Mobilfunk kann man heute neben Strom und Gas als grundlegende, fast unabdingbare Infrastruktur betrachten. Der Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur und des Glasfaser-Netzes spielen für die Stadt München daher in der Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Nicht immer fällt es dabei jedoch leicht, alle Interessen zu kennen und zu berücksichtigen. Wir möchten Ihnen daher einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Pläne für den Mobilfunkausbau in München geben und erklären, worauf es hierbei ankommt!
Welche Bedeutung hat der Mobilfunk für die Münchner Stadtgesellschaft?
Der Mobilfunkausbau dient sowohl den privaten Nutzerinnen und Nutzern, die über ihre mobilen Endgeräte auf private und städtische Services zugreifen, wie auch der Münchner Wirtschaft. Um dem Label „Isar Valley“ auch zukünftig gerecht zu werden, gewinnt eine leistungsfähige Mobilfunkinfrastruktur für Unternehmen und Start-ups immer mehr an Bedeutung. Sie ist Grundlage für viele neue Anwendungsfelder. Dazu zählen beispielsweise die Weiterentwicklung von Smart City-Lösungen, Industrie 4.0 oder Internet of Things.
Auch wenn München schon heute mit seinen knapp 1.500 Mobilfunkstandorten recht gut versorgt ist, werden in Zukunft zusätzliche Standorte benötigt, um das rasant zunehmende Datenvolumen abdecken zu können. Dabei handelt es sich nach Planung der Netzbetreiber konkret um 150 bis 200 zusätzliche Standorte. Eine am Bestand gemessen eher geringe Zahl.
Mikro-Standorte – die Zukunft des Mobilfunkausbaus in München?
Eine wichtige Rolle beim Mobilfunkausbau und der Diskussion um den neuen Standard 5G spielt die Glasfaser-Infrastruktur, die als Art Rückgrat des Mobilfunks gilt. Hier ist München im bundesweiten Vergleich führend.
Das Glasfaser-Netz hat bei der Verdichtung des Mobilfunk-Netzes mittels sogenannter „Small Cells“ (Mikro-Standorte) eine wichtige Funktion. Durch Mikro-Standorte kann an hochfrequentierten Plätzen die Netzkapazität deutlich gesteigert werden. Sie nehmen weniger Platz in Anspruch und sind eher unauffällig als „herkömmliche“ Antennen auf Dächern oder Freiflächen.
Allerdings ist die Reichweite der Mikro-Standorte deutlich eingeschränkt, sodass ein Ausbau in der Fläche sich möglicherweise aus finanzieller Sicht nicht lohnt. Aktuell laufen in München daher Pilotprojekte zur Eruierung des Nutzens und der Wirksamkeit im Einsatz von Mikro-Standorten.
Zum aktuellen Stand des Mobilfunkausbaus in München empfehlen wir Ihnen das Video vom Digitaltag im Juni 2021. Im Vortrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft und der Stadtwerke München erfahren Sie alles zu den aktuellen Entwicklungen und Plänen:
Status Quo des Mobilfunkausbaus in München – Martin Garthoff und Benedikt Thalhammer in ihrem Vortrag auf dem Digitaltag 2021 der Stadt München
Der Link https://m-digital.lineupr.com/digitaltag-2021/ verzweigt offenbar auf die Startseite des “Digitaltags 2021” – ein Video ist dort aber nicht in Sicht(weite). Wo finde ich das?
Andere Frage:
Was hat es mit dem Impressum der LINEUPR GmbH aus Dresden auf sich? Auf deren Webseite wird auch dasselbe Logo verwendet, das wir für Muenchen.Digital.Erleben im Einsatz haben. Wie hängt das zusammen?
Hallo Jens,
ich verstehe beide Fragen nicht:
Das Video ist direkt unter dem Absatz im Blog-Beitrag eingebettet.
Das Impressum von Lineupr enthält kein Logo der LHM. Zumindest sehe ich das nirgends. Aber natürlich ist auf den städtischen Events, welche wir mit der Lineupr WebApp digital abbilden, die LHM als Auftraggeberin zu erkennen.
Viele Grüße, Stefan
Wie wäre es, im Zuge des Ausbaus die Mobilfunkbetreiber zu verpflichten, ein Netz zu betreiben und entsprechend zu erweitern?
Dann hat jeder Netzanbieter die gleiche Abdeckung und insgesamt dürften die Standorte dadurch auch eher reduzierbar sein.
Mercedes, BMW und die anderen Autohersteller nutzen ja auch keine eigenen Straßen, sondern nur ein Straßennetz.
Der Mobilfunkmarkt ist ein deregulierter, privatwirtschaftlicher Markt. Das heißt, hier besteht keine Staatsaufgabe zum Aufbau eines Netzes. Im Gegenteil: eine Konkurrenz durch den Staat würde gegen geltendes Recht verstoßen, denn ein staatlicher Eingriff würde den bestehenden Wettbewerb auf dem Markt zwischen den Anbietern verzerren (https://www.mobilfunk.bayern/foerderprogramm/haeufig-gestellte-fragen/). Gleichwohl finden in der Praxis vielfach Kooperationen zwischen den Netzbetreibern statt: bereits über 80% der Mobilfunkstandorte werden von mehreren Betreibern gemeinsam genutzt (https://www.mobilfunk.bayern/foerderprogramm/haeufig-gestellte-fragen/). Weitere Details zu den verschiedenen Stufen des Teilens der Infrastruktur finden Sie hier: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/artikel/strategien-gegen-weisse-und-graue-flecken-was-ist-network-sharing