Neue Runde: Der Innovationswettbewerb 2023 der Landeshauptstadt München ist gestartet

31. März 2023
Ein Beitrag von Dr. Simone Thomas

Auch in der sechsten Runde des Innovationswettbewerbs sucht die Landeshauptstadt München wieder nach innovativen Lösungsansätzen für städtische Herausforderungen. Im Fokus des Wettbewerbs 2023 stehen die Themen Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung. Insgesamt fünf spannende Challenges warten auf die Teilnehmenden. Neben der Auszeichnung mit dem Innovationspreis und einem Preisgeld von 10.000 Euro winken ein Co-Creation-Projekt mit der Stadtverwaltung für eine erste praktische Erprobung der Lösung und eine Unterstützung durch eines der kooperierende Entrepreneurship-Zentren. Die Bewerbungsfrist für den Innovationswettbewerb 2023 endet am 15. Mai.

Challenges des Innovationswettbewerbs 2023

In diesem Jahr möchte die Landeshauptstadt München die folgenden Herausforderungen adressieren:

Zu einem klimagerechten Umgang mit Regenwasser motivieren

Wie in vielen Städten üblich, wird auch in zentralen Bereichen Münchens auf befestigten Flächen anfallendes Regenwasser über die Kanalisation abgeleitet und entsorgt. Dadurch wird der natürliche Wasserkreislauf gestört und es entfällt zudem die im Sommer wichtige Kühlwirkung durch Verdunstung.

Mit der Zunahme von Hitzetagen aufgrund des Klimawandels bedeutet dies eine steigende Gefahr für die Stadtbevölkerung. Dem wirkt das Schwammstadt-Prinzip entgegen. Mit einer orts- und naturnahen Speicherung, Verdunstung und Versickerung von Regenwasser soll der natürliche Wasserkreislauf möglichst intakt bleiben. Anders als bei Straßen und Plätzen hat die Stadt bei privaten Grundstücken aber in der Regel keine unmittelbare Handhabe.

Die Münchner Stadtentwässerung sucht daher nach geeigneten digitalen Hilfsmitteln (Apps, Simulationen, digitale Angebote, AR, VR usw.), die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer motivieren, das anfallende Regenwasser naturnah zu bewirtschaften.

Gesund im Alter: Digitalisierung eines Angebots- und Versorgungsnetzwerks

Besonders im Alter wirken sich eine schlechtere soziale Lage, schwierige Lebensphasen und Einsamkeit negativ auf die Gesundheit vieler Menschen aus. Gezielte Gesundheitsförderung versucht dem entgegenzuwirken. Stadtteile sind aufgrund ihrer überschaubaren Größe ein idealer Ort, um Menschen mit Angeboten zu erreichen.

Im Neuperlacher Präventionsnetz im Alter (PiA) arbeiten Akteure aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich zusammen. Das Präventionsnetz ist bundesweit einmalig. Die Zielgruppe braucht oft Unterstützung in vielen Bereichen, zum Beispiel ein Besuch im Trauercafé, Friseurhausbesuch, Essen im Alten- und Servicezentrum oder gemeinsame Spaziergänge, um fit zu bleiben.

Bisher erfolgt die Zusammenarbeit im Netzwerk komplett analog. Dies benötigt zu viele Kapazitäten. Gesucht wird daher eine digitale Lösung, die die Netzwerkarbeit der Beteiligten erleichtern kann.

 

Erweiterung Münchner Orte mit digitalen Innovationen

In München gibt es zahlreiche Orte, die auf den ersten Blick verborgen bleiben: Ansichten ehemaliger oder zukünftiger Gebäude oder Raumgestaltungen, aber auch historische Fakten, sowie „Geheimnisse“.

Hier besteht viel Platz für kreative Ideen, um diese Orte für Interessierte attraktiver zu machen. Spielerische und interaktive Elemente, sowie Fragen zu den Orten könnten in Verbindung mit einer KI-basierten Informationsquelle wie beispielsweise ChatGPT genutzt werden, um spannendes Wissen zu generieren, Kunstelemente zu integrieren oder auch Geschichten zu erzählen.

