Viele Partner der MucDigital 2019 aus den über 70 beteiligten Organisationen, Firmen, Institutionen, Verbänden, Hochschulen und Medien hatten schon früh über ausverkaufte bzw. überbuchte Veranstaltungen berichtet. Fast jeder, der sich ein Ticket ergattert hatte, kam dann auch zu den Veranstaltungen und viele brachten sich engagiert ein.
Gesellschaft, Politik und Ethik in der Digitalisierung
Die Spannbreite des in erster Line an digitale und kreative Professionals gerichteten „dezentralen Digitalkongresses“ reichte in diesem Jahr von den Herausforderungen der Artificial Intelligence, Design Thinking und selbstlernenden Organisationen, Digitalisierung der Arbeit, digitalen Geschäftsmodellen bis hin zu Fragen des Markenauftritts in Social Media.
Gesellschaftliche, politische und auch ethische Fragen nahmen nicht nur in der Hauptveranstaltung „Internet RESET – Braucht das Internet einen Neustart“ einen großen Raum ein. Die Debatten über Uploadfilter, intransparente Algorithmen, die Kontrolle der KI, die Übermacht der US-amerikanischen Internetkonzerne (GAFA), Social Scoring und die Verdummung und Wahlbeeinflussung durch Social Media haben ihre Spuren hinterlassen. So konnte man feststellen, dass sich immer mehr Personen, die in der Digital-, Medien und Werbeszene arbeiten, sich die Frage nach ihrer Verantwortung für die Entwicklung des Internets und unserer Gesellschaft stellen.
Zwei Wokshops der IT der Stadt auf der MucDigital 2019
Auch die zwei Veranstaltungen der Landeshauptstadt im Rahmen der MucDigital 2019 stießen auf großes Interesse.
Dr. Michael Bungert und Dr. Marlen Jurisch vom Team Digitalisierungsstrategie leiteten einen interaktiven Kreativ-Workshop mit 30 Bürgerinnen und Bürgern. Mit einem Design Thinking Ansatz wurde eine Vision für das neue digitale Stadtportal Münchens entwickelt. Dabei ging es zunächst um die Entwicklung einer Persona, die typische Verhaltensweisen künftiger Nutzerinnen und Nutzer charakterisiert.
Darauf aufbauend wurde dann eine Customer Journey (Kundenreise) visualisiert, die ein spezifisches Kundenanliegen ganzheitlich beschreibt. Am Ende war man durch diese Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern um einige wertvolle Erkenntnisse reicher, die nun in die weitere Planung des Stadtportals einfließen.
München von oben
Bei der zweiten Veranstaltung des Kommunalreferates der Landeshauptstadt mit dem Titel „München von oben“ ging es um die Nutzung von Bildmaterial des Stadtgebiets. Dieses wird aus Befliegung, Straßenbefahrungen aber auch Satellitenaufnahmen gewonnen.Geodatendienste, Bildanalysen und Visualisierungsverfahren ermöglichen Metropolen wie München heute die Ableitung unterschiedlichster geopositionsbezogener Daten der Stadt. In Kombination mit anderen Datenquellen helfen diese Informationen, Situationen zu analysieren, Planungen zu optimieren und so eine nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung voranzutreiben. Sie sind daher ein relevanter Inputfaktor auch für den Digitalen Zwilling.
Ausgebuchte Hauptveranstaltungen am 22. Mai in der FOM
Der zentrale Veranstaltungstag wartete mit den „Digital Opener Workshops“, der Verleihung der ISARNETZ Blog Awards powered by MUCBOOK, der Abendveranstaltung mit Business Speed Dating und der Bekanntgabe der 80 Köpfe der Münchner Digital- und Kreativszene auf. Auch die Landeshauptstadt selbst, beziehungsweise einigen ihrer zentralen Akteure und Kommunikationsorgane, wurden ganz offiziell Anerkennung zuteil.
So schaffte es der von Dr. Stefan Döring betreute Münchner IT-Blog in der Kategorie Unternehmensblog auf die Shortlist des ISARNETZ Blog-Awards. Sieger in der Kategorie wurde dann am Ende der Blog changelog. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Wolfgang Glock als Smart City Evangelist der Stadt München ausgezeichnet
Weitere Glückwünsche gehen an Wolfgang Glock, Leiter der Stabsstelle E-/Open-Government & Smart City, der als „Smart City Evangelist der Stadt München und der Gesellschaft für Informatik“ am Abend zu einem der 80 Köpfe der Münchner Digital- und Kreativszene gewählt wurde, neben Persönlichkeiten wie Joe Käser, dem CEO von Siemens, Anna Kopp, Head of IT und Regional Office Lead Munich von Microsoft und anderen.
Viele Besucherinnen und Besucher der MucDigital 2019 erschienen unangemeldet. So lag bei den acht Digital Opener Workshops die Zahl der Teilnehmenden statt bei erwarteten 20 bei bis zu 70 Personen. Diese Besucherfülle lies die interaktiven Teile der Veranstaltung – wie zum Beispiel beim Speed Dating – etwas turbulent erscheinen. Das tat der Qualität der Sache aber keinen Abbruch. Wir sind schon jetzt gespannt auf nächstes Jahr!

Internet RESET, Schlussrunde mit CDO Thomas Bönig, Quelle: MucDigital
Kommentare (0)
Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.