Seit Anfang des Jahres arbeitet das neu gegründete Mobilitätsreferat aktiv an der Zukunft der Mobilität für unsere Stadt. Heute geben wir Ihnen einen Einblick in aktuelle und zukünftig geplante Aktivitäten und Ziele:
Sicher, nachhaltig, komfortabel – eine bessere Mobilität für München
Im letzten Jahr haben wir an dieser Stelle von der Gründung des neuen Mobilitätsreferats für München berichtet. Seit Januar hat das Referat seine Arbeit aufgenommen und ist inzwischen per eigener Webpräsenz muenchenunterwegs.de erreichbar – ähnlich wie unser Digitalportal mit Blog-Charakter.
Mit viel Tatendrang arbeiten die knapp 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des neuen Referats an der Münchner Mobilität von morgen. Hier werden nun alle Aufgaben rund um die Themen Verkehr und Mobilität in einem Haus gebündelt, was zur Beschleunigung der zahlreichen angestoßenen und geplanten Projekte beiträgt.
Die Ziele des Referats sind vielfältig: Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), umweltfreundliche Mobilitätsangebote sowie sichere Straßen und lebenswerte Plätze für alle. Mobilitätsreferent Georg Dunkel formuliert es so:
Alle Bürgerinnen und Bürger sollen komfortabel und sicher vorankommen – unabhängig davon, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Öffentlichen Personennahverkehr oder dem Auto unterwegs sind. Das entspricht dem Stadtratsziel, die Verkehrswende in München umzusetzen. Deshalb packen wir jetzt viele unterschiedliche Maßnahmen an, die sich möglichst bald umsetzen lassen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter an den großen, oft kniffligen Themen und entwickeln zusätzlich eine Gesamtstrategie für die Mobilität in München.
Zahlreiche Verkehrsprojekte bereits angestoßen
Sie werden es vielleicht bemerkt haben: Das Münchner Stadtbild wurde hier und da bereits von den Aktivitäten des neuen Referats beeinflusst. Neben zahlreichen baulichen Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen und der Verbesserung des ÖPNV-Netzes, gibt es auch Maßnahmen, die für eine sofortige Verbesserung der Lebensqualität der Stadtbevölkerung sorgen. Eine kleine Auswahl dieser Projekte möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Sommerstraßen laden zum Flanieren ein
Bereits im vergangenen Jahr waren die Sommerstraßen ein voller Erfolg und kehren daher auch diesen Sommer wieder zurück. Für mehrere Wochen werden zehn Straßenabschnitte durch verkehrsberuhigende Maßnahmen umgestaltet. Durch die Einrichtung der Sommerstraßen entstehen zusätzliche Flächen zum Spielen, Flanieren und Entspannen. Die Sommerstraßen laden mit ihrer angenehmen Ausgestaltung durch Pflanzgefäße mit Blumen und Palmen sowie zahlreichen Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein.

Die Westenriederstraße, eine der Münchener Sommerstraßen in 2021, Quelle: muenchen.de/Michael Nagy
Bürgerschaftliche Projekte im Fokus
Vom 7. bis 12. September 2021 findet der städtische Mobilitätskongress statt. Aus diesem Anlass hat der Stadtrat beschlossen, zehn innovative Projekte von Münchner Bürgerinnen und Bürgern sowie bürgerschaftlichen Organisationen zu fördern. Bei einem Wettbewerb konnten Konzepte für die Mobilität von morgen eingereicht werden, die finanziell mit je maximal 25000 Euro unterstützt werden. Teilnahmebedingung war, dass die Vorschläge einen Beitrag zu einer klima- und sozial gerechten Mobilität leisten, die Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen erhöhen und die Verkehrssicherheit steigern. Unter den Gewinnerprojekten sind unter anderem die Umgestaltung einer Kreuzung nach niederländischem Vorbild und ein Minibauerngarten auf einer Verkehrsinsel.
