Digitale Selbstbestimmung und Einstellung zur Digitalisierung
Die Initiative D21 hat für den Digital-Index knapp 20.500 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren befragt. Auch sogenannte “Offliner”, also Personen, die selbst keine Internetverbindung besitzen, wurden einbezogen. So ergibt der D21-Digital-Index ein umfassendes und über die gesamte deutsche Bevölkerung reichendes Stimmungsbild.
Zusätzlich zur Analyse des Digitalisierungsgrades der Bevölkerung wurde für den diesjährigen D21-Digital-Index auch die digitale Selbstbestimmung abgefragt. Gemeint sind die digitalen Identität und Fragestellungen zur eigenen digitalen Präsenz sowie der eigenen Sichtbarkeit im Netz.
Auch die Einstellung der Bevölkerung zur Digitalisierung wurde zum ersten Mal vielschichtig abgefragt. Dies beinhaltete Fragen zum Einfluss der Digitalisierung auf Themen wie Arbeit, Fachkräftemangel und ähnliches. Dies gibt wiederum indirekt Aufschluss über den Status Quo des digitalen Arbeitens in der Gesellschaft.
Stärkere Digitalisierung in Deutschland
Die Zusammensetzung des Digital-Indexes und dessen Veränderung zum Vorjahr zeigt Abbildung 1. Eine Steigerung von drei Punkten im Vergleich zum Vorjahr sind gute Nachrichten.
Diese Steigerung lässt sich vor allem durch die erhöhte Internetnutzung der über 50-Jährigen erklären. Auch die Zahl der sogenannten “digitalen Vorreiter” wächst. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe digitale Kompetenz, große Offenheit für digitale Innovationen und vielfältige Nutzung von digitalen Technologien aus.
Abbildung 1: Entwicklung und Zusammensetzung des Digital-Index, Quelle: Initiative D21 e.V. 2020
Insgesamt sind 86 Prozent der deutschen Bevölkerung online (Zuwachs von 2 Prozent). Hier zeichnet sich vor allem das mobile Internet als wesentlicher Treiber aus. Dieses wird mittlerweile von 74 Prozent der Bevölkerung genutzt (Steigerung um 6 Prozent).
Auch in der älteren Bevölkerungsgruppe lassen sich starke Zuwächse verzeichnen. 81 Prozent der 60 bis 69-Jährigen sowie 52 Prozent der über 70-Jährigen nutzen mittlerweile das Internet. In den jüngeren Generationen (ab 14 Jahren) ist nahezu jede Person online. Abbildung 2 verdeutlicht die eben genannten Ergebnisse.
Handlungsbedarf besteht weiter
Der positive Trend der Studie zeigt, dass der digitale Wandel in der Mitte der Gesellschaft zunehmend besser verankert ist und von allen gesellschaftlichen Gruppen angenommen wird.
Aber es gibt auch Teilergebnisse des Digital-Index, die Handlungsbedarf aufzeigen. So laufen Menschen mit niedriger formaler Bildung und ohne Berufstätigkeit Gefahr, bei der Digitalisierung weiter abgehängt zu werden. Und nur eine Minderheit (36 Prozent) findet, dass Schulen notwendige Digitalisierungsfähigkeiten vermitteln.
Der komplette D21-Digital-Index kann hier nachgelesen werden.
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