Bereits am 9. April war das IT-Strategie-Team der Stadt bei der LMU zu Gast. Genauer am Lehrstuhl von Prof. Dr. Claudia Linnhoff-Popien für Mobile und Verteilte Systeme am Institut für Informatik.
Dabei hatte man sich intensiv über die Grundzüge der stadtweiten Digitalisierungsstrategie ausgetauscht. Es ging um Kooperationsmöglichkeiten in den drei Kernbereichen „Stadtverwaltung“, „Infrastruktur“ und „Stadtgesellschaft“.
Beidseitig gewünschter Gegenbesuch und konkrete Kooperationsthemen
Der zweite Workshop am 29. Mai war der Gegenbesuch des LMU-Teams beim IT-Referat der Landeshauptstadt. Kyrill Schmid, Thomas Gabor und Thomy Phan aus dem Team von Prof. Dr. Linnhoff-Popien hatten schon beim ersten Workshop wesentlichen fachlichen Input geliefert. Gemeinsames Ziel dieses Mal war die darauf aufbauende Herausarbeitung konkreter inhaltlichen Schnittstellen und Kooperationmöglichkeiten.
Das Einbringen des LMU-Know-Hows in die künftige Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt, die Unterstützung von Bachelor- und Masterarbeiten durch das IT-Referat sowie die Begleitung von Forschungsthemen der LMU sind wesentliche Ergebnisse. Aber auch der Austausch und Kontakt zu wichtigen Netzpartnerinnen und -partnern in Richtung „Digitale Stadtgesellschaft“ und die Entwicklung von Kompetenz für künftige Innovationstechnologien wurden als Kooperationsthemen besprochen.
Vehicle Routing – nicht nur am Flughafen München sondern auch bei Altkleidercontainern in Freiham
Derzeit beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Lehrstuhls von Prof. Dr. Linnhoff-Popien unter anderem mit der durch Künstliche Intelligenz unterstützten Optimierung des Besucherstroms am Flughafen München. Ziel ist, dass auch bei einem mehrmaligen Wechsel der Gate-Zuteilung für einen Flug („Airport Gate Assignment“), die Passagiere dieses Fluges immer den optimalen Weg durch den Flughafen finden.
Einer solchen Fragestellung liegt das sogenannte capacitated vehicle routing problem zugrunde: Welche Route sollte zum Beispiel ein beladener Lieferwagen optimalerweise durch die Stadt nehmen, damit er am Ende alle Pakete ausgeliefert hat? Und das bei gleichzeitig minimaler Fahrstrecke und Zeit?
Eine ähnliche Frage stellt sich etwa, wenn es um die intelligente Leerung der Altkleidercontainer im neu entstehenden Stadtteil Freiham-Neuabing geht. Hier will man sich nun im Rahmen der Forschungskooperation konkret Gedanken machen und Lösungen entwickeln.
Intelligente Nutzung des durch die MVG-App gewonnenen Datenpools zur verbesserten Pünktlichkeitsprognose
Weiterer Gegenstand wissenschaftlicher Überlegungen seitens des Teams von Prof. Linnhoff ist auch die intelligente Nutzung der über die MVG-App gewonnenen Daten. In Zukunft können so in Echtzeit genaue Aussagen gemacht werden, wo sich ein bestimmter Bus gerade im Verkehr befindet. Auf Grundlage der großen Datenbasis des MVG ist aber auch eine verlässlichere Prognose möglich, wann er an einer bestimmten Haltestelle eintreffen wird.
CDO der Stadt München, Thomas Bönig, betonte, dass bei der Erstellung einer stadtweiten Digitalisierungsstrategie für München ein starker Fokus auf die wissenschaftliche Perspektive wesentlicher Erfolgsfaktor sei. Daher freue man sich sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen von der LMU sich hier künftig aktiv mit einbringen.
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