Leichte Sprache ist schwer

23. März 2023
Ein Beitrag von Elke Wildraut

Ende letzten Jahres hatten wir in unserem Beitrag Leichte Sprache großgeschrieben – Regeln für sehr hohe Verständlichkeit erklärt, worum es sich bei Leichter Sprache eigentlich handelt und was bei ihrem Einsatz zu beachten ist. Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne zeigen, wie Auszüge dieses Beitrages für Menschen mit eingeschränkter Lese- oder Verständniskompetenz in Leichter Sprache aufbereitet werden könnten.

Leichte Sprache ist wichtig

Alle Menschen sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Was bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen Leben?

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Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet:
Alle Menschen können überall mitmachen.
Alle Menschen können überall mitreden.
Zum Beispiel:

  • Sie können überall arbeiten.
  • Sie können auf jede Schule gehen.
  • Sie können bei allen Freizeit-Angeboten mitmachen.
  • Sie können selbst ihre Dinge bei Ämtern und Behörden erledigen.
  • Sie können bei Wahlen ihre Stimme abgeben.

Was bedeutet digitale Teilhabe?

Digitale Teilhabe bedeutet:

Menschen können digitale Geräte benutzen.
Digitale Geräte sind zum Beispiel

  • Computer,
  • Tablets,
  • Smartphones.

Tablet spricht man: täblet.
Ein Tablet ist so ähnlich wie ein Laptop.
Tablets haben aber keine Tastatur.
Smartphone ist ein englisches Wort.
Smartphone spricht man: Smaat-foon.
Ein Smartphone ist eine bestimmte Art von Handy.
Es kann mehr als ein Handy.
Zum Beispiel:
Es hat es einen großen Bild-Schirm.
Man kann damit im Internet surfen.
Es ist ähnlich wie ein Mini-Computer.

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Menschen können das Internet benutzen.
Das Internet verbindet digitale Geräte auf der ganzen Welt.
Menschen können viele Sachen im Internet erledigen.
Das machen immer mehr Menschen.
Zum Beispiel:

  • Sie informieren sich über alle Lebens-Bereiche.
    Lebensbereiche sind zum Beispiel Wohnen oder Arbeiten.
  • Sie beantragen etwas bei einer Behörde.
  • Sie bestellen Sachen.
    Zum Beispiel Bücher oder Kleidung.
  • Sie tauschen im Internet zum Beispiel das aus:
    • Texte,
    • Bilder,
    • und Videos.

Aber die Menschen müssen sich damit auskennen.
Und die digitalen Geräte und das Internet müssen barrierefrei sein.

Was bedeutet digitale Barriere-Freiheit?

Barriere-Freiheit bedeutet:
Es gibt keine Hindernisse.

Digitale Barriere-Freiheit bedeutet:
Alle Menschen können digitale Geräte und das Internet gut benutzen.

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Zum Beispiel:

  • Manche Menschen können nicht oder schlecht hören.
    Barrierefrei bedeutet für diese Menschen:
    Sie können auf der Internet-Seite Videos mit Gebärden-Sprache ansehen.
  • Manche Menschen können nicht oder schlecht sehen.
    Barrierefrei bedeutet für diese Menschen:
    Sie können sich die Internet-Seite vorlesen lassen.
  • Manche Menschen können die Hände nicht gut bewegen.
    Barrierefrei bedeutet für diese Menschen:
    Sie können den Computer zum Beispiel mit der Tastatur bedienen.
  • Manche Menschen haben Lern-Schwierigkeiten.
    Sie können Alltags-Sprache nicht gut verstehen.
    Zu Alltags-Sprache sagt man auch Standard-Sprache.
    Oder schwere Sprache.
    In der Alltags-Sprache sind zum Beispiel

     

    • lange Sätze
    • und schwierige Wörter
    • und Fremd-Wörter
    • und Fach-Wörter.

Barrierefrei bedeutet für diese Menschen:
Im Internet gibt es Informationen in Leichter Sprache.
Leichte Sprache ist ein Eigen-Name.
Eigen-Namen müssen groß geschrieben sein.
Wir schreiben Leichte Sprache deshalb mit großem L.

Was ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache ist eine sehr leicht verständliche Sprache.
Man kann Leichte Sprache sprechen und schreiben.
Man kann Leichte Sprache besser als Alltags-Sprache verstehen.
Dafür muss man vorher nichts wissen.
Man muss zum Beispiel keine Fach-Wörter kennen.

Für wen ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache ist besonders wichtig für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
Aber auch für viele andere Menschen.
Zum Beispiel für Menschen, die nicht so gut lesen können.
Oder für Menschen, die nicht so gut Deutsch können.
Zum Beispiel Menschen aus anderen Ländern,
die nach Deutschland kommen.

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Leichte Sprache hat viele Regeln

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Hier sind einige Beispiele für wichtige Regeln:

  • Benutzen Sie einfache Wörter.
  • Schwere Wörter muss man erklären.
  • Benutzen Sie kurze Wörter.
  • Wenn das nicht geht:
    Trennen Sie lange Wörter mit einem Binde-Strich.
  • Schreiben Sie kurze Sätze.
  • Schreiben Sie keine Abkürzungen.
  • Die Schrift muss groß sein.
  • Lassen Sie genug Abstand zwischen den Zeilen.
  • Machen Sie viele Absätze und Überschriften.
  • Benutzen Sie Bilder.
    Bilder können den Text gut erklären.
  • Lassen Sie den Text immer prüfen.
    In der Prüfgruppe sind Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
    Nur die Prüfer können wirklich sagen:
    Der Text ist gut verständlich.
    Oder sie sagen:
    Der Text ist zu schwer.
    Dann muss der Text einfacher werden.

Was macht die Landes-Haupt-Stadt München?

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Die Stadt München informiert auch in Leichter Sprache.
Die Informationen finden Sie auf der Internet-Seite von der Stadt München.
Sie können zum Beispiel das lesen:

  • Was Sie bei der Verwaltung von der Stadt München bekommen können
  • Wo Sie etwas bekommen
  • Was Sie mitbringen müssen
  • Wer Ihnen dabei helfen kann
  • Informationen zu Corona
  • Informationen zu Wahlen

Es folgt ein Link zu den Informationen in Leichter Sprache.
Ein Link ist eine Verknüpfung zu einer anderen Internet-Seite.
Sie können mit der Computer-Maus auf den Link klicken.
Dann öffnet sich eine neue Internet-Seite.

München-Informationen in Leichter Sprache

Impressum

Text in Leichter Sprache von Elke Wildraut, Landeshauptstadt München.
Bearbeitet von sag’s einfach – Büro für Leichte Sprache, Regensburg.
Geprüft von der Prüfgruppe einfach g`macht, Abteilung Förderstätte,
Straubinger Werkstätten St. Josef der KJF Werkstätten g GmbH.
Die gezeichneten Bilder kommen von der © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V. Illustrator: Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.

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Elke Wildraut
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