Monitoring-Software: “Achtung bitte bremsen – in 200 Metern kommt ein Crash”

29. September 2020
Ein Beitrag von Monica Neuböck
Ein wichtiges Rückgrat der Stadtverwaltung ist die IT – in der aktuellen Corona-Krise hat sich dies mehr als deutlich gezeigt. Das IT-Referat der Landeshauptstadt München hat die Verantwortung dafür zu sorgen, dass alle Systeme kontinuierlich störungsfrei laufen – viele davon 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Falls sich jedoch eine potenzielle Störung abzeichnet, sollte man sie frühzeitig erkennen und im Idealfall präventiv beheben. Das geht nur mit einer ausgereiften, leistungsfähigen Monitoring-Software, welche für die Landeshauptstadt München gefunden wurde und im Einsatz ist.

Monitoring-Software – Gefahren frühzeitig erkennen

Vom Auto kennen wir es bereits: Fahrerassistenzsysteme, die rechtzeitig warnen und somit schlimmeres verhindern. Gibt es solche Systeme auch im IT-Bereich: eine ausgefeilte Monitoring-Software, welche frühzeitig signalisiert: “Achtung – da kann etwas passieren”? Und dies nicht nur für ein System, sondern für die gesamte heterogene, komplexe Systemlandschaft in der IT?

Die IT-Landschaft der Landeshauptstadt München umfasst eine große Menge an Systemen. In den Referaten der Stadt laufen viele Anwendungen. Auch Bürgerinnen und Bürger nutzen sie teilweise als Online-Services. Diese ganzen Dienste werden über zwei städtische High-Tech-Rechenzentren betrieben – zunehmend auch im Verbund mit weiteren Diensten in der Cloud. Wie behält man da den Überblick und erfährt rechtzeitig, wenn etwas nicht mehr funktioniert oder sich eine Störung abzeichnet? Das Stichwort heißt auch hier: Monitoring-Software.

Monitoring-Software für die LHM

Warnhinweis eines Fahrerassistenzsystems als Vorlage für eine Monitoring-Software für die IT, Quelle: Adobe Stock, it@M

Komplexe IT-Systeme benötigen vorausschauende Kontrolle: Monitoring-Software gesucht

Mit der schrittweisen Ausweitung des digitalen Angebots wird die IT-Landschaft Münchens immer komplexer. Oft besteht keine durchgängige einheitliche Sicht auf alle Systeme in ihrer Vernetzung, weshalb das Sicherstellen einer kontinuierlichen Funktion aller Systeme zundehmend schwieriger wird. Kam es zu Ausfällen oder Performance-Problemen, war für die Verantwortlichen oft nicht auf Anhieb klar zu erkennen, wo der Fehler aufgetreten war. Eine Monitoring-Software sollte aber nicht nur in diesem Punkt Abhilfe schaffen:

Wenn die Landeshauptstadt München in der Vergangenheit mit IT-Problemen konfrontiert war, ließen sich diese oft nur reaktiv bearbeiten und danach lösen. Die Suche nach der Fehlerursache nahm aufgrund der zahlreichen Dienste und Abhängigkeiten dabei oftmals mehr Zeit in Anspruch als die eigentliche Behebung der Störung. Die Folge waren zum Teil längere Ausfälle kritischer Anwendungen. Das führte zu Unzufriedenheit unter den Beschäftigten aber auch bei Kundinnen und Kunden der Stadtverwaltung.

Marktanalysen zu den führenden Lösungen für eine Monitoring-Software wurden durchgeführt. Gesucht wurde ein Anbieter, der in der Lage war, kritische Probleme proaktiv zu erkennen und umfassende Informationen und Systemanalysen vornehmen konnte. Die Anforderung des CIO Münchens, Thomas Bönig, war klar vorgegeben:

Unser Ziel ist es, eine bewährte und leistungsstarke Monitoring-Software zu implementieren, die sich schnell einführen lässt und auf Anhieb Ergebnisse liefert.

Es wurden in der Marktanalyse ausschließlich bewährte Tools mit hoher Marktreputation sowie Referenzen untersucht und in die engere Auswahl genommen.

Effektive Monitoring-Software – dank Künstlicher Intelligenz

Man entschied sich nach eingehender und systematischer Analyse für eine Lösung der Firma AppDynamics. Was das Tool kann, haben wir auch in einem Gastbeitrag von Reiko Streng aus technische Sicht auf die Monitoring-Software beantwortet.

Nach der Einführung von AppDynamics wurde eine drastische Reduzierung der Fehlerbehebungszeit erreicht. Dies wiederum führte dazu, dass sich Ausfälle und Performance-Schwierigkeiten oftmals lösen ließen, ehe die Nutzende von ihnen Notiz nehmen konnten.

Eine weitere Herausforderung waren die in der Vergangenheit immer wieder auftretenden Fehlalarme (Alerting). Die neu eingeführte Monitoring-Software löst diese Herausforderung basierend auf Künstlicher Intelligenz. Sie gleicht den Status Quo der Systeme fortlaufend mit historischen Daten über die Systemauslastung ab. Wenn zu den üblichen Stoßzeiten in den Fachbereichen etwa ein besonders hoher Andrang herrscht und die Systeme unter hoher Last laufen, erkennt das System diese natürliche Abweichung – ganz ohne Alarm. Kommt es hingegen außerplanmäßig zu Lastspitzen, Performance-Problemen oder gar Ausfällen, erhält das zuständige IT-Team entsprechende Meldung und Informationen. Die automatisierte Fehleranalyse hilft bei der Verortung des Fehlers. Dieser kann dann zielgerichtet und schnell behoben werden.

Mit der Einführung der neuen Monitoring-Software konnte die Anzahl der Störungen, welche Auswirkungen auf die Fachbereiche hatten, in großem Umfang reduziert und vermieden werden. Weiterhin wurde der Zeitraum zur Behebung von Störungen deutlich reduziert. Letztlich konnten mit den Anbietern größerer Software-Lösungen, welche in München eingesetzt werden, wichtige Informationen und Erkenntnisse ausgetauscht werden. Dieser Austausch führte dazu, dass die Anwendungen für den Einsatz in München optimiert wurden. Monitoring-Software als echte Erfolgsgeschichte.

1 Kommentar


  1. Tolle Sache! Danke für diesen informativen Beitrag. Als Anwender*in macht man sich darüber ja wenig Gedanken ;o)

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Dr. Hermann Iding, - Berater bei der digital@M GmbH
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