Unser Ziel ist es daher den Austausch zu fördern und gemeinsamen Gesprächen, Ideen und Innovation Raum zu geben. Dazu trafen sich am 4. Mai 2019 nun bereits zum dritten Mal circa 120 Bürgerinnen und Bürger mit der Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft Münchens zum #MucGov19, dem BarCamp „Digitale Stadt“.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten spannende Themen mit und stellten diese in 24 Sessions zur Diskussion. Im Video wird deutlich, wie vielfältig die Vorstellung über die „Digitale Stadt“ sind und was die Verwaltung daraus lernen kann:
Partizipation als Motor für die Digitalisierung
Katrin Schuster von der Münchner Stadtbibliothek bekräftigte in ihrer Keynote die Wichtigkeit des Austauschs. Unter dem Motto „informieren – inspirieren – mitmachen“ ging sie auf die Möglichkeiten und Chancen digitaler Beteiligung ein.
Anschaulich erläuterte sie die Arbeit der Stadtbibliothek im Bereich der digitalen Partizipation. Sie betonte, dass wir nicht nur nach Außen hin mehr miteinander sprechen müssen, sondern dass auch interne Beteiligungsangebote große Erfolge erzielen. Ein starkes Beispiel für die Landeshauptstadt München!
"Bevor man Partizipation nach außen leben will, muss man erstmal auch Mitarbeitende intern beteiligen" - Kathrin Schuster über digitale Partizipation bei der @StadtBibMuc #MucGov19 pic.twitter.com/LBjr15ivQo
— Magdalena Bäuml (@MagiB4) 4. Mai 2019
Gemeinsam die „Digitale Stadt“ gestalten
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hieß es: „Auf geht’s!“ Die Teilnehmenden pitchen ihre Ideen:
Sessionplan BarCamp #MucGov19
Vernetzung, Innovation, Bildung, Mobilität und Kultur – die Themen waren sehr vielfältig. Die Stadtverwaltung holte sich zudem ein direktes Feedback ab. Etwa zu städtischen Online-Beteiligungsplattformen, der SmartCity App, den Online-Services und dem künftigen Portal muenchen.digital. IT-Referent und CDO Thomas Bönig suchte zur Digitalisierungsstrategie der Stadt München außerdem das direkte Gespräch.
Thomas Böning stellt auf dem #MucGov19 #Barcamp München die Digitaloffensive der Landeshauptstadt #München vor: Innovationscenter, Labs, geplant drei neue Plattformen: digitale Infrastruktur, digitale Verwaltung, digitale Gesellschaft. pic.twitter.com/Q4sd1zzkgw
— Prof. Wolf Gross (@WolfGross) 4. Mai 2019
Die Motivation, gemeinsam die „Digitale Stadt“ und deren Zukunft voranzutreiben, war deutlich zu spüren. Verschiedenen Ideen, Ansichten, aber auch kritische Blicke auf die Handlungsfelder, machten die Diskussionen lebendig. Die meisten Sessions wurden hier zum Nachlesen dokumentiert. Ein paar Diskussionen blieben besonders im Gedächtnis:
Digitale Medien in der Bildung
Die Generationen lernen unterschiedlich. Besonders Kinder und Jugendliche haben ein sehr hohes Lerntempo. Sie schrecken vor Neuem nicht zurück und begreifen Medien, Tools und digitale Geräte häufig innerhalb weniger Minuten. Dennoch ist es wichtig, ihnen den richtigen Umgang damit zu vermitteln.
Dafür ist der Einfluss der Schule und der Eltern entscheidend. Es gilt, Lernen im Zusammenhang mit digitalen Medien noch vielfältiger zu gestalten. Schnell wurde klar, dass vor allem spielerisches Lernen die Akzeptanz und Motivation fördert – auch bei Beschäftigten in den Unternehmen. In der Session wurden dazu Beispiele zusammengetragen:
- Lernen, wie Maschinen „denken“: Am jährlichen Coding Tag der medienBOX im Rahmen der EU Code Week kommen Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Maschinen wie dem Bienen-Robotern und dem Ozobot. Sie erfahren die Funktionsweise und bekommen einen Eindruck, welche Möglichkeiten Digitalisierung mit sich bringt.
- Auch Gamification ist ein wichtiger Ansatz zur Vermittlung von Medienkompetenz. In PC- Spielen beispielsweise kommunizieren Kinder und Jugendliche häufig in internationalen Teams und lernen so verschiedene Sprachen.
- Apps eignen sich gut zur Informationsvermittlung. Eine Teilnehmerin hat in ihrem Musik-Theorie-Unterricht damit sehr positive Erfahrungen gemacht.
Die ausführliche Dokumentation findest Du hier.
Mit Digitalisierung zur Klimastadt
Themen wie Umweltschutz und Klimawandel werden immer wichtiger in unserer Gesellschaft. Überall wird diskutiert, welche Maßnahmen zielführend sind, um unseren Lebensraum nachhaltig, gesund und grün zu gestalten.
Die Digitalisierung kann dafür einen großen Beitrag leisten. In der Session entstand der Vorschlag, einen „Climathon“ zu veranstalten: 24 Stunden Zeit, um aus Ideen zum Klimaschutz, Lösungen zu entwickeln. Sozusagen ein Hackathon zum Klimaschutz! Der Münchner Klimaherbst, der sich 2019 besonders mit dem Thema Mobilität beschäftigt, wäre ein guter Rahmen dafür. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen mögliche Themen zusammen:
- Übersichtskarte für Bioläden
- Erweiterung der München SmartCity App um die Funktion „Mein CO2-Abdruck“
- Ausweitung der Sharing-Angebote für Flächen und Fortbewegungmittel
- Erstellung einer Nachhaltigkeitscheckliste
- Optimierung der Visualisierung des Solarpotentials in München
Einig war man sich darin, dass die Stadtverwaltung einen konkreten Plan zur Energieverwaltung braucht. Aber alleine kann die Verwaltung das Ziel nicht erreichen! Dazu ist die Vernetzung von Akteuren, Nutzerinnen und Nutzern und Produzenten von regenerativen Energien wichtig. Die ausführliche Zusammenfassung der Diskussion findest Du hier.
