Wie ist es um die Nachhaltigkeit der Digitalisierung bestellt? Diese Frage stellen wir uns nicht erst seitdem bekannt ist, dass es zum Erreichen der Pariser Klimaziele noch massive Anstrengungen braucht. Nachhaltige Informationstechnologie wird schon seit geraumer Zeit zertifiziert, aber wie sieht es mit dem Energieverbrauch von Software aus? Green Coding beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Mehr dazu erfahren Sie in diesem #ExplainIT-Beitrag.
Green Coding als Teil einer nachhaltigen Digitalisierung
Bei der Frage, wie die Digitalisierung umweltfreundlicher gestaltet werden kann, geht es heute immer noch oft um den Betrieb und die Nutzung von Hardware. Produzierende Unternehmen beschäftigen sich nicht zuletzt wegen rechtlichen Vorgaben damit, wie Rechen- und Speicherleistung energieeffizient bereitgestellt werden können.
Welchen Einfluss die Softwareentwicklung auf die Klimabilanz hat, wird aber noch nicht standardisiert betrachtet. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass relativ einfache Programmierungen bereits zu deutlichen Einsparungen beim Stromverbrauch führen können. Damit wird Green Coding zu einem wichtigen Thema in Sachen nachhaltiger Digitalisierung.
Ansatzpunkte für Green Coding
Green Coding setzt an verschiedenen Punkten der Software an. Die folgenden Bereiche gehören beispielsweise dazu: Softwarearchitektur, Logik, Methodik und Plattformen. Überall hier gibt es verschiedene Möglichkeiten stromsparende Mechanismen zu programmieren.
Grüne Architektur
Hinsichtlich der Softwarearchitektur kann bei der Entwicklung darauf geachtet werden, dass es eine automatische Abschaltung bei Nichtgebrauch der Anwendung gibt. Außerdem kann eine grüne Architektur dafür sorgen, dass automatisch ausgeführte Aktionen sinnvoll gebündelt werden. So wird die Hardware besser ausgelastet und spart damit Strom.
Grüne Logik
Neben der Architektur kann auch die Logik der Software zur Energieeffizienz beitragen. Dafür wird beispielsweise darauf geachtet, dass Code-Verschwendung vermieden wird. Dadurch verhindert man, dass unnötiger Code die Anwendungen verlangsamt. Ein anderer Hebel in der Logik einer Software ist die Wahl der Dateiformate.
Grüne Methodik
Auch bei der Methodik wie Software (weiter-)entwickelt wird, können einfache Anpassungen zu einer umweltfreundlicheren Anwendung führen. Die Nutzung agiler Entwicklung erleichtert zum Beispiel die energieeffiziente Anpassung von Software. Die schrittweise Entwicklung ermöglicht eine vereinfachte Veränderung des Codes, wenn im Testbetrieb ein hoher Energieverbrauch einzelner Programmteile festgestellt wird.
Grüne Plattform
Einen letzten Hebel bildet die Auslastung der Hardware. Server, die unter verringerter Last laufen, verbrauchen mehr Strom. Die Ursache hierfür ist, dass Systeme häufig zu groß geplant werden. Abhilfe kann hier das Cloud-Computing schaffen. Durch den modularen Aufbau und die Möglichkeit einer genauen Auslastungssteuerung wird Energie gespart.
Die Zukunft von Green Coding
Niemand weiß, wie die Zukunft des Green Coding aussehen wird. Die genannten Ansatzpunkte zeigen aber, dass es viele Möglichkeiten gibt die wachsende Datenlast in Zukunft auszugleichen. Green Coding spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Digitalisierung und geringerem Energieverbrauch. Gerade Unternehmen sind jetzt gefragt ihre Software zu überprüfen und grüner zu gestalten. Je mehr Firmen in der Lage sind, ihren digitalen Fußabdruck zu reduzieren, desto einfacher wird der Übergang in den kommenden Jahren. Das gilt auch für öffentliche Stellen und private Anwendungen.
“Code-Verschwendung vermieden”
Aus diesem Grunde sollte man also alle Dateien in OpenDocument-Formaten speichern, weil z.B. odt-Dateien deutlich mit dem identischen Inhalt weniger Speicherplatz verbrauchen als docx-Dateien.
In meinem Test gerade per Word “Das ist ein Test” in Arial, Größe 396, fett, kursiv & unterstrichen geschrieben und per Word abgespeichert als:
docx: 17 KB
odt: 7 KB
Vielleicht sollte die Stadtverwaltung doch wieder auf offene Formate zurückwechseln, um Green Coding zu unterstützen und dabei den Strom- und Speicherplatz-Bedarf zu verringern…