Sport-App: Elena Röder gewinnt den Hochschulpreis 2020

5. August 2020
Ein Beitrag von Lisa Zech

Wer ein spezifisches Sportangebot in München sucht, kennt das Problem: Die zahlreichen Möglichkeiten sind über verschiedenste Portale verstreut. In ihrer Masterarbeit hat Elena Röder genau dafür eine Lösung gefunden und ein Konzept für eine Münchner Sport-App entwickelt – mit und für die Landeshauptstadt München. Da diese Arbeit für die Stadtverwaltung gerade in kultureller Hinsicht äußerst relevant ist, wurde sie mit dem neuen Hochschulpreis des Referats für Arbeit und Wirtschaft ausgezeichnet. Hier ein Einblick in die Ergebnisse:

Sport in München – die Qual der Wahl

Die Landeshauptstadt München zeichnet sich durch eine Vielfalt an Sportmöglichkeiten aus. Diese reichen von klassischen Angeboten in Vereinen, Fitnessstudios oder Sportschulen über Trendsportarten wie Surfen am Eisbach bis hin zu Outdoor-Angeboten in Parkanlagen. Mit der Fülle an Möglichkeiten wächst jedoch auch die Unübersichtlichkeit für die Stadtgesellschaft bei der Wahl eines passenden Sports.

Um dieses Problem zu lösen, wurde im Münchner Stadtrat 2019 der Antrag “München braucht die Sport-App” eingereicht.

Elena Röder gewinnt den Hochschulpreis

Preisverleihung, Quelle: Elena Röder

Von der Idee zur Lösung

Zum Zeitpunkt des Antrags war Elena Röder im Referat für Bildung und Sport tätig und studierte berufsbegleitend IT-Management an der Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM). Als sie von dem Vorhaben der Sport-App hörte, wusste sie sofort, dass dies ein Thema für ihre Abschlussarbeit ist.

Die Politik forderte eine intelligente Lösung, welche interaktiv, grafisch und übersichtlich alle städtischen sowie privaten Sportanlagen und Sportangebote in einer App bündelt und darstellt. So arbeitete sie zusammen mit ihrem Dozenten Dr. Mark Menzel, Testmanager bei it@M im IT-Referat München und nebenberuflicher Dozent an der FOM, ein Exposé aus. Ziel war es, den wissenschaftlichen Ansprüchen an eine Abschlussarbeit gerecht zu werden aber gleichzeitig den größtmöglichen Mehrwert für die Landeshauptstadt München zu erzeugen.

Da eine vergleichbare Sport-App bisher in keiner anderen Kommune angeboten wird, fokussierte sich Elena Röder zunächst auf die Anforderungsermittlung. Es galt herauszufinden, welchen Wünschen die App gerecht werden muss, um ein positives Nutzungserlebnis zu schaffen. Als Grundlage diente das Kano-Modell, um die „Basisfaktoren“, „Leistungsfaktoren“ oder „Begeisterungsfaktoren“ zu identifizieren. Dafür entwickelte Elena Röder einen Fragebogen.

Viele Wünsche an die Münchner Sport-App

Folgende Schwerpunkte und Funktionen wurden im Rahmen der Untersuchung erkannt:

  • Verschiedene Filterfunktionen
    Die Befragten wünschen sich verschiedene Filtermöglichkeiten. Dazu zählen vor allem Kriterien wie beispielsweise Standort, Sportart, Trainingszeiten, Kosten, Sportlichkeit oder Sportgenre. Diese ermöglichen es schnell und unkompliziert, spezifische Angebote passend zu den individuellen Anforderungen zu finden. Zudem soll es eine Filtermöglichkeit nach Inklusionssportarten geben, sodass auch Menschen mit Behinderung das passende Sportangebot direkt ausfindig machen können.
  • Probetrainings und Mitteilungen
    Des Weiteren sollen via App Probetrainings vereinbart und Mitteilungen von der Kursleitung an die Teilnehmenden versendet werden können. Dies ermöglicht es beispielsweise bei schönem Wetter ein spontanes Outdoor-Training zu arrangieren oder kurzfristige Kursabsagen rechtzeitig zu überbringen.
  • Bewertungsfunktion
    Auch eine Bewertung der einzelnen Sportangebote ist für die Nutzenden bei der Entscheidungsfindung von Relevanz.

