IT-Sicherheit im Homeoffice: Lauschverbot für Alexa & Co

13. Juni 2020
Ein Beitrag von Dr. Stefan Döring
Wie gut kennen Sie sich aus mit dem Thema Sicherheit bei der Internetnutzung? In Zeiten, in denen Viele vom Büro ins Homeoffice gezogen sind, rückt diese Frage immer mehr in den Fokus. Oft hat die IT-Abteilung dafür einen abgesicherten Zugriff auf Programme und Unterlagen eingerichtet. Doch auf manche Risiken für die IT-Sicherheit im Homeoffice müssen Sie selbst achten. Zum Beispiel, wenn Sie digitale Assistenten mit Sprachsteuerung zuhause haben. In der Münchner Stadtverwaltung gibt es dazu interne Tipps, die wir hier mit Ihnen teilen möchten. Außerdem verraten wir Ihnen auch, wo Sie ein kostenloses IT-Sicherheits-Training bekommen.

Zuhörende Geräte – Spaß und Risiko

Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer … Für Ad-hoc-Arbeitsplätze gibt es viele mögliche Orte. Egal wofür Sie sich entschieden haben – steht in diesem Raum ein digitaler Assistent wie Alexa, Echo, Google Home & Co? Dann sollten Sie sich kurz Gedanken über IT-Sicherheit im Homeoffice machen.

Die digitalen Helfer sind immer online und hören zu. Sie richten ihre digitalen Lauschohren auf, sobald sie das eingespeicherte Aktivierungswort vernehmen. Dann wird das Gesprochene an die Server des Herstellers, etwa Google oder Amazon, übertragen und ausgewertet. Damit das System „versteht“, was sein Mensch von ihm will. Das macht vielen Userinnen und Usern Spaß, birgt aber auch Risiken für die IT-Sicherheit.

Denn man kann nicht genau wissen, was mit den Daten passiert. Manchmal wird das Gesprochene vom Hersteller aufgezeichnet und ausgewertet, wie mehrere Medien im Sommer 2019 berichteten. Amazon lässt Alexa-Mitschnitte im Homeoffice auswerten schrieb das Fachportal Heise. Alexa gibt intime Sprachdaten preis titelte das ct-Magazin. Ob das ein Problem ist, kann im privaten Umfeld nur jeder für sich selbst entscheiden.

Strikter Schutz der beruflichen Daten

Etwas anders ist es, wenn es um Berufliches geht. Kritisch kann es zum Beispiel werden, wenn bei Telefonaten oder Videokonferenzen im Einzugsgebiet der digitalen Assistenten Firmeninterna diskutiert werden. Dann sollten Sie für mehr IT-Sicherheit im Homeoffice folgenden Regeln beachten:

  • Schalten Sie den digitalen Assistenten vor Telefonaten oder Online-Konferenzen aus, um ein unbeabsichtigtes Mithören oder Auswerten von Interna zu vermeiden.
  • Falls Sie mitbekommen, dass andere am Gespräch Beteiligte einen Assistenten laufen haben, bitten Sie um vorübergehendes Abschalten auch dieser Geräte.
  • Denken Sie dabei nicht nur an die kleinen Geräte, die auf Tischen und Regalen stehen, sondern auch an die integrierten digitalen Assistenten in Smartphones oder im TV-Gerät.

So tragen wir alle dazu bei, Unternehmensdaten und Privatsphären zu schützen!

Online-Angebote für IT-Sicherheit im Homeoffice – und darüber hinaus

​Vielleicht ist das verstärkte Arbeiten im Homeoffice eine gute Gelegenheit für Sie, sich mal wieder grundsätzlich mit dem Thema IT-Sicherheit zu befassen. Tipps dazu gibt es an vielen Orten im Internet.

  • Auf der offiziellen Seite des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) finden Sie beispielsweise eine vierseitige Sammlung von Tipps. Darüber hinaus können Sie sich durch viele weitere Webseiten, Broschüren und Filme zum Thema Cyber-Sicherheit klicken.
  • Ausdrücklich eingeladen sind die Wienerinnen und Wiener, aber auch Sie als Münchnerin und Münchner dürfen mitmachen bei den E-Learnings der Stadt Wien. In den Trainings geht es schwerpunktmäßig um Grundlagen. Das auf der gleichen Seite angebotene Quiz hilft Ihnen vorab zu erkennen, ob und wo Ihr Wissen zum Thema digitale Sicherheit noch Lücken hat.
  • Oder haben Sie Lust auf etwas interaktiveres Lernen? Kostenfreie Angebote sind selten, doch ein paar haben wir gefunden. Mit Hilfe der interaktiven Checkliste Virus fördert Viren können Sie überprüfen, ob die IT-Sicherheit Ihres Homeoffice Lücken hat. Dieses Angebot ist im Rahmen des #WirVsVirus-Hackathons entstanden.

Ein kurzes Video gibt einen Überblick sowohl über die Checkliste als auch generell über Sicherheitskriterien für den Arbeitsplatz im eigenen Zuhause:

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Co-Autoren­schaft:
Elisabeth Wagner, Content Managerin;
Susanne Lenz, Informationssicherheits-Beauftrage IT-Referat