Bürgerbegehren Radentscheid wird umgesetzt
Das Mobilitätsreferat setzt die Forderungen der beiden Bürgerbegehren “Altstadt-Radlring” und “Radentscheid” bis 2025 in die Tat um. Damit soll in München die Rad-Infrastruktur mit verschiedenen Maßnahmen massiv gestärkt werden. Rund um die Münchner Altstadt soll beispielsweise ein durchgängiger und sicherer Radlring entstehen. Auf etwa 40 Straßen sind neue, breitere oder besser markierte Radwege mit sicheren Kreuzungen und Fahrradabstellplätzen geplant. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen wird von einem umfangreichen Informations- und Beteiligungspaket der Bürgerinnen und Bürger begleitet.
Auch in Zukunft noch viel vor
Neben der schnellen Umsetzung bestehender Projekte arbeitet das Mobilitätsreferat auch an der Umsetzung einer Gesamtstrategie für die Mobilität in München. Der Konzeptentwurf für die Mobilitätsstrategie 2035 legt wichtige übergeordnete Schritte und Eckpunkte der Münchner Verkehrswende für die kommenden Jahre fest. Nach dem Sommer sollen die Inhalte gemeinsam mit der Stadtgesellschaft, der Wirtschaft sowie allen weiteren Beteiligten vertieft und schon innerhalb eines Jahres finalisiert werden.
Die Beteiligung der Stadtgesellschaft beginnt im Rahmen des Münchner Mobilitätskongresses im September, zu dem alle Interessierten eingeladen sind, den Entwurf mitzudiskutieren und Vorschläge einzubringen.
Wir wünschen dem Mobilitätsreferat weiterhin gutes Gelingen und rufen alle interessierten Münchnerinnen und Münchner zur Mitarbeit auf!
Anmerkung vorab :
“Schreiben Sie doch den ersten Kommentar…” lautet die freundliche Aufforderung oben. Doch dann : “Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht”. – Also, ich würde gerne beim “Sie” blieben. Wir sind ja hier nicht beim Jugendmagazin “Bravo”, oder ?
Zum Thema “Mobilität in München” :
Als jemand, der etwa 40 Jahre lang beruflich mit dem Auto in München unterwegs war, muss ich leider sagen, dass alles, was in dieser Stadt in den letzten mehr als 20 Jahren verkehrstechnisch geschehen ist, so gut wie nichts mit “Mobilität” zu hat. Der Verkehr wurde mutwillig lahmgelegt. Schon in den 80ern äußerte die einstige Stadtbaurätin Thalgott in der SZ : “Der Stau kann ein Mittel der Verkehrspolitik sein”
Einzige Ausnahme von dieser Strategie : Die Untertunnelung des Mittleren Rings an verschiedenen Stellen, welche durch Bürgerentscheide erzwungen wurde. Aber dies ist bereits Jahrzehnte her…
Manchmal wünsche ich mir, man könnte die “grünen” Stadträte und andere Fahrrad-Ideologen als Handwerker, Lieferanten, Taxifahrer oder dergleichen Kfz-Berufe mal ein Jahr lang unter den Bedingungen arbeiten lassen, die sie in dieser Stadt geschaffen haben.
Vielleicht würden sie dann verstehen, dass eine Großstadt VERSORGUNGSADERN braucht, die man nicht beliebig verengen kann.
Dies führt zum Infarkt ! Und für die unzähligen Dienstleister, die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen, ist es die absolute Zumutung !
Mittlerweile bin ich in Rente, habe mein Auto abgeschafft, weil ich in der Innenstadt wohne und meistens zu Fuß und MVV unterwegs bin.
Jedoch : München ist nicht nur Auto-feindlich, München ist auch Fußgänger-feindlich !
Ja, München hat schöne Fußgängerzonen. Wunderbar ! Aber da rasen helmbewehrte Radfahrer auf Mountainbikes mit Karacho durch, auch unzählige E-Roller-Fahrer, zu zweit oder gar zu dritt auf einem Scooter – quer über den Marienplatz, ohne dass dies Folgen für sie hat. Allenfalls stehen einmal pro Woche städtische Aufpasser da – quasi als Alibi. Doch konsequent und nachhaltig durchgegriffen wird nicht.
