Ein Besuch im Museum, ohne dabei das Haus zu verlassen? Die neue Website des Lenbachhauses macht es möglich. Nach über einem dreiviertel Jahr intensiver Arbeit können Interessierte nun nicht nur die „Sammlung Online“ des Lenbachhauses erkunden, sondern auch durch vertiefende Texte, Videos oder Podcasts mehr über Kunst erfahren. Unser Bericht über das Projekt, das einer agilen Arbeitsweise folgte:
Museum Online
Über 35.000 Kunstwerke befinden sich derzeit im Besitz des Lenbachhauses in München. Seit Dezember 2018 konnte man bereits einen Teil dieser Werke online bewundern.
Anfang 2020 ging nun die neue Website des Lenbachhauses online. Deren Konzeption orientierte sich an den Nutzenden: Durch die Zusammenführung der Sammlung, allgemeiner Informationen und des Blogs sind Bezüge zwischen verschiedenen Inhalten möglich. Mithilfe einer vereinfachten Menüstruktur lassen sich Informationen noch schneller finden. Die aktive Sprache lädt dazu ein, das Angebot zu erkunden.
Das Pilotprojekt „Sammlung Online“ wurde gemeinsam mit dem Kulturreferat der Stadt und der Portalgesellschaft muenchen.de realisiert und gilt als Blaupause für die anderen städtischen Museen. So konnte bereits das Stadtmuseum davon profitieren.
Das Projekt “Sammlung Online”: agiles Projektmanagement, KANBAN-Boards und Personas
Das Projekt zur “Sammlung Online” als auch der Relaunch der Website wurden mit einer agilen Vorgehensweise realisiert. Dabei wurde das Projekt in vierwöchige Sprints aufgeteilt. Festgehalten wurde alles auf einem KANBAN-Board, um den Überblick über den Projektverlauf zu behalten. Durch diese Arbeitsweise war es möglich, die komplexe Struktur der Seite in kleinere Pakete einzuteilen und diese immer wieder mit Blick auf die Besucherinnen und Besucher der Webseite zu überprüfen und anzupassen. Die einzelnen Elemente konnten so schon während der Entwicklung immer wieder getestet und optimiert werden.
Für den Relaunch der Webseite musste auch intern viel vorbereitet werden. Immer wieder überprüfe man die Seite mithilfe von Personas auf ihre Bedienbarkeit. Interne Tests halfen, die Balance zwischen leichtem Zugang zu den Informationen und Inspiration für Interessierte zu finden.
Online noch tiefer in die Kunst eintauchen
In den letzten Monaten hat sich die Arbeit am Museum online bereits bewährt. Die eigentlich analog geplante Ausstellung „Sheela Gowda. It.. Matters“ konnte zwar noch fertiggestellt werden, durch die Schließung des Museums aufgrund von COVID-19 aber nicht mehr eröffnen. Deshalb wurde sie online präsentiert. In kürzester Zeit wurden weitere Video- und Audioinhalte, Bilder und Texte produziert, die unterschiedliche Perspektiven auf die Arbeiten der Künstlerin erschließen.
Die neue Webseite des Lenbachhauses ermöglichte es, die verschiedenen Inhalte und vor allem die Kunst gebündelt und von zu Hause aus zu erleben. Die “Sammlung Online” wurde während COVID-19 auch vermehrt besucht: etwa 70 Prozent der Besuchenden der Website haben das Online-Angebot zur Kunst bereits durchstöbert.
In Zukunft werden weitere Inhalte auf der Website verfügbar gemacht und die “Sammlung Online” erweitert. So ist zum Beispiel ein Ausstellungsarchiv rückblickend bis zur Eröffnung des Lenbachhauses im Jahr 1929 in Arbeit. Es lohnt sich also, immer mal wieder dort vorbeizuschauen:
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