Digitale Services im KVR: Was sagen die Fallzahlen 2020?

23. Dezember 2020
Ein Beitrag von Dr. Stefan Döring

Wir informieren hier im Blog regelmäßig über neue Online-Services und Online-Formulare aus dem Projekt E- und Open Government. Doch wie werden die Angebote angenommen? Besonders wichtig ist diese Frage für das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR), denn dort gibt es viele Prozesse mit hohen Fallzahlen und damit hohem potenziellen Nutzen von Online-Angeboten. Jetzt hat man dort anhand der Daten dieses Jahres bis einschließlich Oktober eine erste Bilanz gezogen.

Hohe Fallzahlen bei KVR-Prozessen

Was die Nutzung der digitalen Services angeht, sind vor allem zwei Kennzahlen interessant: Die Fallzahlen, wie oft ein Online-Angebot genutzt wurde, und der Online-Anteil an den jeweils gesamten Prozess-Fallzahlen. Im KVR war man von den Ergebnissen durchwegs erfreut. Corona und die damit verbundene Reduzierung persönlicher Kontakte und Termine haben zweifellos dazu beigetragen. Hier ein Auszug aus den Ergebnissen:

 

  • Im Frühjahr, als Corona so richtig Fahrt aufnahm, standen die Kommunalwahl an. Das bisher schon sehr große Interesse an der kontaktlosen Briefwahl stieg weiter, für die Stichwahl zum Oberbürgermeister war sie die einzige Option. Da war es für die Abwicklung hilfreich, dass 69 Prozent der Briefwahlanträge online gestellt wurden. Die Anmeldungen der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer kamen zu 90 Prozent online an.
  • Die Anträge auf Geburtsurkunden und Meldebescheinigungen gehen inzwischen zur Hälfte elektronisch ein.

  • Das neue Onlineformular für den Neuantrag Bewohnerparkausweis wurde im August 2020 eingeführt, zeitlich passend zum Inkrafttreten mehrerer neuer Lizenzgebiete. Bis Ende Oktober brachte es das elektronische Angebot bereits auf 40 Prozent der jährlichen Fallzahlen.
  • Bei der Verlustanzeige beim Fundamt kam die Online-Nutzung auf 48 Prozent der gesamten Fallzahlen – obwohl Massenfundsachen wie Schirme, Schlüssel und Handschuhe aus Verwechslungsgründen gar nicht über diesen Dienst gemeldet werden können.
Fallzahlen und Anteil digitaler Nutzung

Fallzahlen und Anteil digitaler Nutzung (Quelle LHM-KVR)

Kontaktformulare und Nachfragen zu 100 Prozent online

Bei den digitalen Angeboten mit grauem Balken geht es um Services, die nur über den elektronischen Weg genutzt werden. Ihr Anteil an den Fallzahlen liegt damit bei 100 Prozent. So wurde beispielsweise die Mailadresse in der Ausländerbehörde komplett auf ein strukturiertes Kontaktformular umgestellt.

Auch Online-Nachfragen nach dem Status der beantragten Dokumente sind in manche Prozesse integriert. Wie beliebt diese Möglichkeit ist, zeigt das Interesse für “Bearbeitungsstand Aufenthaltstitel” (Fallzahl über 300.000) und “Führerschein” (über 100.000). Besonders Ungeduldige nutzen dieses kostenlose Angebot auch mehrfach.

Die Reservierung des Wunschkennzeichens ist ein gutes Beispiel für einen Service, der praktisch nur digital sinnvoll ist. Schließlich muss man erst mal mithilfe der Kennzeichen-Datenbank herausfinden, welche Kombination noch frei ist, bevor man den kostenpflichtigen Service bucht.

Im KVR freut man sich über die allgemein wachsenden Online-Anteile an den Fallzahlen, sagt Dr. Rudolf Hauber, der im KVR sowohl die digitalen Formulare als auch die Geschäftsprozesse betreut:

Indem wir digitale Zugangskanäle schaffen und optimieren, bewegen wir uns in Richtung medienbruchfreies Arbeiten und Automatisierung. Digitalisierung und Prozessoptimierung gehen hier Hand in Hand.

Kommentare (2)


  1. Hallo,
    schön dass bereits einiges online funktioniert. Beim Wunschkennzeichen Reservierung fehlt mir eine E-Mail Bestätigung des gewünschten Kennzeichens mit dem “Pin” dazu. Dazu muss man einen Screenshot machen zur Dokumentation. Warum dass? Bitte überarbeiten Sie dies nochmal.
    Vielen Dank und Grüße

    Antworten
    • Hallo Herr Giermeier,

      vielen Dank, wir geben das gerne weiter.

      Schöne Grüße, Stefan Döring

      Antworten

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