Und wozu hat München all die schönen Gehwege angelegt ? Dafür, dass auch hier wieder erwachsene Radfahrer gegen sämtliche Regeln verstoßen und Fußgänger gefährden ? Und was ist mit der BEPARKUNG DER GEHWEGE durch unzählige Fahrräder, Motorroller und Motorräder ? Ganz zu Schweigen von der Nutzung der Gehwege durch kommerzielle E-Roller-Vermieter, deren angestellte Verteiler diese Vehikel immer wieder in 3er- oder 4er-Formationen SCHRÄG über die Gehwege plazieren. Noch schlimmer sind die Nutzer der Roller, indem sie die Fahrzeuge ohne jede Rücksicht kreuz und quer auf den Gehwegen abstellen.
Haben sich die Ideologen einer “modernen Mobilität” jemals Gedanken darüber gemacht, dass das Befahren und Beparken der Fußwege, der GEHWEGE nichts mit dem Zweck zu tun hat, wofür diese eigentlich gebaut wurden ? Hat man jemals versucht, sich zum Beispiel in einen BLINDEN MENSCHEN hineinzuversetzen, der/die mit diesen Zuständen zurecht kommen muss ?
Der BAYERISCHE BLINDENVERBAND hat vieles versucht, u.a. mit Hilfe des Bayerischen Rundfunks, um die städtischen Offiziellen auf diese Problematik aufmerksam zu machen. GESCHEHEN IST NICHTS !
Zum Thema ÖPNV :
Ich fahre nahezu täglich U-Bahn, habe ein Monatsabonnement. Aber ebenso fast täglich ist auf den Nachrichtentafeln des MVV zu lesen : “Wegen einer Betriebsstörung… wegen einer Fahrzeugstörung… wegen einer Weichenstörung kommt es zu Verspätungen…“
Der MVV kriegt seinen Betrieb technisch nicht in den Griff – und dies seit Jahren. Nur bei den Preiserhöhungen in immer kürzeren Abständen ist der MVV / MVG wirklich meisterlich.
Damit schließe ich meinen Kommentar – auch wenn es zum Thema Mobilität in München noch sehr viel zu sagen gäbe.
E.N.
Lieber Herr Neuss, wie kann es sein, dass Ihre erste Wortmeldung in diesem Blog seit über einem halben Jahr der einzige Kommentar hier ist? Was ist los – Mobilitätsreferat allein zu Haus?! Auch ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, die Seite aufzurufen, wenn ich nicht per Post nun schon zum zweiten Mal dazu eingeladen worden wäre, kostenloses Infomaterial per online-Bestellung anzufordern.
Geschätztes Mobilitätsreferat, danke für diese freundliche Geste; ich bin seit 1974 Wahlmünchnerin und so etwas ist mir bisher noch nicht widerfahren! Schön liest sich auch Ihre Zielsetzung: “Unser Ziel ist ein gleichberechtigtes und sicheres Miteinander auf unseren Straßen und mehr Lebensqualität in München.” Bei der Menge und Vielfalt von Menschen, die mobil sein wollen, stehen wir aber vor der Frage, welche Veränderung für wen eine Verbesserung der Mobilität bringt – und schon sind wir bei Orwell und denen, die “gleicher sind als die anderen”. Rollstuhlfahrer, Geh- und Sehbehinderte haben einfach nach wie vor die schlechteren Karten in unserer Stadt – trotz manch gutgemeinter Verbesserungsmaßnahme.
