Innovations­preis 2021 der Landeshaupt­stadt München verliehen

31. Juli 2021
Ein Beitrag von Dr. Simone Thomas

Im Rahmen des Innovationswettbewerbs 2021 wurden Gründerinnen und Gründer, Start-ups, Studierende und andere unternehmerische Köpfe erneut dazu aufgefordert, innovative Antworten auf städtische Herausforderungen zu finden. Mit insgesamt 54 Einreichungen in den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Mobilität, Daten und Arbeit der Zukunft ein voller Erfolg. Am 22. Juli kürte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden nun vier Jungunternehmen mit dem Innovationspreis 2021. Erfahren Sie mehr über die Verleihung und die Gewinnerteams.

Innovationspreis 2021

Der Innovationspreis 2021 geht jährlich an kreative und unternehmerische Köpfe, die aktuellen städtischen Herausforderungen mit besonders innovativen Lösungen begegnen. In diesem Jahr wurden am Abend des 22. Juli vier Gewinnerteams ausgezeichnet, deren Ideen zur Luftverbesserung, Verkehrsoptimierung und dem flexiblen Arbeiten der Stadt München beitragen sollen.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden empfing die Teams im neueröffneten Munich Urban Colab und betonte das große Potenzial kreativer und innovativer Firmen und Start-ups in der Stadt. Wir stellen Ihnen die Gewinnerteams vor:

Bürgermeisterin Habenschaden freut sich anlässlich der Verleihung des Innovationspreis 2021

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden freut sich über die vielversprechenden Lösungsansätze für den Innovationspreis 2021, Quelle: Michael Nagy/Presseamt München​

Pilotversuch zur Digitalisierung von NO2-Messungen

Die Herausforderung bei der NO2-Messung besteht für München vor allem darin, die lufthygienische Situation im Stadtgebiet rechtskonform und möglichst flächendeckend zu erfassen. Über eine Vernetzung der Sensormessungen eröffnen sich zudem im Rahmen der Smart City weitere interessante Möglichkeiten.

Die Hawa Dawa GmbH aus München überzeugte bereits in der Vergangenheit auf einigen unserer Events. Auch die Jury war von dem weit fortgeschrittenen Ansatz zur Sicherung der Messdaten-Qualität überzeugt. Besonders positiv beurteilt wurde dabei die Einbindung eines externen, unabhängigen Prüfinstituts im Messdaten-Validierungsprozess und die Umsetzbarkeit des Konzepts für die nun folgende Pilotphase.

Auch die Idee einer mobilen Kalibrierung von Messtandorten des zweitplatzierten internationalen Teams Greenhallo² fand derart großen Anklang, dass das Referat für Klima- und Umweltschutz entschied, ein zweites Pilotprojekt zu begleiten. Andreas Bauer, Hauptabteilungsleiter Umweltvorsorge des Referats für Klima- und Umweltschutz würdigte die preisgekrönte Idee:

Mit dem Pilotprojekt gehen wir einen wichtigen Innovationsschritt in die Digitalisierung der Luftmessungen. Anstelle analoger Passivsammler entwickeln wir uns weiter in Richtung flächendeckender, rechtskonformer, digitaler und damit insgesamt sehr transparenter Echtzeitmessungen. Dies ist die Basis für weitere Anwendungsfelder wie zum Beispiel die Stadtplanung oder eine umweltsensitive Verkehrssteuerung zum Schutze der Gesundheit der Bevölkerung.

Emissionsfreie Mobilität in München

Zur städtischen Mobilität waren Lösungsvorschläge gewünscht, die helfen, dass die Stadtgesellschaft aus eigenem Antrieb emissionsfreie Mobilitätsformen nutzt. Das Team des Start-ups Plan4Better GmbH konnte die Jury mit ihrem Planungstool GOAT (Geo Open Accessibility Tool) für sich gewinnen.

Hinter GOAT verbirgt sich ein dynamisches Planungsinstrument für aktive Mobilität und lokale Erreichbarkeit. Die interaktive Bearbeitung von Standortanalysen liefert wichtige Möglichkeiten zur Standortoptimierung sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für die Stadtverwaltung. Der Lösungsansatz einer webbasierten Open-Source-Plattform überzeugte die Jury und lässt alle auf eine spannende Pilotphase und Umsetzung in den Regelbetrieb hoffen. Dr. Fabian Schütte, Abteilungsleiter Forschung und Innovation des Mobilitätsreferats, zeigte sich in seiner Würdigung des Preisträgers überzeugt, dass mit den richtigen Daten die Möglichkeiten des GOAT-Tools sehr groß sein werden!

