Innovation-Center der Stadt München: Schwerpunkte und Arbeitsweisen

18. Dezember 2019
Ein Beitrag von Thomas Bönig
München ist auf dem Weg zur digitalen Metropole. Mit dieser Zielsetzung werden im Innovation Center der Landeshauptstadt Projekte entwickelt. Woran gerade gearbeitet wird und wie das Innovation-Center funktioniert, lesen Sie hier:

Digitalisierung und Modernisierung als Mission

Im März ist das Innovation-Center (IC) gestartet. Angesiedelt ist es bei unserem Eigenbetrieb it@M, dem digitalen Services- und Technologie- Provider der Landeshauptstadt München. Die Leitung des Innovation-Centers hat Lutz-Steffen Schmidt. Zusammen mit dem Personal- und Organisationsreferat wird an der Entwicklung und Erforschung digitaler Technologien und ihrer Einsatzmöglichkeiten gearbeitet.

Das Innovation-Center modernisiert die Stadtverwaltung und schafft den Freiraum für Innovation und Moderne, damit in München die digitalen Ziele erreicht werden. Gleichzeitig werden Nachwuchskräfte der Stadt in der Nutzung digitaler Technologien und agiler Methoden ausgebildet. Das Angebot beschränkt sich aber nicht nur auf die Auszubildenden. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Referaten oder Eigenbetrieben stehen die Türen offen. Lutz-Steffen Schmidt formuliert es so:

Lutz-Steffen Schmidt, leitet das Innovation-Center

Lutz-Steffen Schmidt, Leiter des Innovation-Center bei it@M

Das Innovation-Center ist auf die Digitalisierung und gleichzeitige Modernisierung der Stadt München ausgerichtet. Die Digital Labs stellen für alle Referate und Eigenbetriebe eine zentrale Institution dar, in der IT und Business in digitalen Geschäftsmodellen immer mehr verschmelzen.

Die sechs Schwerpunkte des Innovation-Centers

  • Innovation and Research
    Im Innovation-Center werden neue Techniken und Markttrends erforscht und evaluiert. Denn wer nicht forscht, der kann zwar neue Technologie kaufen, wird diese aber nicht immer gleich verstehen oder zielführend einsetzen können.
  • Rapid Prototyping
    In diesem Bereich sollen die für die Landeshauptstadt München als potenziell geeignet eingestuften Ideen möglichst schnell prototypisch umgesetzt werden. Neue Lösungen zum Anfassen und Ausprobieren statt auf Papier spezifiziert, lautet die Devise. Dabei spielt Design-Thinking eine wichtige Rolle. Über Prototypen können sich künftige Nutzerinnen und Nutzer viel leichter das künftige Produkt oder Ergebnis vorstellen.
  • DIGITAgile Studios
    Sie stellen den Ausbildungscharakter in den Vordergrund: Unter Anleitung von Expertinnen und Experten werden agile Methoden und die damit einhergehenden Rollen und Arbeitsweisen vermittelt. Idealerweise erfolgt das per „learning by doing“. Dadurch versprechen wir uns eine größere Nachhaltigkeit in der Wissensvermittlung. Großen Wert legen wir auch auf das Arbeiten in interdisziplinären Teams.
  • Digital Design Labs
    Es werden digitale Produkte, Systeme und Dienstleistungen gestaltet und optimiert. Dabei managen die ausgebildeten Designerinnen und Designer das Spannungsfeld aus wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, technischer Machbarkeit und den Wünschen und Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer.
  • Cyber Security Center (CSC)
    Das CSC ist eine eigene Einheit im Innovation-Center mit dem Ziel, durch präventive Gefährdungsanalysen eine konsistente IT-Architektur zu erreichen. So soll durch koordinierte Reaktionen auf eingetretene Schadwirkungen das IT-Sicherheitsniveau der Stadt München signifikant verbessert werden. Das CDC ist im öffentlichen Sektor immer noch ein innovativer Ansatz.
  • Bimodale IT
    Darunter versteht man „die IT der zwei Geschwindigkeiten“. Es beschreibt die Zweiteilung einer IT-Organisation in sichere und in ihrem Verhalten vorhersagbare Kernsysteme auf der einen Seite, sowie experimentelle, agile und kundenzentrierte Anwendungen auf der anderen Seite. Die grundlegende Idee einer solchen Organisationsform ist, neben der traditionellen IT – Entwicklungs- und -Betriebsorganisation eine Art Überholspur für digitale Transformationsprojekte mit hoher Priorität und Geschwindigkeit zu schaffen.
Die sechs Schwerpunkte des Innovation-Centers bei it@M

Die sechs Schwerpunkte des Innovation-Centers

Aktuelle Themen im Innovation-Center

Wir arbeiten im Innovation-Center parallel an vielen Themen. Hier eine aktuelle Auswahl: 

  • Entwicklung von Anwendungsfällen und Prototypen für Einsätze unseres humanoiden Roboters „Pepper“. So wird dieser beispielsweise im Referat für Bildung und Sport bereits erprobt.
  • Einsatzmöglichkeiten von Virtual-Reality-Brillen, wie wir hier bereits berichtet haben.
  • Einsatz von innovativer Lichttechnologie, sogenanntes „FlowSign“. So können zum Beispiel Exponate angestrahlt werden und die erzeugten Lichtwellen vermitteln über das Smartphone zusätzliche Informationen.
  • Entwicklung von Anwendungsfällen für Gesichtserkennung, durch die die Zutrittsberechtigung zu bestimmten Räumen überprüft werden kann.
  • Integration von Video-Konferenzen in der Stadtverwaltung.
  • Anwendung von Blockchain-Technologie in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer, um beispielsweise Zeugnisse sicher übertragen zu können.
  • Digitalisierung des Notruf-Prozesses bei der Branddirektion München.
  • Unterstützung beim Einsatz von Drohnen in der Alarmphase oder vor Ort bei Einsätzen der Feuerwehr.

Es sind noch mehr Themen in Planung, für die es noch weitere Ressourcen braucht. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Kooperation mit den Hochschulen in München. Studierende haben die Möglichkeit, im Innovation-Center Abschlussarbeiten zu schreiben und eigene Forschungsprojekte aufzusetzen. In einem nächsten Artikel wird das Innovation-Center einen Einblick über die Projekte mit der Hochschule München geben.

1 Kommentar


  1. Lieber Thomas,
    Dein Beitrag ist auch für Bildungseinrichtungen sehr interessant! Ich denke dabei nicht nur an Pädagog*innen und Berufsschüler*innen sondern auch an sonstige Schüler*innen und sogar Kindergartenkinder. Der Geschäftsbereich KITA hatte bei Veranstaltungen bereits den Pepper zu Besuch. Ob so ein Roboter bei Kindern und Erwachsenen mit Behinderung eingesetzt wird oder die VR-Brille im Chemie-Unterricht um Moleküle abzubilden, dies ist die Zukunft. Danke für die Übersicht und dafür, dass Ihr Euch dem annimmt und auch die LHM mitnimmt.
    Ganz liebe Grüße,
    Tünde

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