Weniger gefragt sind hingegen Filterfunktionen nach benötigter Ausrüstung oder Zweck (zum Beispiel Gesunderhaltung, Alltagsausgleich oder Leistungssport). Auch Community-Funktionen, wie beispielsweise ein Frage- und Antwort-Tool, die Möglichkeit Sportpartnerschaften zu finden oder Gruppen zu erstellen, wurden von den Befragten nicht als bedeutend betrachtet. Dafür gibt es bereist genügend andere Apps.

Hochschulpreis der Stadt: Gute Ideen und Fleiß werden belohnt

Kurz vor Abgabe der Abschlussarbeit erfuhr Betreuer Dr. Mark Menzel vom neuen Hochschulpreis des Referats für Arbeit und Wirtschaft und motivierte Elena zur Teilnahme. Voraussetzung war, dass es sich um eine herausragende Abschlussarbeit handelt, welche sich mit einem Thema auseinandersetzt, das für die Stadt München in wirtschaftlicher, kultureller, stadtplanerischer oder stadtentwicklungspolitischer Hinsicht relevant ist. Jede, der neun teilnehmenden Hochschulen, durfte lediglich eine Abschlussarbeit einreichen, welche anschließend von der Jury bewertet wurde. Dr. Mark Menzel ist daher sehr stolz:

Schon im Betreuungsprozess stellte ich fest, dass es eine außergewöhnliche Abschlussarbeit wird. Dass sich die Arbeit aber gegen die Einreichungen aller anderen renommierten Hochschulen durchsetzt, hätte ich nicht gedacht. Es freut mich umso mehr.

Die Jury vergab den Hochschulpreis zusammen mit zwei anderen Bewerberinnen an Elena Röder, welche jetzt feierlich ihre Urkunde erhielt. Herzlichen Glückwunsch und ein großes Lob auch von unserer Seite!

Wie es jetzt weitergeht

Elena Röder ist sich sicher: Mit der Bereitstellung einer solchen Sport-App kann die Stadt München eine Vorreiter-Rolle einnehmen, da es bislang kein vergleichbares Angebot gibt. Sie füge sich zudem perfekt in die Digitalisierungsstrategie Münchens ein. Denn dort ist es das Ziel, den Alltag der Münchner Stadtgesellschaft durch innovative Ideen zu erleichtern.

Im Referat für Bildung und Sport wird bereits seit längerem an einem Umsetzungskonzept für die Sport-App gearbeitet. Durch Elena Röders Masterarbeit hat das Thema nochmals einen zusätzlichen Schub erfahren. Sportamtsleitung Jürgen Sonneck dazu:

Wir sind Frau Röder sehr dankbar, dass sie uns ihre Ergebnisse zur Verfügung stellt und sind gespannt auf die Inhalte. Unsere Aufgabe ist es nun zu prüfen, inwieweit wir unser bisheriges Konzept ergänzen können oder müssen. Anschließend möchten wir so schnell wie möglich in die Realisierung gehen.

Neben der Digitalisierung der Sportangebote für die Stadtgesellschaft ist es dem Referat für Bildung und Sport auch sehr wichtig, weitere Geschäftsprozesse der Stadtverwaltung anzupassen. Dazu zählt beispielsweise die digitale Unterstützung bei der Belegung und Miete von Sportanlagen oder der Bestandsmeldungen von Vereinen. Wir sind gespannt und werden berichten!

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Dr. Mark Menzel, - Testmanager bei it@M
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