Mikroplastik im Wasser, Klimawandel und Ressourcenknappheit haben die allgemeine Bereitschaft für konsequente Gegenmaßnahmen erhöht. Die Stadtverwaltung hat in diesem Sinne wichtige Meilensteine beschlossen. Aber auch wir alle können heute schon zur Müllreduzierung beitragen. Hier eine Auswahl städtischer Online-Angebote, die dabei helfen:
Rückenwind für den Abfallwirtschaftsbetrieb
Mit einer Recyclingquote von rund 54 Prozent gehört die Landeshauptstadt München in Sachen Müllvermeidung schon heute zu den Vorreitern unter den deutschen Kommunen. An vorderster Front im Kampf für die Müllvermeidung steht der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) im Kommunalreferat. Hier setzt man seit drei Jahrzehnten neben vielen Angeboten vor allem auf Information und Aufklärung. Aktuell läuft beispielsweise die Kampagne mit aufrüttelnden Botschaften zum Plastikmüll wie: Stündlich könnte man mit der in München anfallenden Menge Plastik die komplette Bavaria füllen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter hat das Thema 2019 zur Chefsache gemacht. Der Stadtrat hat im Juli 2020 den vom AWM vorgelegten Entwurf „Circular Munich- Kreislaufwirtschaft für ein nachhaltiges München” beschlossen. Durch das wachsende Interesse in der Bevölkerung bekommt der AWM zunehmend Rückenwind und will für München eine Vorreiterrolle für urbane Kreislaufwirtschaft erarbeiten: Ressourcenschonende, geschlossene Kreisläufe als Basis für bestenfalls „Zero Waste” (null Müll) ist das ehrgeizige Ziel.
Der AWM bekam den Auftrag dafür erste Schritte zu definieren. Und zwar in enger Zusammenarbeit mit allen städtischen Referaten, Institutionen, Organisationen, der Stadtgesellschaft und externer Unterstützung.
Wie die Digitalisierung Maßnahmen zur Müllvermeidung unterstützt
Die Digitalisierung nimmt bei der Müllvermeidung vor allem eine „Ermöglicher-Rolle“ ein. Das Beschlussdokument vom Juli formuliert es so:
Das Wirtschaftssystem der Circular Economy wird sowohl von den technischen Möglichkeiten einer vernetzten, digitalisierten Welt als auch von der Grundhaltung „nutzen statt besitzen“ getragen …
Auf innovative digitale Konzepte, um diese Ziele zu erreichen, darf man schon jetzt gespannt sein. Es gibt Ideen in Richtung intelligente Müllsortierung, Sensoren zur Füllstandsmessung von Abfallbehältern oder Assistenzsysteme zur Optimierung der Entsorgungslogistik. Auch das kreative Startup-Umfeld der Stadt wird sicher interessante Vorschläge präsentierten, etwa im Munich Urban Colab, im Zuge von Hackathons oder Wettbewerben. Aktuell bereits in Arbeit ist beispielsweise eine neue Website für 2021.
Online-Informationen des AWM zur Müllvermeidung
Kontinuierlich arbeitet der AWM daran, Möglichkeiten zu schaffen und bekanntzumachen, wie wir alle bereits heute Müll vermeiden können. So ist er seit vielen Jahren mit informativen und unterhaltsamen Beiträgen präsent auf den sozialen Netzwerken wie Youtube. Auf dem Stadtportal unterstützt er die Müllvermeidung unter anderem mit folgenden Online-Angeboten:
- Müllvermeidung: Auf vielen AWM-Seiten stehen nutzungsorientierte Informationen im Vordergrund. Die Tipps für Haushalt und Familie ordnen diese Empfehlungen Alltagssituationen zu wie Kindererziehung, Feiern, Gärtnern oder Reisen.
- Leihen statt kaufen: Im Leihlexikon sind Unternehmen und Institutionen gelistet, die Dinge vermieten.
- Gebraucht statt neu kaufen: Der Secondhandführer enthält eine lange Liste von Münchner Läden, die Gebrauchtes verkaufen. In der Halle 2, dem Gebrauchtwarenhaus der Stadt, gibt es gut erhaltene Dinge aus den Münchner Wertstoffhöfen für wenig Geld.
