Das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) suchte 2020 wieder Kommunen und Formen der inter- und intrakommunalen Zusammenarbeit für das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“. München hat gemeinsam mit Hamburg und Leipzig den Zuschlag erhalten und geht damit einen wichtigen Schritt in der Entwicklung zur Smart City.
Connected Urban Twins – Ein neues Smart City Förderprojekt für München
Die Städte München, Hamburg und Leipzig haben mit ihrem gemeinsamen Antrag „Connected Urban Twins – Urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge für integrierte Stadtentwicklung“ (CUT) einen Zuschlag von circa 32,4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm des BMI für digitale Stadtentwicklung erhalten. Der Münchner Stadtrat hatte bereits im Mai 2020 zugestimmt, dass das Kommunalreferat, das IT-Referat und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung am Förderprogramm teilnehmen. Insgesamt fördert das BMI 32 Projekte von Städten, Kreisen und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland mit insgesamt 350 Millionen Euro.
Ergebnisse und Erfahrungen aus bereits laufenden oder abgeschlossenen Projekten in München bilden eine wichtige Grundlage für das Förderprojekt CUT. Dazu zählen zum Beispiel Smarter Together, City2share, Eccentric, der Digitale Zwilling München oder das Projekt zur Verbesserung der Verkehrsdatensituation in München (VVD-M). Die hier gesammelten Erfahrungen werden durch CUT nun verstetigt und tragen einen wichtigen Teil dazu bei, den Münchner Weg zu einer Smart City als moderne und attraktive digitale Metropole fortzusetzen.
Das Förderprojekt von Hamburg, München und Leipzig ist damit ein Leuchtturmprojekt. So kann die Stadt München das Thema Smart City in ganz Deutschland weiter voranbringen, Vorreiterin sein und innovative Ansätze entwickeln. Zudem profitiert München von dem gemeinsamen Netzwerk und Wissensaustausch der an dem gesamten Förderprogramm des BMI beteiligten Städte und Gemeinden.
Um was geht es bei Connected Urban Twins?
„Urban Twin“ ist der digitale Zwilling einer Stadt als virtuelles 3D Abbild mit umfangreichen ortsbezogenen Informationen. Mithilfe dieser Daten können Planungen der Stadtentwicklung beschleunigt und optimiert werden. Aber auch zahlreiche andere Einsatzszenarien sind denkbar, wie wir in diesem Blogbeitrag bereits beschreiben haben.
Konkret geht es in dem Förderprojekt um die Entwicklung von miteinander verbundenen urbanen Zwillingen. Herzstück ist eine sogenannte Urban Data Plattform, auf der alle Daten zusammenlaufen. In enger Zusammenarbeit entwickeln die drei Partnerstädte diese Infrastruktur zu einem gemeinsamen Produkt weiter, schaffen innovative Lösungen, sammeln Erfahrungen und lernen voneinander. Markus Mohl vom Projekt Digitaler Zwilling München im Kommunalreferat sagt dazu:
Die bisherige Pionierarbeit in den drei beteiligten Städten wird mit CUT auf eine neue Ebene gehoben. Die Potenziale unseres Digitalen Zwillings München werden damit gestärkt und weiterentwickelt.
Innovative integrierte Stadtentwicklung im Fokus des Förderprojekts
Insbesondere Einsatz und Nutzen in der integrierten Stadtentwicklung spielen eine wichtige Rolle im Förderprojekt. Hier kann München auf das vorhandene GeoPortal München aufsetzen und viele bereits gesammelte Informationen nutzen. Über konkrete Anwendungsfälle können innovative Ideen vorangetrieben und Synergien genutzt werden. Dabei entstehen flexible und städteübergreifende Lösungen, die sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert. Klaus Illigmann aus dem Bereich Strategische Entwicklungsplanung im Planungsreferat:
Digital gestützte Stadtentwicklung wird immer mehr zur neuen Normalität. Technische Lösungen wie der Digitale Zwilling oder die urbane Datenplattform werden dabei immer wichtiger. Sie ermöglichen neue innovative Planungsansätze und unterstützen planerische Handlungsnotwendigkeiten in städtischen Testräumen und Reallaboren.
Außerdem möchte das Förderprojekt insbesondere die Beteiligung der Stadtgesellschaft stärken, die Wissenschaft und Forschung intensiv einbinden, ein kommunales Netzwerk aufbauen und Wissenstransfer gewährleisten. Ziel ist es, die Klimaneutralität für die gesamte Stadt München im Jahr 2035 unterstützen zu können.
Startschuss für Connected Urban Twins im Januar 2021
Das interkommunale Projekt soll Januar 2021 starten und dauert fünf Jahre. Hamburg vertritt federführend das Konsortium.
Aktuell laufen bereits unter Hochdruck die Vorbereitungen für Connected Urban Twins. Ziel ist es, nach fünf Jahren Erfahrungen und Entwicklungen weiterzugeben und somit den Weg zur Smart City zu ebnen. Wolfgang Glock vom Bereich E- und Open Government & Smart City der Stadt München:
Kommentare (0)
Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.