Die Datacenter der Stadt – mit Sicherheit!

11. Oktober 2021
Ein Beitrag von Sebastian Wagner

Die sogenannte Cloud ist heute in aller Munde und man könnte annehmen, dass unsere Daten wirklich irgendwo in den Wolken umher schwirren. Das ist natürlich nicht der Fall, dafür gibt es immer noch Festplatten. Dennoch ist die Sicherheit unserer Daten ein Thema. Und dank Stromverbrauch müssen wir auch an den Schutz der Ressourcen denken. Unser Kollege Sebastian Wagner klärt in unserer Serie #ITforMuc auf und zeigt, wie sicher die Datacenter der Landeshauptstadt München sind und was sie leisten.

Die Cloud sind wir selbst

Für Einwohnermeldedaten, KFZ-Kennzeichen, Gewerbesteuerdaten und für alle anderen Daten, die die Stadt München für ihr Verwaltungshandeln benötigt, betreibt das IT-Referat zwei moderne Datacenter im Stadtgebiet von München. Selbst die Münchner Ampeln werden aus den Datacentern heraus gesteuert. Hier sind auch die Geschäftsunterlagen unserer Kolleginnen und Kollegen und vor allem die sensiblen Daten der Münchner Bürgerinnen und Bürger gespeichert.

Viele Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Referate greifen auf diese Daten im Rahmen ihrer Aufgaben zu und speichern weitere. Wie wir schon beschrieben haben, macht genau das das so genannte Cloud Computing aus. Dafür beherbergen die Datacenter hunderte Festplatten, Langzeitspeichersysteme, hoch performante Server, tausende Datenverbindung und die unterstützende Versorgungstechnik. Alles arbeitet im Verbund zusammen und ist die Basis für unsere städtische Cloud. Sie stellt die Anwendungen für Stadtverwaltung und die Online-Services der Landeshauptstadt zur Verfügung. Aber ist das auch sicher?

Münchner Daten – mit Sicherheit

Die Datacenter gehören zur so genannten kritischen Infrastruktur. Der Auftrag lautet: Wir müssen die Stadtgesellschaft rund um die Uhr mit IT unterstützen. Egal was komme.

Daher sind die Datacenter mit dem Ziel der maximalen Sicherheit und höchstmöglichen Verfügbarkeit gebaut. Dafür arbeiten wir nach denselben internationalen Standards, die auch in der freien Wirtschaft üblich sind. Ob Zertifizierungen, Ausfallsicherheit oder Notfallkonzepte – die Stadt München als öffentliche Verwaltung ist hier State-of-the-Art! Vielleicht sogar etwas mehr.

Das bedeutet: Auch wenn in München mal der Strom ausfällt, können die Datecenter für mindestens 72 Stunden dank Notstromaggregat und ohne nachzutanken weiterhin Daten verarbeiten. Zudem kommt kein Unberechtigter ins Gebäude.

Datacenter als Teil der kommunalen Verantwortung

In so einem Datacenter steckt eine Menge Technik. Und damit wir als Stadt immer mehr digitalisieren können, benötigen wir immer mehr Hardware. Die braucht dann Strom und muss gekühlt werden.

Uns ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und auch bei den Datacentern Ressourcen zu sparen. In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels haben wir ein großes Interesse daran, Energie zu sparen und die Erzeugung grüner zu gestalten. Die Kolleginnen und Kollegen in den Datacentern arbeiten daher laufend daran, ökologischer zu handeln und immer weniger Energie für die Gebäudeversorgung aufzuwenden. Die Nutzung kommunaler Synergien bietet dafür den optimalen Weg.

So beziehen die Datacenter möglichst viele Ressourcen aus den städtischen Versorgungseinrichtungen. Die Kälteversorgung zum Beispiel erfolgt durch das kommunale Fern- und Nahkältenetz. Dadurch sinkt die Stromaufnahme des Gebäudes gravierend. Dies spart Kosten und lässt uns vor allem eine grüne Wertschöpfungskette aufbauen. Jede Leistung, die nicht doppelt erbracht werden muss, schont die Umwelt.

Ein weiterer Baustein der kommunalen Verantwortung ist es, so wenig Fläche wie möglich für die kommunale IT zu verbrauchen. Deswegen verfolgten wir von Anfang an das Ziel, nicht nur die städtischen Systeme in den Datacentern zu versorgen. Auch städtische Beteiligungsgesellschaften sollten aufgenommen werden können. Hier sind wir auf einem guten Weg, aber mit Sicherheit noch lange nicht am Ziel. Noch gibt es Kapazitäten, die genutzt werden wollen.

Digitalisierung der Datacenter als Chance zur Ressourcenschonung

Letztlich geht die Digitalisierung auch nicht an den Datacentern vorbei. So haben wir in den letzten Jahren viele Prozesse verschlankt und digitalisiert. Vor allem die Inbetriebnahme des aktuellen Haupt-Datacenters hatte hieran einen großen Anteil. Über 65000 Datenpunkte im Gebäude helfen, Abläufe und Automatisierungen effizient zu gestalten.

Digitalisierung meint vor allem den Einsatz modernen Medien und Technologien wie Smartphones, QR-Codes und die passende Software im Datacenter. Dadurch sind viele Prozesse schneller und kundenfreundlicher geworden. Und selbst kleine Schritte haben hier langfristig eine große Wirkung. So haben wir durch den gezielten Einsatz der Digitalisierung nahezu alle Prozesse im Datacenter papierlos gestaltet.

Bei dieser Umstellung haben wir eine interessante Erfahrung gemacht: Digitalisierung ist nicht nur Technik oder Software, die ein bisheriges System oder Formblatt ersetzt. Es ist auch Emotion. Es fühlt sich einfach besser an, einen effizienten und nachhaltigen Prozess zu nutzen!

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