Open Source Code für Indoor Navigation App vom InnovationLab

23. Mai 2022
Ein Beitrag von Andrea Stockinger

Wer kennt es nicht, das Umherirren in den Gängen einer großen Behörde, besorgt, den Termin nicht pünktlich zu schaffen. Was früher die Auskunft an der Empfangstheke war, könnte heute das Smartphone sein. Das InnovationLab des IT-Referats hat für das Kreisverwaltungs­referat (KVR) erste Bausteine einer Open Source Indoor Navigation App entwickelt. Nun wurde der Code öffentlich verfügbar gemacht. Im Beitrag erfahren Sie mehr zur Veröffentlichung und welche Anwendungen damit möglich wären.

Kreisverwaltungsreferat (KVR) von Anfang an mit dabei

Das InnovationLab des IT-Referats hat die Aufgabe, neue Ideen möglichst direkt mit Vertretern und Vertreterinnen aus der Praxis zu entwickeln und umzusetzen. So tat sich zu Beginn des Projektes Indoor Navigation (deutsch Innenraum-Orientierung) eine Gruppe aus Beschäftigten des KVR und des InnovationLabs zusammen. Der Wunsch des KVRs war es, Möglichkeiten zur Unterstützung ihres Besucherleitsystems auszuloten. Die gemeinsamen Überlegungen führten schnell zur Idee einer Smartphone-App. Als geeignetes Testfeld wurde das Standesamt in der Ruppertstraße identifiziert.

So entwarfen die Software-Ingenieure Christopher Wisse und Tolunay Ata seit Anfang 2021 eine mögliche Lösung zur Indoor Navigation für das Standesamt. Unterstützung erhielten sie dabei von mehreren Nachwuchskräften, die ein Praktikumssemester im InnovationLab absolvierten, wie Tolunay Ata berichtet. Das KVR war in den Entwicklungsprozess laufend eng eingebunden. Im November 2021 stellte das Team des InnovationLabs den ersten Stand der App zur Indoor Navigation direkt vor Ort im Standesamtsgebäude vor. Alle Beteiligten waren sich sofort einig, dass das Projekt Indoor Navigation unter Einbindung von Kooperationspartnerinnen und -partnern und der Entwicklungs-Community fortgesetzt werden soll.

Mit Bluetooth den richtigen Weg finden

In der Zukunft soll die Lösung den Standort der Person im Gebäude per Bluetooth erkennen und in der App den richtigen Weg aufzeigen. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Beacons, kleine, im Haus verteilte Bluetooth-Sender. Die Idee bei voller Funktion der Anwendung ist, dass Besucher und Besucherinnen den vereinbarten Termin in die App eingeben und automatisch zu der richtigen Wartezone geführt werden. Aufbauend auf dem veröffentlichten Code soll in Zukunft eine komplett funktionsfähige App entwickelt werden.

Bild von Beacons

Beacons, Quelle: InnovationLab

Open Source – Öffentliche Gelder für öffentlichen Code

Das Projekt Indoor Navigation folgt mit der Veröffentlichung des Codes der Open Source Strategie der Landeshauptstadt München. Sie schreibt das Ziel fest, mit öffentlichen Geldern entwickelte Codes auch der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Public money, public code“, heißt das von den regierenden Parteien vereinbarte Prinzip in der Koalitionsvereinbarung 2020-2026. Wenn technisch möglich, will sich die Stadt damit unabhängig von Herstellern machen und sich digitale Souveränität sichern.

Und wer weiß, welche Anregungen von der weltweiten Community der Entwickler und Entwicklerinnen kommen. Schließlich können sich alle an der Weiterentwicklung von Open Source beteiligen, egal an welchem Ort und in welcher Funktion.

Am 1. April 2022 wurde der Code zur Indoor Navigation auf GitHub veröffentlicht. Dies ist eine Plattform, die es erlaubt, verschiedene Entwicklungsstände eines Codes nachzuvollziehen und somit die freie Entwicklung und Kooperation unterstützt. Den Code und weitere Informationen finden Sie hier auf der GitHub-Plattform. Wer noch weitere Open Source Projekte der städtischen IT sehen will, findet sie ebenfalls unter dieser GitHub-Adresse.

Wir sind gespannt auf das Feedback der Open Source Community und anderer Institutionen.

Screenshot der Indoor Navigations App

Beacons, Quelle: InnovationLab

Die Indoor-Navigations-App technisch betrachtet

Die Open Source Indoor Navigation App wurde vom Team des InnovationLabs auf Grundlage bestehender Open Source Software entwickelt. Für Entwicklerinnen und Entwickler interessant: Als Programmiersprache wurde Dart gewählt. Die genutzte Flutter Framework stellt sicher, dass die App mit nur einem Code sowohl auf Android- als auch iOS-Geräten einsetzbar ist.

Kommentare (0)


Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Feedback zum Beitrag:
4 Bewertungen mit 5 von 5 Sternen
Andrea Stockinger - InnovationLab
Ein Gastbeitrag von:
Andrea Stockinger
InnovationLab
Kerstin Findeisen - Content Managerin Blogteam muenchen.digital
Co-Autoren­schaft:
Kerstin Findeisen
Content Managerin Blogteam muenchen.digital