Warum das so ist, was KI eigentlich bedeutet und welche Anwendungsfälle bereits existieren, haben wir in diesem Beitrag unserer Serie #ExplainIT erklärt.
Europa an der Spitze beim Thema Künstliche Intelligenz
Neben ethischen Aspekten sind dabei wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen und Perspektiven ausreichend einzubeziehen, damit Europa in KI-Forschung und -Einsatz nicht doch noch den Anschluss verliert. Dafür plädiert auch Thomas Bönig, IT-Referent und CDO der Landeshauptstadt München:
Die Gestaltung der Rahmenbedingungen muss darauf abzielen, dass Deutschland und Europa im Bereich der KI eine führende Rolle einnehmen. Andernfalls ist mit erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen zu rechnen und andere Länder setzen die zukünftigen Standards.
Europa verfügt über die Voraussetzungen zum Ausschöpfen des KI-Potenzials, und zwar nicht nur als Nutzer, sondern auch als Urheber und Hersteller dieser Technologie … Europa ist Spitzenreiter beim Einsatz von KI in der verarbeitenden Industrie.
Im Spannungsfeld von Ethik und Erfolg
Denn in anderen Regionen der Welt ist die Praxis verbreitet, Werte und Rechte ad acta zu legen, wenn sie die datenbasierten Geschäftsmodelle stören. Hier sei auf den Umgang mit personenbezogenen Daten verwiesen, der immer wieder zu Skandalen führt. Die EU-Kommission lehnt das ab, wie EU-
Ich will, dass das digitale Europa das Beste widerspiegelt, das Europa zu bieten hat – Offenheit, Fairness, Vielfalt, Demokratie und Vertrauen.
Als Hochrisiko bezeichnet die EU-Kommission in diesem Zusammenhang konkret die Anwendung von KI bei Personalrekrutierung, Medizin, Polizei und Justiz. Also Fälle, in denen Verlust der Privatsphäre, Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, Verletzung der Menschenwürde oder Diskriminierung drohen. Hier sollen die KI-Systeme transparent und rückverfolgbar sein. Die Aufsicht durch den Menschen müsse gewährleistet sein. Auch verweist die EU-Kommission in diesem Zusammenhang auf die hoch umstrittene massenweise Gesichtserkennung mit Hilfe von KI.
Durch Vertrauen Skepsis gegenüber KI abbauen
Mit ihrer Betonung von ethischer Haltung, Werten und Datenschutz will die EU-Kommission eines der wichtigsten Hemmnisse für den Erfolg von KI aus dem Weg räumen: die Skepsis vieler Menschen. Europa soll für eine “vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz“ eintreten.
Um das notwendige Vertrauen aufzubauen, will die EU-Kommission die Diskussion auf vielen Ebenen weiterführen:
- Das Weißbuch zur Künstlichen Intelligenz steht noch bis zum 19. Mai 2020 zur öffentlichen Konsultation. Zugleich bittet die EU-Kommission um Stellungnahmen zu ihrer Datenstrategie, die parallel zum Weißbuch KI erschienen ist.
- Noch bis zum 2. Mai 2020 lädt der vierte „EU Datathons“ datenbegeisterte Menschen dazu ein, auf Basis der offenen Datensätze der EU neue, innovative Anwendungen zu entwickeln.
- Die EU-Kommission leitet zudem eine breit angelegte Debatte darüber ein, welche Umstände in Zukunft möglicherweise Ausnahmen für breit angelegte Gesichtserkennung rechtfertigen könnten.
Wir alle sind also aufgerufen, uns in die Diskussion einzubringen.
Um die Grundlagen von Künstlicher Intelligenz besser zu verstehen, bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kostenlose Online Kurse unter https://www.elementsofai.de/. Ein tolles Möglichkeit um herauszufinden, was KI tatsächlich ist, welche Probleme und Anwendungsbereiche es gibt und wie sich KI zukünftig entwickeln wird.