Impulsgeber “Können, aber auch Wollen”
Saskia Listle führte mit einem Impulsvortrag zum Thema hin: Studien zur Nutzung digitaler Medien zeigen meist nur einen Ausschnitt der Realität. Alter, Bildungsgrad und Geschlecht sind als Faktoren nicht ausreichend, um Motivation und Hemmnisse für digitale Teilhabe zu verstehen.
Um digitale Technologien aktiv und inklusiv auszugestalten, ist es wichtig, verschiedenste Erfahrungen und Lebensrealitäten im Zusammenspiel zu sehen. Digitale Medienkompetenzen gehen demnach weit über technisches Detailwissen hinaus: sie erfordern Können, aber auch Wollen. Diese Impulse griffen Dr. Marlen Jurisch (IT-Referat) und Alexander Wunschmann (Sozialreferat) in einer kurzen Einführung auf und betonten die Wichtigkeit der gemeinsamen Ausgestaltung von Digitalisierung über die Referatsgrenzen hinweg.

Gruppenarbeit: Mit konkreten Ideen gezielt unterstützen
In der anschließenden Gruppenarbeit diskutierten die Vertreter*innen der Münchner Beiräte und Stadtschüler*innenvertretung die mit digitaler Teilhabe verknüpften Anliegen. Der Dialog in der Gruppe ist für die Veranstaltung sehr wertvoll, betont Dr. Marlen Jurisch:
Uns interessiert, was die Teilnehmenden mit Blick auf digitale Teilhabe beschäftigt und wie die Digitalisierungsstrategie diese Anliegen noch besser unterstützen kann.
Dabei wurde deutlich, dass es in der LHM bereits eine große Bandbreite an Unterstützungsmaßnahmen gibt, die oftmals jedoch zu wenig bekannt seien.
Die Teilnehmenden erarbeiteten konkrete Ideen, wie Menschen beim Umgang mit digitalen Medien noch gezielter und besser unterstützt werden können, beispielsweise bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit oder durch die Bereitstellung von digitalen Endgeräten.
Als besonders wichtig wurde die Einbindung der Zielgruppen bei der (Weiter-)Entwicklung von Digitalisierungsmaßnahmen betrachtet. So können die Bedürfnisse und Herausforderungen besser verstanden und konkrete Anwendungen durch frühzeitiges Nutzer*innenfeedback verbessert werden.

Der Austausch der Teilnehmenden zu ganz konkreten Herausforderungen erwies sich als besondere Qualität des Workshops. Es zeigt sich, dass es über die verschiedenen Beiräte und Vertretungen hinweg teils ganz ähnliche Herausforderungen im Hinblick auf Zugänge und Nutzung von digitalen Angeboten gibt. Das “Miteinander” ist ein Anliegen, das alle eint – es bedeutet, dass digitale Angebote gemeinsam mit den Zielgruppen gestaltet werden sollen, um ihre Bedürfnisse passend einzubringen.Das bedeutet auch, dass das Zusammenwirken und Zusammentreffen der verschiedenen Gruppen einen eigenen Mehrwert bei der Verbesserung von Teilhabechancen haben kann. Gemeinsame Orte und Infrastrukturen werden so zielführend genutzt.
Zusammenführung der Ergebnisse und Ausblick
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeit vorgestellt. Die Gemeinsamkeiten und Überschneidungen der Themen aus beiden Diskussionsgruppen wurden dabei deutlich. Zum Ende gaben Dr. Petra Wolf (digital@M) und Johan Buchholz (IT-Referat) einen Ausblick auf die weitere Vorgehensweise: In einer Workshopdokumentation sollen die Ideen aufbereitet und fachlich bewertet werden, dazu tauschen sich die beteiligten Referate aus.
Die Ergebnisse sollen in die kommende Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie im Frühjahr 2024 aufgenommen werden. Die referatsübergreifende Zusammenarbeit wird zudem über die verbindliche Verankerung im Rahmen der Perspektive München, als zentrales Steuerungsinstrument zur Gestaltung der Zukunft gesichert.
Verschiedene Perspektiven – ein Ziel: Teilhabe in Zeiten von Digitalisierung
Die Ergebnisse des Workshops zeigen, wie wichtig es ist, die Perspektiven der unterschiedlichen Nutzer*innen frühzeitig bei der Weiterentwicklung von Ideen zu hören und zu verstehen, um Lösungsideen sinnvoll weiter zu entwickeln. So wurden beispielsweise Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen einer Austauschbörse von Schüler*innen und Senior*innen diskutiert – im digitalen Raum und darüber hinaus. Zudem wurden Beispiele für eine zielgruppenorientierte Ansprache geteilt (beispielsweise die Integreat-App). Kurzum: Es wurden konkrete Ideen für die weitere Ausgestaltung des Handlungsfelds Gemeinschaft und Teilhabe gesammelt und weiterentwickelt.
Dr. Marlen Jurisch fasst die Ergebnisse der Veranstaltung in einem abschließendem Statement zusammen:
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