Wie kann die Stadt München durch Zuhilfenahme innovativer digitaler Elemente ausgewählte Münchner Orte digital erweitern, individualisieren und dadurch neu begreifbar machen? Und wie können diese Innovationen die Onlineangebote der Münchener Stadtverwaltung verbessern?

Digitale Umsetzung des zonalen Diesel-Fahrverbotes

Für die Verbesserung der Luftqualität im Stadtgebiet hat die Landeshauptstadt München ein zonales Diesel-Fahrverbot eingeführt. Dieses gilt seit dem 01.02.2023 in der erweiterten Umweltzone um den Mittleren Ring. Verkehrsbedingte Emissionen und Luftverunreinigungen sollen so nachhaltig reduziert werden.

Die Einhaltung und damit die Wirksamkeit der beschlossenen Klimaschutzmaßnahme hängen aber von einer Überprüfung aller Fahrzeuge in der Umweltzone ab. Dabei gilt es im Einzelfall festzustellen, ob es sich um ein Fahrzeug handelt, welches gegen das Diesel-Fahrverbot verstößt und kein Ausnahmefall vorliegt. Gesucht wird eine digitale Lösung, damit die Überprüfung ressourcenschonend erfolgen kann.

Text and the City - Text Mining in der Stadtentwicklung

An einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung der Münchner Innenstadt sind verschiedene städtische Referate mit ihren unterschiedlichen Themenschwerpunkten, Konzepten und Zielen beteiligt. Dies ist typisch für die Arbeit in einer großen Verwaltung und bringt immer wieder Zielkonflikte sowie Doppelspurigkeiten mit sich.

Um dem entgegenzuwirken, sucht die Landeshauptstadt München anhand dieses Praxisbeispiels nach einer Lösung, die automatisiert Zielkonflikte und Synergien verschiedener Projekte und Planungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten identifizieren kann.

Ablauf des Innovationswettbewerbs 2023

Der Innovationswettbewerb 2023 richtet sich auch in diesem Jahr an die Startup-Community, Studierende, Gründerinnen, Gründer und alle kreativen Köpfe, die tragfähige, innovative Lösungen für die vorgegebenen Challenges erarbeiten und umsetzen möchten. Sie haben bis zum 15. Mai die Möglichkeit, sich für den Wettbewerb 2023 zu bewerben.

Im Anschluss werden die Lösungsvorschläge fachlich geprüft und eine Vorauswahl der Teams für die finale Präsentation vor der Jury erstellt. Die Jurysitzung findet am 6. Juli 2023 statt. Eines der wesentlichen Kriterien für die Auswahl der Gewinnerteams ist das Realisierungspotenzial im realen städtischen Kontext.

Die Preisverleihung durch die Schirmherrin des Innovationswettbewerbes, Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, ist für den 18. Juli 2023 im Innovations- und Gründungszentrum Munich Urban Colab geplant.

Im Herbst 2023 startet dann die drei- bis sechsmonatige Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München bei der Erprobung im städtischen Testfeld und die Begleitung durch eines der fünf Entrepreneurship-Zentren. Zum Abschluss des Innovationswettbewerbs 2023 erhalten die Gewinnerteams in diesem Jahr weiterhin die Möglichkeit, ihre Ergebnisse im Rahmen eines geeigneten städtischen Events im Munich Urban Colab vorzustellen.

Detaillierte Informationen zum Wettbewerb 2023

Weitere, detailliertere Informationen zu Ablauf, Challenges und den Ansprechpartnern des Innovationswettbewerbs 2023 gibt es hier:

 

Auch im Blog finden sich interessante Beiträge zu den vergangenen Innovationswettbewerben und den Preisträgerinnen und -trägern seit 2019:

 

Nicht verpassen: Die Bewerbungsfrist für den Innovationswettbewerb 2023 läuft bis zum 15. Mai!

Wir wünschen schon jetzt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg und spannende, neue Erfahrungen.

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Frieke Meijer-Schepman - Innovationsmanagerin im Referat für Arbeit und Wirtschaft
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Frieke Meijer-Schepman
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