Die Weichen sind gestellt: Gemeinsam haben Stadtkämmerei und IT-Referat in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten des elektronischen Bezahlens konsequent ausgebaut. Kreditkarte, Giropay, Online-Lastschrift und seit Dezember 2020 auch Paypal und paydirekt: Die technischen Voraussetzungen für das Anbieten dieser Optionen an Bürgerinnen und Bürger sowie die automatisierte Verarbeitung intern sind da. Auch mehrere wichtige Online-Services sind bereits an die Bezahl-Plattform angebunden. Damit gehört München auf diesem Gebiet zu den Vorreitern unter den deutschen Kommunen. Erfahren Sie hier mehr zum aktuellen Stand und darüber, was noch kommt:
Elektronisches Bezahlen für die digitale Verwaltung
E-Payment, also die Möglichkeit des elektronischen Bezahlens, zu etablieren, war eine eigene Herausforderung. Hier galt es nicht nur verschiedenste Finanzprozesse der Stadtkasse der Kämmerei, der Buchhaltung oder des Forderungsmanagements zu verknüpfen. Dazu kamen zudem Schnittstellen zu innovativen IT-Prozessen aus dem E-Government und dem Architekturmanagement sowie zu dem im Rechnungswesen dominierenden System SAP. Nicht zuletzt waren all jene Bereiche involviert, die für teils komplexe Fachverfahren als erste E-Payment anbieten wollten. Dazu gehörten das Sozialreferat, das Kulturreferat und das Kreisverwaltungsreferat.
Elektronisches Bezahlen in immer mehr Online-Services integriert
Das Projektteam E-Payment arbeitete demnach auf zwei großen Baustellen:
- Aufbau einer IT-Infrastruktur, die intern komfortable Wege zur Anbindung der einzelnen Services an die Bezahlfunktion ermöglicht.
- Erweiterung der angebotenen Möglichkeiten zum elektronischen Bezahlen.
Beides ist gelungen.
So können bereits seit einigen Jahren manche Leistungen online bezahlt werden, und zwar per Kreditkarte oder Giropay. Schon 2014 startete das Sozialreferat mit dem Ferien- und Familienpass. 2016 folgte das Kulturreferat mit E-Payment für die Bibliotheksgebühren.
Voraussetzung für den weiteren Ausbau war allerdings ein wichtiger Schritt hinter den Kulissen: Im Zuge der Ausgestaltung einer „Basiskomponente elektronisches Bezahlen“ wurde auch die vollautomatisierte Verbuchung der eingehenden Zahlungen realisiert. Was das bedeutet, zeigt folgendes Beispiel: Die Kosten für einen Service können aus mehreren Komponenten bestehen, etwa für das Dokument selbst und für eine Bearbeitungsgebühr. Anfangs musste jeder dieser Posten einzeln händisch auf die richtige Position gebucht werden. Dieser Schritt erfolgt heute digital.
Weitere wichtige Ausbauschritte im Rahmen des E-Payments waren die Integration von Girocode auf den Mahnverfahren und die Online-Erteilung eines SEPA-Mandats im März 2020 sowie die Einführung von Paypal und Paydirekt im Dezember 2020.
Vor allem im KVR wurden in den vergangenen Jahren Zug um Zug weitere Prozesse an die neue Plattform angebunden. Elektronisches Bezahlen ist dort nun möglich für
- Meldebescheinigung des Einwohnermeldeamtes (2018)
- Urkunden vom Standesamt wie Geburtsurkunden oder Sterbeurkunden (2018)
- An- und Abmeldung von KFZ (iKFZ) (erste Stufe 2019)
- Online-Antrag für eine Einbürgerung (August 2020)
- Online-Antrag für den internationalen Führerschein (März 2021)
- Eheberatungstermine beim Standesamt (April 2021)
Komfortable Infrastruktur, vielfältige Bezahl-Varianten
Die Kundinnen und Kunden nehmen das Angebot an: Im Jahr 2020 nutzten sie die elektronischen Bezahl-Optionen über hunderttausendmal. Die umgesetzte Summe belief sich auf knapp 1,5 Mio. Euro. Folgende Grafik zeigt, wo E-Payment wie oft zum Einsatz kam:

Zahlvorgänge E-Payment 2020, Quelle Stadtkämmerei München
Für wachsende Beliebtheit sorgt die Integration von Paypal. Der Dienst ist weltweit präsent und wegen seiner einfachen Funktionalität oft erste Wahl bei den Kundinnen und Kunden. Das zeigt die folgende Grafik für die drei Online-Services, die diese Option bereits anbieten: Online-Einbürgerung, Internationaler Führerschein und Eheberatung im Standesamt.

Aufteilung der gewählten Bezahlarten bei den Services mit Bezahloption Paypal und Paydirekt seit Anfang 2021, Quelle Stadtkämmerei München
Die Zunahme des elektronischen Bezahlens veranschaulicht auch die Grafik der damit verbuchten Jahresumsätze:

Steigende Jahresumsätze im E-Payment, Quelle: Stadtkämmerei München
Zukunftsfähige Paypage mit Ausbaupotenzial
Die aktuelle IT-Architektur hat nicht zuletzt den internen Aufwand zur Anbindung von Online-Services an das elektronische Bezahlen minimiert. Zur Vereinfachung trug eine Bezahlseite, im Fachjargon Paypage genannt, bei, die der Dienstleister GiroSolution bereitstellt. Sie ist die externe Schnittstelle für alle Bezahlsysteme nach außen.

Screenshot der Paypage der Landeshauptstadt München mit allen möglichen Bezahloptionen
Für Stadtkämmerer Christoph Frey ist die moderne Bezahl-Infrastruktur ein weiterer Mosaikstein der nutzerfreundlichen Digitalisierung:
Die Bürgerinnen und Bürger erleben das E-Payment über eine intuitiv bedienbare und einheitliche Oberfläche, mit der das Bezahlen sehr komfortabel ist. Damit haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein beim Ausbau unserer Dienstleistungen im Sinne einer modernen und serviceorientierten Stadtverwaltung erreicht.
Das freut Dr. Daniela Rothenhöfer, die als Leiterin des Strategiebereichs mit ihrem Team die zügige Weiterentwicklung des E-Governments engagiert vorantreibt:
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