Die Idee des Climathon wurde nur Tage später in einem Stadtratsantrag aufgegriffen! Es freut uns sehr, wenn die Anliegen aus dem Barcamp auch politisch einen Wiederhall finden:
Letzte Woche bei #MucGov19 diskutiert, heute von der @RathausSPD beantragt. Cool, wenn Beteiligungsformate so funktionieren. @bbfullerton @AnnieMuc #Climathon https://t.co/BT9i3EoczK
— Benedict Lang (@benedictlng) 10. Mai 2019
Senioren in München – „Digitale Stadt“ gestalten
Die große Herausforderung in der Digitalisierung ist es, alle Menschen mitzunehmen. Das Ziel ist eine umfassende Teilhabe. Manche Gruppen benötigen hier mehr Aufmerksamkeit als andere. Neben dem Nutzen kreativer Mediengestaltung zur partizipativen Raum- und Stadtplanung für Kinder und der Begeisterung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Digitalisierung, beschäftigte sich diese Session besonders mit den 300.000 Seniorinnen und Senioren in München.
Viele fühlen sich vom digitalen Wandel abgehängt und dem müssen wir gemeinsam entgegen wirken:
- Politik
Die Politiker sind in der Pflicht Maßnahmen anzustoßen, die die Verwaltung unter dem Stichwort „Digitale Stadt“ dann umsetzt. - Bürgerschaft
Ehrenamt, Freiwillige und Nachbarschaftshilfen fördern den Austausch und ermöglichen individuelle Betreuung und Beratung. - Wirtschaft und Organisationen
Leistungen und Angebote müssen auf Seniorinnen und Senioren angepasst werden. - Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
Alten- und Servicezentren, Volkshochschulen und andere Bildungslokale können bei der Vermittlung von Medienkompetenzen unterstützen.
Positive Beispiele sowie eine Einschätzung, welche Aspekte bei der Umsetzung entscheidend sind, kannst Du in der Gesamtdokumentation zu Session nachlesen.
Verbreite das BarCamp und seine Ideen!
Diese goldene Regel haben alle Teilnehmenden sehr ernst genommen und natürlich wieder fleißig getwittert! Lediglich der Star Wars Day und Schnee im Mai hat die Twittergemeinde zwischenzeitlich noch mehr beschäftigt als #MucGov19. Über 200 Tweets, so geht Barcamp!
Am Ende gab es noch einen tosenden Applaus für die Teilnehmenden selbst, denn sie waren das Barcamp! Dank den vielen Ideen und der Offenheit, wird die digitale Stadt München wachsen. Es braucht Mut, um seine Meinung offen darzulegen, zu vertreten und so Dinge zu verändern. Wir können daher nur fordern: Werde aktiv!
Fetter Applaus für uns selbst. Es war unser Barcamp. #MucGov19 pic.twitter.com/XlyA5DuQds
— Martina Neumeyer (@MartinaNeumeyer) 4. Mai 2019
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle auch an unsere Partner die Münchner Volkshochschule, dem Münchner Netzwerk Medienkompetenz „Interaktiv“, den Kolleginnen und Kollegen von Smarter Together und der Hans Sauer Stiftung.
Weitere Eindrücke und Impressionen:
- Auf dem Blog PIONEERING.DIGITAL gibt es einen weiteren, persönlichen Bericht über das Barcamp unter dem Titel „Ärmel hoch und mitgestalten„
- Alle Dokumentationen zu den Sessions findest du hier.
- Hier bekommst Du einen Überblick über alle Tweets und kannst die Inhalte des Barcamps noch detaillierter nachverfolgen.
MucGov19 Speaker Dr. Stefan Döring
Dr. Stefan Döring auf dem BarCamp #MucGov19 “Digitale Stadt” bei der Begrüßung, Quelle: Philipp von Derschau
MucGov19
Keynote von Katrin Schuster auf dem BarCamp #MucGov19 “Digitale Stadt”, Quelle: Philipp von Derschau
Teilnehmer am BarCamp #MucGov19 “Digitale Stadt”
BarCamp MucGov19 “Digitale Stadt”, Quelle: Philipp von Derschau
MucGov19
Stadtrat Haimo Liebich auf dem BarCamp #MucGov19 “Digitale Stadt”, Quelle: Philipp von Derschau
Save the date: Die „Digitale Stadt“ geht in die zweite Runde
Wie auf dem #MucGov19 bereits angekündigt, wird es voraussichtlich im Herbst ein zweites Barcamp zur digitalen Stadt geben. Im Zentrum der Diskussion steht insbesondere die Digitalisierungsstrategie der Stadt München. Wo, wie, was und vor allem wann, werden wir natürlich demnächst hier auf dem Blog bekannt geben.
Ein Datum steht allerdings bereits fest. Am 28. November laden wir wieder herzlich ein zum diesjährigen Open Government Tag 2019 unter dem Motto „Mensch statt Technik – Wenn Digitalisierung wirkt“. Mehr Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung folgen in Kürze. Einen Eindruck vom OGTM 2018 bekommst du hier.
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