Elektronisches Bezahlen: Immer komfortabler, immer öfter

21. Juni 2021
Ein Beitrag von Alexander Köhler

Die Weichen sind gestellt: Gemeinsam haben Stadtkämmerei und IT-Referat in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten des elektronischen Bezahlens konsequent ausgebaut. Kreditkarte, Giropay, Online-Lastschrift und seit Dezember 2020 auch Paypal und paydirekt: Die technischen Voraussetzungen für das Anbieten dieser Optionen an Bürgerinnen und Bürger sowie die automatisierte Verarbeitung intern sind da. Auch mehrere wichtige Online-Services sind bereits an die Bezahl-Plattform angebunden. Damit gehört München auf diesem Gebiet zu den Vorreitern unter den deutschen Kommunen. Erfahren Sie hier mehr zum aktuellen Stand und darüber, was noch kommt:

Elektronisches Bezahlen für die digitale Verwaltung

Als Politik und Gesellschaft vor gut einem Jahrzehnt die Weichen in Richtung Online-Services in der Verwaltung stellten, mussten Städte wie München erst einmal ihre IT-Struktur anpassen. Doch dann ging es schnell: Das benötigte Know-how wurde aufgebaut und immer mehr Dienstleistungen konnten auch online zugänglich gemacht werden.

E-Payment, also die Möglichkeit des elektronischen Bezahlens, zu etablieren, war eine eigene Herausforderung. Hier galt es nicht nur verschiedenste Finanzprozesse der Stadtkasse der Kämmerei, der Buchhaltung oder des Forderungs­managements zu verknüpfen. Dazu kamen zudem Schnittstellen zu innovativen IT-Prozessen aus dem E-Government und dem Architektur­management sowie zu dem im Rechnungswesen dominierenden System SAP. Nicht zuletzt waren all jene Bereiche involviert, die für teils komplexe Fachverfahren als erste E-Payment anbieten wollten. Dazu gehörten das Sozialreferat, das Kulturreferat und das Kreisverwaltungsreferat.

Elektronisches Bezahlen in immer mehr Online-Services integriert

Das Projektteam E-Payment arbeitete demnach auf zwei großen Baustellen:

  1. Aufbau einer IT-Infrastruktur, die intern komfortable Wege zur Anbindung der einzelnen Services an die Bezahlfunktion ermöglicht.
  2. Erweiterung der angebotenen Möglichkeiten zum elektronischen Bezahlen.

Beides ist gelungen.

So können bereits seit einigen Jahren manche Leistungen online bezahlt werden, und zwar per Kreditkarte oder Giropay. Schon 2014 startete das Sozialreferat mit dem Ferien- und Familienpass. 2016 folgte das Kulturreferat mit E-Payment für die Bibliotheksgebühren.

Voraussetzung für den weiteren Ausbau war allerdings ein wichtiger Schritt hinter den Kulissen: Im Zuge der Ausgestaltung einer „Basis­komponente elektronisches Bezahlen“ wurde auch die vollautomatisierte Verbuchung der eingehenden Zahlungen realisiert. Was das bedeutet, zeigt folgendes Beispiel: Die Kosten für einen Service können aus mehreren Komponenten bestehen, etwa für das Dokument selbst und für eine Bearbeitungsgebühr. Anfangs musste jeder dieser Posten einzeln händisch auf die richtige Position gebucht werden. Dieser Schritt erfolgt heute digital.

Weitere wichtige Ausbau­schritte im Rahmen des E-Payments waren die Integration von Girocode auf den Mahnverfahren und die Online-Erteilung eines SEPA-Mandats im März 2020 sowie die Einführung von Paypal und Paydirekt im Dezember 2020.

Vor allem im KVR wurden in den vergangenen Jahren Zug um Zug weitere Prozesse an die neue Plattform angebunden. Elektronisches Bezahlen ist dort nun möglich für

Komfortable Infrastruktur, vielfältige Bezahl-Varianten

Die Kundinnen und Kunden nehmen das Angebot an: Im Jahr 2020 nutzten sie die elektronischen Bezahl-Optionen über hunderttausendmal. Die umgesetzte Summe belief sich auf knapp 1,5 Mio. Euro. Folgende Grafik zeigt, wo E-Payment wie oft zum Einsatz kam:

E-Payment_Online_Bezahlvorgänge_2020

Zahlvorgänge E-Payment 2020, Quelle Stadtkämmerei München

Für wachsende Beliebtheit sorgt die Integration von Paypal. Der Dienst ist weltweit präsent und wegen seiner einfachen Funktionalität oft erste Wahl bei den Kundinnen und Kunden. Das zeigt die folgende Grafik für die drei Online-Services, die diese Option bereits anbieten: Online-Einbürgerung, Internationaler Führerschein und Eheberatung im Standesamt.

E-Payment, Bezahlarten

Aufteilung der gewählten Bezahlarten bei den Services mit Bezahloption Paypal und Paydirekt seit Anfang 2021, Quelle Stadtkämmerei München

Die Zunahme des elektronischen Bezahlens veranschaulicht auch die Grafik der damit verbuchten Jahresumsätze:

E-Payment Entwicklung

Steigende Jahresumsätze im E-Payment, Quelle: Stadtkämmerei München

Zukunftsfähige Paypage mit Ausbaupotenzial

Die aktuelle IT-Architektur hat nicht zuletzt den internen Aufwand zur Anbindung von Online-Services an das elektronische Bezahlen minimiert. Zur Vereinfachung trug eine Bezahlseite, im Fachjargon Paypage genannt, bei, die der Dienstleister GiroSolution bereitstellt. Sie ist die externe Schnittstelle für alle Bezahlsysteme nach außen.

E-Payment Screenshot Paypage

Screenshot der Paypage der Landeshauptstadt München mit allen möglichen Bezahloptionen

Für Stadtkämmerer Christoph Frey ist die moderne Bezahl-Infrastruktur ein weiterer Mosaikstein der nutzerfreundlichen Digitalisierung:

Die Bürgerinnen und Bürger erleben das E-Payment über eine intuitiv bedienbare und einheitliche Oberfläche, mit der das Bezahlen sehr komfortabel ist. Damit haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein beim Ausbau unserer Dienstleistungen im Sinne einer modernen und serviceorientierten Stadtverwaltung erreicht.

Das freut Dr. Daniela Rothenhöfer, die als Leiterin des Strategiebereichs mit ihrem Team die zügige Weiterentwicklung des E-Governments engagiert vorantreibt:

Die für das E-Payment realisierte IT-Architektur ist eine zukunfts­fähige Basis, um das elektro­nische Bezahlen Zug um Zug flächen­deckend auszurollen. Andere Städte schauen interessiert auf das, was wir geschaffen haben, gerade bei Paypal sind wir sehr weit vorne.

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Alexander Köhler
Stadtkämmerei
Co-Autoren­schaft:
Bernd Goretzka
Stadtkämmerei