Kunst und IT: Das Nachwuchs­kräfte-Projekt für Münchens Artothek

1. Juli 2020
Ein Beitrag von Monica Neuböck
Von Andy Warhol bis Picasso – mit zahlreichen Museen und Sammlungen ist München ein Ort für alle Liebhaberinnen und Liebhaber der Kunst. Aber wussten Sie, dass man sich auch Kunstwerke ausleihen kann? Dafür gibt es die Artothek der Stadt München im Rosental. Fünf angehende Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im IT-Referat haben nun eine neue Web-Anwendung für die Ausleihe sowie die Bestandsverwaltung programmiert.

Auszubildende arbeiten an realen Lösungen für die Artothek

Die Nachwuchskräfte in der Münchner IT sollen einen möglichst umfassenden Einblick in ihr zukünftiges Aufgabengebiet erhalten. Deshalb durchlaufen sie während ihrer Ausbildung viele unterschiedliche Stationen im IT-Referat. Von September 2019 bis zum Februar 2020 lernten unsere Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im Competence Center für Software-Engineering (CCSE) alles rund um die Software-Entwicklung.

Ziel der Ausbildung ist es, nicht nur theoretisches Wissen zu erlangen, sondern bestenfalls durch die Arbeit an konkreten Projekten zu lernen. In diesem Sinne beauftragte das Kulturreferat die jungen Auszubildenden damit, für die Artothek, den Kunstverleih der Stadt München, einen Prototypen für eine benutzerfreundliche Webanwendung zu programmieren. Eine moderne, zukunftssichere und benutzerfreundliche Software sollte den Verleih der Kunst, die Bestandsverwaltung und die Erfassung der Leihvorgänge für die Beschäftigten vereinfachen.

Azubis des IT-Referats programmieren für die Artothek

Die Nachwuchskräfte von links nach rechts: Alex Bratt, Martin Huber,Tolga Bas, Daniel Kudies; nicht auf dem Bild: Lukas Makowski; Quelle: it@M

Agilität im Auftrag der Kunst

Um sich ein möglichst realistisches Bild von der Aufgabe zu machen, besuchten die Auszubildenden zunächst die Artothek vor Ort und ließen sich das bisherige Ausleihe-System erklären. Natürlich nutzen Sie die Chance, eine Führung inklusive Erläuterung zur ausgestellten Kunst zu bekommen.

Mit Unterstützung vom Anforderungsmanagement des Kulturreferats und vom Kundenmanagement des IT-Referats führten die Nachwuchskräfte die Java-Entwicklung mit agilen Methoden in verschiedenen Sprints (Entwicklungszyklen) durch. Eingewiesen und betreut wurden sie dabei von Peter Müller, unserem erfahrenen Entwickler aus dem Competence Center für Software-Engineering. Am Ende jedes Sprints präsentierten die Nachwuchskräfte einen Prototyp, um Feedback zu erhalten. So konnten sie gleichzeitig die Akzeptanz der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer sicherstellen. Frau Alix Stadtbäumer, Mitarbeiterin der Artothek, war begeistert:

Wir sind überrascht von der Geschwindigkeit und dem Einfühlungsvermögen, mit dem die jungen Entwickler das neue Ausleihe- und Bestandsverwaltungssystem maßgeschneidert für uns programmieren. Coronabedingt fanden die sehr effektiv verlaufenden Treffen als Videokonferenzen statt. Mit dem Abschluss des Projekts rechnen wir für den Herbst dieses Jahres.

Die hohe Kunst der Ausbildung

Für die Auszubildenden war das Projekt rund um die Münchner Kunst eine tolle Herausforderung. Sie erlernten nicht nur das Programmieren am Praxisbeispiel, sondern erlebten ihren zukünftigen Beruf im Alltag:

  • Wie programmiere ich in Java und JavaScript?
  • Welche Standards der Stadt muss ich beachten?
  • Wie kommuniziere ich mit dem Kunden und wie gehe ich mit Änderungswünschen um?
  • Wie bringe ich die Anwendung zum Laufen und teste sie?
  • Und nicht zuletzt: Wie arbeite ich konstruktiv im Team zusammen? 

Tolga Bas, einer der beteiligten Auszubildenden und Team-Leiter im Projekt, zieht folgendes Fazit:

Wir waren bis in die Haarspitzen motiviert, weil es ein reales Projekt war – deshalb sind wir auch dem Kulturreferat sehr dankbar, dass wir so eine Erfahrung als Azubis machen durften. Wir haben uns im Team mit den klassischen Rollen aufgestellt und wurden dabei vom Competence Center für Software-Engineering angelernt. Ich bin sehr darin bestärkt worden, dass die Stadt der richtige Arbeitgeber für mich ist und freue mich auf die nächsten Ausbildungseinheiten.

Für die angehenden Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, wie auch für die Artothek war die Zusammenarbeit eine Win-Win-Situation. Und die Münchner Stadtgesellschaft kommt nun noch leichter in den Genuss von Kunst. Ein Beispiel für Digitalisierung, die den Menschen dient – ganz nach dem Motto #ITforMuc.

Kunst ausleihen in der Artothek Münchens

Die neue Benutzeroberfläche der Web-App für die Artothek; Quelle: it@M

Interesse an einer Ausbildung oder einem Studium in der IT?

Die Landeshauptstadt München bietet im IT-Bereich sechs verschiedene Ausbildungs- und Studienrichtungen an. Welche das sind und weitere Einblicke in die Praxis findest Du unter #Start.

Natürlich haben wir viele weitere Ausbildungs- und Studienrichtungen – auch ganz ohne IT. Zum Beispiel Public Management. Alle Informationen findest Du unter muenchen.de/ausbildung.

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