- Reparieren statt wegwerfen: Hinter einem Reparaturführer steht eine Datenbank mit hilfreichen Firmen München und Umgebung mit Suchfunktion. Hilfe von kundigen Privatleuten bieten die ebenfalls gelisteten Reparatur-Cafés.
- Verschenken und tauschen: Das Münchner Flohmarktportal gibt einen Überblick über aktuelle Termine im Stadtgebiet München und im Umland. In öffentlichen Bücherschränken kann man Lesestoff abgeben und kostenlos mitnehmen.
Fazit: Müllvermeidung lohnt sich, ist gar nicht schwer und macht auch Spaß!
Bei den beiden Infografiken fällt auf, dass auch in der Linearen Darstellung alle Akteure dargestellt werden könnten, denn es kommen keine neuen Akteure hinzu.
Nur die Verantwortungen könnten nur neu gemischt werden.
Ferner wird nicht berücksichtigt, dass sich der Abfall in einen privaten und in einen gewerblichen Teil splittet.
Gewerblicher Abfall verlässt in aller Regel das Stadtgebiet und taucht in keiner Gesamtstatistik auf. Dadurch verschieben sich die Handlungsspielräume.
Ein neues Ziel kann nur erreicht werden, wenn erhärtete Basiszahlen vorliegen.
Die Zielvorgabe kann dabei mit einer steilen Vorgabe auf 85 Prozent erfolgen um dann langwierig auf 100 Prozent langsam zu steigen.
Zero-Waste Null ist Null
Die Gesamtverantwortung hat immer in der Kommune zu liegen. Das schließt auch ein, dass Produktionsprozesse gesteuert werden können, bis zur Stilllegung.
Die Hauptlast liegt aber bei der Gesellschaft und die ist stärker einzubinden.
Sehr geehrter Gugetzer,
mit vielen Ihrer Kritikpunkte haben Sie recht.
Was die Grafik angeht, sollte sie so einfach wie möglich gestaltet sein. Nachdem bei der linearen Wirtschaft die Akteure bis auf den Abfallwirtschaftsbetrieb, der für die Hausmüllentsorgung zuständig ist, keine entscheidende Rolle spielen, haben wir sie in dieser Grafik weggelassen.
Auch das Problem der fehlenden Zahlen beim Gewerbemüll haben Sie richtig erkannt. Hier hat der Gesetzgeber mit der Gewerbeabfallverordnung der Landeshauptstadt München die Befugnisse genommen.
Beim Thema Gesamtverantwortung muss ich Ihnen leider widersprechen. Hier haben Bundes- und Landesgesetzgebung klare Grenzen für Kommunen festgelegt. Das haben wir bereits in den 90igern des letzten Jahrhunderts feststellen müssen, als das Münchner Einwegverbot für Milchverpackungen gerichtlich gestoppt wurde.
Es müssen leider Begriffe erst neu definiert werden.
Ab wann ist Müll, Müll im Sinne von Restmüll und kommt zur Verbrennung ?
Ab wann wird Müll verarbeitet und getrennt in Rohstoff und Restmüll zur Verbrennung ?
Müllvermeidung ist der falsche Beriff ?
Der Erwerb von Konsumgütern und Verbrauchsgütern generiert Müll, oder Abfall, oder Wertstoff.
Nur Konsumverzicht, reduziert also den Müll. Auch zirkulierender Konsum wird zu Abfall, nur die Zeitachse verschiebt sich.
Begriffe: Müll, Abfall, Mist also ist eine eindeutige neue Begriffsbestimmung notwendig.
Prioritäten: Bevor man einen TOGO Becher jagt, sollte man die Plastikberge alt, abtragen.
Alle Gegenstände die sich innerhalb der Stadt befinden, werden also als Müll definiert ( Müll-Import)
Ist dieser Gegenstand dann Abfall, darf er nicht mehr exportiert werden, sondern muss in Rohstoff und Restmüll getrennt werden.
Wer trägt hier die Verantwortung ?
Der Energieanteil steckt im Abfall, auch dieser ist zu senken
Aber ganz wichtig: Der Erste Schritt ist die Einbindung der Nutzer, also die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Verwaltung und die Bildung
und das geht nur über einen Blog. Sichtbar für alle, auch das Nichthandeln ist dann sichtbar.
Dann müssen Sie das Thema Sanktionen ansprechen. Siehe Vermüllung der Stadt. Wir verbrennen, weil es nicht anders geht.
Das war nur ein Schnellkommentar
mfg