Als Seniorin im besten Alter, in welchem man (noch) nicht auf Rolltreppen und Aufzüge angewiesen ist, erlebe ich den vorherrschenden Sozialdarwinismus hautnah auf Münchens Radwegen. Statt einer verbesserten Mobilität findet hier ein Hauen und Stechen zwischen Kampfradler*innen mit und ohne Anhänger statt, die sich von radwegparkenden Autos bedrängt fühlen (z.B. auf der Tengstraße und sogar auf dem breiten Radweg an der Belgradstr. stadteinwärts, zwischen Frankfurter Ring und Scheidplatz; als höchst riskant erlebe ich kombinierte Rad-/Fußgängerwege wie im Petuelpark, die zudem bei Dunkelheit durch eine spezielle Irrlicht-Beleuchtung gruselig und gefährlich sind! Man hält die Lichterchen für entgegenkommende Fahrräder und kommt vom Wege ab, weil dort, wo man es bräuchte, kein Licht hinfällt). Nicht weniger bedrängt fühlen sich die Autofahrer von unbekümmert spurwechselnden Radlern: z.B. kann man auf der durch Tempo 30 verkehrsberuhigten (wenn sich nur alle daran halten würden!) Sudetendeutschen Straße radelnd seine Studien zum Thema Hierarchiedenken machen, denn man muss sich entscheiden zwischen dem Bürgersteig, den man mit dem Rad befahren darf, oder der freien Wildbahn der Autos, Busse, LKWs, E-Roller… Fazit: Jeder fühlt sich von jedem bedrängt – und keine Lösung in Sicht. Die überaus geschätzte Mobilität mit U- und S-Bahnen (ich habe kein Auto, sondern eine MVG-Jahreskarte und eine Bahncard) ist seit Jahren leider allzu oft eingeschränkt durch Baustellen, Instandhaltungsarbeiten und allerlei überraschende Störungen und Ausfälle. Wer sein Ziel deshalb nicht pünktlich erreicht, hat dann eben Pech gehabt “Wir bedauern dies – Ihre MVG”.
Für ein Mobilitätsreferat mit über 300 Mitarbeiter*innen, das seit über einem Jahr aktiv ist, muss sich das wie undankbare Meckerei anhören. Ich bin echt gespannt auf das Verkehrskonzept für den Münchner Norden, das dem BA 24 demnächst zugestellt werden soll und dann in der Sitzung des Unterausschusses Bauleitplanung und Verkehr vorgestellt wird! Ein schlechtes Omen ist es jedenfalls schon, dass unser OB dem Tunnelvorhaben (Verbindung zwischen Schleißheimer Str. und A99) zugestimmt hat. Das lässt mich hart daran zweifeln, ob ich richtig gewählt habe. So ein Milliardenprojekt ist alles andere als sozial- und umweltgerecht, und wenn man die Hasenbergler*innen fragt, ist es weder bürgerfreundlich noch verkehrstechnisch sinnvoll (laut Machbarkeitsstudie 2012). Außerdem geht es auf Kosten des Gemeinwohls (keine Ausrede!) und es sieht ganz danach aus, als seien Herrn Oberbürgermeister Reiter die Bedürfnisse der Menschen weniger wichtig als die Gewinnmaximierung von BMW. Das Fass “Bruch des Koalitionsvertrags” will ich gar nicht mehr öffnen… Was ist eigentlich aus der Petition der fünf Siedlervereinigungen von 2017 geworden? Siehe https://www.siedlung-am-hart-muenchen.de/app/download/23328315/Verkehrskonzept+M%C3%BCnchen+Nord+GE.pdf Eine U26 als Tangentialverbindung zwischen den Haltestellen Kieferngarten und am Hart würde die Mobilität vieler, vieler Bürger*innen und Bürger entscheidend und nachhaltig verbessern, und wäre auch für die Bewohner*innen des neu entstehenden Stadtteils auf dem Gelände der Bayernkaserne an der Heidemannstraße ideal. Sie sehen, wir im Norden sind nachbarschaftlich verbunden und melden uns zu Wort: So haben wir seit 1980 Schritt für Schritt so manche Verbesserung und Aufwertung unseres Stadtviertels erreicht. Wir geben die Hoffnung nicht auf. Sehr geehrter Herr Dunkel, verehrte Mitarbeiter*innen, bitte arbeiten auch Sie unerschrocken weiter und verlieren Sie Ihre Ziele nicht aus den Augen, damit das Mobilitätsreferat seinen Namen und seine Existenz auch verdient. M.H.