Ein digitales FutureCamp – geht das überhaupt?
Was vor einem Jahr noch kaum vorstellbar war, ist heute Alltag: Durch die Corona-Pandemie arbeitet derzeit ein Großteil der Stadtverwaltung digital im Homeoffice. Statt Präsenzterminen setzt man jetzt auf Online-Meetings. Das mag für kleinere Abstimmungs- und Austauschtreffen funktionieren, doch ein digitales FutureCamp? Nach dem 15. Oktober können wir durchaus mit etwas Stolz behaupten: Ja das geht, und wie!
Flexibilität, Kreativität und Mut. Darauf kommt es bei jedem FutureCamp an. Doch in diesem Jahr bewiesen die Kolleginnen und Kollegen ein besonders hohes Engagement. Die Motivation, sich aktiv zu beteiligen und Veränderungen anzustoßen, war auch auf die Distanz spürbar. So diskutierten 250 Nachwuchskräfte gemeinsam mit erfahrenen Beschäftigten über ihre Ideen für eine digitale und attraktive Stadtverwaltung. Wie bei einem BarCamp üblich: auf Augenhöhe, per Du, ohne Titel oder Hierarchien. Das FutureCamp der Stadt München ist damit ein einmaliges Konzept im Öffentlichen Dienst, das 2019 auf der Shortlist des HR Excellence Awards stand. Auch von den Teilnehmenden gab es viel Lob:
Ich finde es super toll, dass das FutureCamp 2020 unter den momentanen Umständen stattfinden konnte und bin überwältigt vom Einsatz aller Beteiligten!
Neu denken ist erlaubt – nicht nur beim FutureCamp 2020!
Gerade die Digitalisierung fordert schnelle Anpassung und Veränderungsbereitschaft. Der Wandel birgt viele Chancen aber auch Risiken. Daher ist es wichtig, sich gemeinsam stetig weiterzuentwickeln und neuen Ideen Raum zu geben. Personal- und Organisationsreferent Dr. Alexander Dietrich rief in seiner Begrüßung daher dazu auf, sich nicht nur einmal im Jahr auf dem FutureCamp einzubringen, sondern jeden Tag!
Auch Ali Mahlodji ermutigte die Teilnehmenden in seiner Keynote, über sich hinauszuwachsen. Auf die Frage einer Teilnehmerin, was sie tun könne, wenn sie in ihrem Bereich mit Widerständen zu kämpfen hätte, erklärte er, dass diese dazu gehören.
Widerstände bedeuten, dass man auf dem richtigen Weg ist: Mit der Idee stößt man wirklich einen Wandel an!
Es geht nicht darum, alle zu überzeugen! Vielmehr müssen die Menschen, die offen für die Veränderung sind, zu Mitstreitern gemacht werden.
In seinem Vortrag betonte Ali außerdem die Bedeutung von Zusammenarbeit. Jeder Mensch kann bestimmte Dinge besonders gut und kann sein Wissen weitergeben. Es gilt, gemeinsam von verschiedenen Erfahrungen zu profitieren, statt das Rad alleine immer wieder neu erfinden zu wollen. Genau dieser Aspekt ist auch Thema des diesjährigen Open Government Tages am 12. und 13. November unter dem Motto: “Best Practices Digitalisierung: Erfahrungen teilen – gemeinsam lernen”. Mehr Informationen und der Link zur Anmeldung finden Sie in der WebApp.
15 neue Ideen für die Zukunft Münchens
Schon beim FutureCamp 2018 und 2019 konnten wir die Umsetzung toller Ideen anstoßen. Dazu zählen beispielsweise die Einführung der eAkte, mobiles Arbeiten, eine digitale Austauschplattform für unsere Nachwuchskräfte sowie die IT-Bastelbude. Doch da geht noch viel mehr! 15 neue und vielfältige Sessions bildeten das Programm des 3. FutureCamps. Hier ein kleiner Einblick ist die Themen:
- Kommunikation und Lernen im Home Office: Gemeinsam wurden Fragen, Tipps und Tricks zum Arbeiten und Lernen Zuhause diskutiert.
