Integreat stellt Neuzugewanderten, insbesondere Geflüchteten aus anderen Sprachräumen und Kulturen, auf kommunaler Ebene umfassende Informationen in ihrer Landessprache zur Verfügung. Die Lösung ist zugleich Webseite und App. Inzwischen wird sie bundesweit von über 60 Städten und Landkreisen in der Integrationsarbeit eingesetzt. Sie hilft Sprachbarrieren abzubauen, schafft Transparenz und erleichtert Menschen das Ankommen in ihrer neuen Umgebung. Seit eineinhalb Jahren gibt es dieses Angebot auch in München und wir haben es uns einmal genauer angesehen.
Lokale Informationen zum Ankommen in München
Das erste Mal haben wir schon 2019 von Integreat berichtet, als sie als Start-up auf unserem Open Date Hackathon waren. Heute ist Integreat München in acht verschiedenen Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi, Bulgarisch, Rumänisch, Kurmandschi und Kroatisch. Das Angebot ermöglicht allen Neuzugewanderten in München, die eine dieser Sprachen beherrschen, einen schnellen Zugang zu Basisinformationen wie Ämtern und Beratungsangeboten. Weitere Themen sind beispielsweise Schulen und Kitas, Arbeitssuche, Gesundheit, öffentliche Verkehrsmittel, Bildung und Qualifizierung. Dazu gibt es Angebote speziell für Frauen und Mädchen oder Menschen mit Behinderung und vieles mehr.
Die Integreat-App kann nach dem Herunterladen auch ohne Internetverbindung genutzt werden. Eine Option, die besonders in Regionen oder Unterkünften ohne stabile WLAN-Anbindung sehr hilfreich ist.

Alle Angebote in Integreat müssen lokal und niederschwellig erreichbar sein, am besten über direkte Verlinkungen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern.
Wie Integreat das Teilen von Inhalten unterstützt
Durch den Ortsbezug ist eine übergreifende Nutzung von Inhalten nicht so einfach möglich. Und doch werden Teilen und Zusammenarbeit großgeschrieben. Der komplette Programm- und Quellcode der Integreat-App ist frei verfügbar und wird unter einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt. Zudem werden alle Inhalte unter Creative Commons (CC BY 4.0) lizenziert. Das bedeutet, dass Landkreise und Städte Inhalte und Übersetzungen von anderen übernehmen dürfen und so voneinander profitieren können.
In Netzwerktreffen tauschen sich die Betreuerinnen und Betreuer der Integreat-App in der Regel halbjährlich über ihre Aktivitäten und Erfahrungen aus. Wie hat man beispielsweise welches neue Thema aufgegriffen? Welche Maßnahmen im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit waren besonders erfolgreich? Ganz neu ist auch ein zugehöriger Instagram-Account @integreat_muenchen. Hier erhalten Sie zukünftige interessante Informationen zur Plattform.
Integreat in der zwischenmenschlichen Kommunikation

Beratungsstellen können mit Hilfe der Integreat-App über weiterführende Stellen informieren und auf das umfangreiche Informationsangebot hinweisen. So bekommen die Neuzugewanderten eine ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ und die Beratungsstellen werden entlastet.
Es freut mich sehr, dass dieser kompakte Wegweiser für das Ankommen in München so gut angenommen wird. Denn wir sehen es als unsere Aufgabe, Vielfalt anzuerkennen und zu gestalten, Teilhabe zu ermöglichen und die Solidarität in der Stadtgesellschaft zu stärken.
Das Integreat-Team hinter der IT-Lösung
So ist Integreat auch ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie ein kleines Team mithilfe digitaler Technik Zigtausenden von Menschen große Unterstützung geben kann!
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