Flexibles Arbeiten in der Stadtverwaltung

Die Landeshauptstadt München suchte desweiteren ein digitales Tool, welches ein effizientes mobiles Arbeiten der Beschäftigten und Führungskräfte der Stadtverwaltung unterstützen sollte. Ausgezeichnet wurde hier mit dem Innovationspreis 2021 das Team klink – Digitale Services unter dem Dach der Isarwatt.

Die Lösung konnte durch ihren ganzheitlichen Ansatz zur Buchung von Räumlichkeiten an unterschiedlichen Standorten mit nutzerfreundlicher Oberfläche überzeugen. Damit stellt sie für die Landeshauptstadt München ein innovatives Arbeitstool dar, das flexibles Arbeiten in der öffentlichen Verwaltung unterstützen kann. Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle freute sich über das präsentierte Konzept:

Digitale Lösungen machen die Verwaltung flexibler und damit effizienter. Die Corona-Situation hat gezeigt, wie der öffentliche Dienst auch während Lockdowns im Homeoffice und mit digitalen Angeboten für die Bürgerinnen und Bürger da sein kann. Innovative Ansätze wie diese sparen zeitintensive Wegzeiten und ermöglichen effektiveres Arbeiten. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet Digitalisierung vor allem: Der beste Behördengang ist der, der dank digitaler Angebote gar nicht erst stattfinden muss.

Verbesserung der Datenlage zum ruhenden und fließenden Verkehr

Der Innovationspreis zum Thema Verbesserung der Erfassung und Analyse von Verkehrsdaten ging an die LiangDao GmbH. Das Unternehmen entwickelte eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Software-Lösung. Diese ist in der Lage, mittels eines LiDAR-Sensorsystems die verschiedenen Verkehrsteilnehmenden – Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende und Kraftfahrzeuge – unter datenschutzkonformen Bedingungen zu erfassen und klassifizieren. Das System kann die Richtung und die Geschwindigkeit der Verkehrstragenden registrieren und ermöglicht so eine echtzeitfähige Erfassung des Verkehrsgeschehens.

Damit werden die Voraussetzungen für eine intelligente Verkehrssteuerung geschaffen. Die Lösung soll an mehreren Kreuzungen in München getestet werden. Dr. Fabian Schütte hielt fest, dass jede Möglichkeit zur Verbesserung der Datenlage ein wichtiger Schritt sei. Auch bei der Landeshauptstadt München sei diesbezüglich noch Luft nach oben vorhanden.

Wie es nun weiter geht

Für die vier Gewinnerteams geht die Arbeit jetzt richtig los. In Zusammenarbeit mit den beteiligten Referaten starten sie nun in eine Co-Creation-Phase, in der sie die Ideen im realen städtischen Kontext weiterentwickeln und auf ihre Praxistauglichkeit hin erproben.

Zusätzlich haben die Gewinnerinnen und Gewinner die Möglichkeit, begleitend an einem Programm der kooperierenden Entrepreneurship-Zentren – UnternehmerTUM, Strascheg Center for Entrepreneurship, LMU Innovation & Entrepreneurship Center oder Gründungszentrum founders@unibw – oder des German Entrepreneurships teilzunehmen.

Schon jetzt steht fest: Der Innovationswettbewerb geht 2022 in die nächste Runde. Die Ausschreibung dazu erfolgt im kommenden Frühjahr. Alle Interessierten können sich aber schon jetzt online anmelden, um den Ausschreibungsstart nicht zu verpassen. Die Webseite stellt weiterhin allgemeine Informationen zum Wettbewerb sowie zu den Ergebnissen aus den vorangegangenen Innovationswettbewerben zur Verfügung. Natürlich halten wir Sie auch hier im Blog auf dem Laufenden.

Erhalten Sie in der Galerie ein paar Einblicke in die Preisverleihung:

Kommentare (0)


Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Feedback zum Beitrag:
3 Bewertungen mit 5 von 5 Sternen
Dr. Simone Thomas
Ein Beitrag von:
Dr. Simone Thomas
Frieke Meijer-Schepman, - Innovationsmanagerin im Referat für Arbeit und Wirtschaft
Co-Autoren­schaft:
Frieke Meijer-Schepman,
Innovationsmanagerin im Referat für Arbeit und Wirtschaft