- Digitale Patenschaften: In Digital-Lessons sollen digital affine Patinnen und Paten interessierten Beschäftigten Wissen über die Digitalisierung vermitteln. Das bereits bestehende Programm Reverse Mentoring greift genau diese Idee auf und wird zukünftig weiter ausgerollt.
- Digitalisierung der Bestellung von Ausweisdokumenten und Stadtratsbeschlüssen: Welche Vor- und Nachteile sowie Einsatzzwecke von Self-Service-Terminals gibt es?
- Verbesserung des Internetauftritts muenchen.de: Insbesondere Übersichtlichkeit, Aktualität, Funktionalität sowie die internen Zuständigkeiten standen zur Diskussion.
- (K)ein Raum für kreatives Arbeiten: Welche Räume für kreatives Arbeiten gibt es bei der Stadt München bereits? Wie sehen sie aus und geht da nicht noch mehr? In der angeregten Diskussion wurde auch das Beispiel InnoLab der Stadt besprochen.
Alle Themen und die ausführliche Dokumentation finden Sie in den jeweiligen Etherpads unter den Programmpunkten in der EventApp.
Remote Energizer für den kleinen Push zwischendurch
Neben spannenden Sessions sorgten Remote Energizer für Stimmung beim FutureCamp 2020. Dabei handelt es sich um Spiele oder Übungen, die in längeren Online-Events als “Aktive Pause” eingebaut werden. Die Energizer sorgen nicht nur für einen abwechslungsreichen Ablauf, sondern halten die Teilnehmenden motiviert und körperlich fit! So können Sie gleich im Anschluss wieder konzentriert und kreativ in den nächsten Abschnitt der Veranstaltung starten. Vor allem für kleinere Online-Meetings oder Workshops eignen sich Energizer auch gut zum gegenseitigen Kennenlernen.
Beim FutureCamp 2020 ging es unter anderem hoch her beim “Emoji-Filme raten”, “Sätze vervollständigen” und beim Mitmachspiel “Ich hab noch nie”. Ganz nebenbei gab es für die Teilnehmenden eine Playlist mit deren Lieblingssongs. Einen Eindruck in das Event gibt auch unser kleines Video:
Wie es nach dem FutureCamp 20 weitergeht
Die Nachhaltigkeit der Ergebnisse ist es, was das FutureCamp so einzigartig macht. Wie in den letzten Jahren bekommen auch 2020 die Sessiongeberinnen und Sessiongeber die Chance, ihre Ideen auf höchster Entscheidungsebene – im Münchner Stadtrat – zu präsentieren. Im Dezember ist es soweit. Folgende Themen wurden gewählt:
- “Ausbildungstinder” von Leonie Cramer: Swipen, um das perfekte Praktikumsplatz-Match zu finden? Der Vorschlag: Eine App, in der sich Nachwuchskräfte auf Grundlage ihrer Fähigkeiten, Ausbildungsrichtung und Interessen mit Ausbilderinnen und Ausbildern matchen können. Es gibt sogar bereits einen Prototyp!
- “Online Plattform zum Managen des Nachwuchskräftealltags” von Arno Eggers und das “Stuzubiportal 4.0” von Thomas Schuster und Daniel Wagner: Zwei Sessions aber die Ideen waren ähnlich! Eine Plattform, die alles vereint, was Nachwuchskräfte an der Universität, an der Berufsschule oder im Praktikumsabschnitt an verschiedenen Dienststellen brauchen:
- “Projektbörse für Nachwuchskräfte” von Basti Sailer und Salihe Koncici: In der Stadt München laufen zahlreiche Projekte, an denen Nachwuchskräfte aktiv mitarbeiten können. Die KoBIT App und die Artothek sind die besten Beispiele dafür. Diskutiert wurde eine Plattform, auf der Projekt und Nachwuchskraft zusammenfinden.
Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die Kolleginnen und Kollegen ihre Ideen vorbringen. Genau das ist der richtige Weg, um Veränderung anzustoßen. Wie der Stadtrat reagiert und wie es weiter geht, berichten wir natürlich hier im Blog.
Kommentare (0)
Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.