailinformationen. Auf der Downloadseite ergänzen einzelne wissenschaftliche Expertisen das Know-How.
Ein interessanter Fundus also, der zum einlesen einlädt. Denn eines gilt als sicher: „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ ist ein Zukunftsthema, zu dem noch viel passieren muss und wird.
Sehen Sie sich zum Thema “Digitalisierung und die Verantwortung für die Gesellschaft” auch gerne das Video von Kristina Siepmann an. Sie sprach auf dem Open Government Tag 2019 über Social Innovation – neue Technologien für eine integrierte Gesellschaft. Sie finden den Mitschnitt auf unserem Youtube-Kanal.
Dies ist unser letzter Beitrag vor Weihnachten. Natürlich gibt es zum Advent eine weitere Weihnachtsgeschichte von Laura und Brummelbär. Wir lesen uns wieder am 27. Dezember und kurz vor Silvester gibt es unseren Jahresrückblick. Danke für Ihre Teilhabe an unserer Seite. Bleiben Sie uns auch 2020 treu!
Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest!
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