Am 4. März 2023 fand in München der diesjährige Open Data Day statt. Für die rund 50 Teilnehmenden aus Verwaltung und Open-Data-Community eine tolle Gelegenheit, sich miteinander zu vernetzen und Informationen auszutauschen. Bei zahlreichen Vorträgen und Workshops rund um das Thema Offene Daten wurde gemeinsam diskutiert und viel gelernt.
Der Open Data Day hat in München Tradition
Am Open Data Day finden weltweit Veranstaltungen rund um das Thema Offene Daten statt. So auch in München: Bereits zum siebten Mal richtete das IT-Referat der Landeshauptstadt München diesen Tag im Werk 1 aus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Projektteam E- und Open-Government und Code für München (OK Lab). Neben lehrreichen Vorträgen und spannenden Workshops lud die entspannte Atmosphäre zum Austauschen und Vernetzen bei Butterbrezn und Pizza ein.
Offene Daten gewinnen in der Verwaltung an Bedeutung
Offene Daten und Offene Verwaltung sind der Landeshauptstadt München ein wichtiges Anliegen, denn modernes Regierungs- und Verwaltungshandeln heißt auch offenes Handeln. Gerade Open Data ist ein Thema, das immer mehr Bedeutung in Öffentlichkeit und Politik erlangt.
Diese erhöhen die Transparenz, schaffen neue Informationsmöglichkeiten über das kommunale Handeln hinaus und stärken das Vertrauen zwischen Politik, Gesellschaft und Verwaltung. Aus Sicht der Wirtschaft sind offene kommunale Daten Basis für Innovationen und attraktive Geschäftsmodelle.
Auch Behörden profitieren von der Nutzung von Open Data: So können Fachabteilungen die Daten anderer Bereiche einfacher finden und für eine effiziente, schnellere Bearbeitung eigener Aufgaben nutzen. Auf dem Münchner Open Data Portal veröffentlicht die Stadtverwaltung daher ihre Datensätze zur freien Nutzung und macht sie so ihren Bürgerinnen und Bürgern zugänglich. Das Angebot wird stetig weiter ausgebaut und optimiert.
Open Data stärkt Digitale Teilhabe
Eröffnet wurde der Open Data Day von IT-Referentin Dr. Laura Dornheim. In ihrer Begrüßungsrede betonte sie die Wichtigkeit von Offenen Daten und die Notwendigkeit für die Nachfrage nach Open Data.
Denn diese spielen eine wichtige Rolle bei der stärkeren Vernetzung von Gesellschaft und öffentlicher Verwaltung im Sinne der Digitalen Teilhabe.
Auf die animierenden Begrüßungsworte folgten spannende Vorträge zum Open Data Portal in Bayern (byte), zum Münchner Open Data Portal und Geoportal (LH München) sowie zum Thema Open Data im Bayerischen Tourismus (Bayern Tourismus Marketing GmbH).

Die Münchner IT-Referentin Dr. Laura Dornheim eröffnete den Open Data Day, Quelle: LHM
“Offene Daten sind Innovationstreiber, sie stärken Beteiligungsmöglichkeiten und das Vertrauen in staatliches Handeln und stärken damit die Demokratie.”
Open Data ist überall
Bei den anschließenden Workshops bot sich für die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv miteinander auszutauschen. Diskutiert wurde dabei zu folgenden Themen:
Überholabstände messen mit dem OpenBikeSensor – Potenzial und Herausforderungen offener Daten (ADFC)
Seitenabstände von vorbeifahrenden Fahrzeugen sind für Radfahrende stressig und führen immer wieder zu Beinahe-Unfällen, aber auch zu schweren Unfällen. Sie halten Menschen davon ab, auf bestimmten Strecken oder generell mit dem Fahrrad zu fahren. Im Projekt „Überholabstände messen mit dem OpenBikeSensor“ erhebt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) München die tatsächlichen Seitenabstände mithilfe kleiner, an Fahrrädern montierten OpenBikeSensoren: Ultraschall-Abstandsmessungen nach links und rechts werden dazu mit GPS-Koordinaten und Uhrzeit verknüpft. Die Daten werden zusammengeführt und auf einer Karte visualisiert. Im Workshop wurden die Problemstellung und die Hintergründe diskutiert sowie ein erster Blick auf die Potentiale und Auswertungsmöglichkeiten der erhobenen Seitenabstands-Daten geworfen, die nach Abschluss der ersten Erhebungsphase als Open Data veröffentlicht werden sollen. (ADFC)
Einführung in Machine Learning und Deep Learning
Was genau ist Machine Learning? Was sind Neuronale Netze, Supervised und Unsupervised Learning, und welche ethischen Fragen sind im Bereich der künstlichen Intelligenz zu beachten? Diese Fragen wurden im Workshop diskutiert und das erste kleine Machine-Learning-Modell gebaut. (CorrelAid)
Datenspende – Ergänzung oder Konkurrenz zu Open Data?
Gemeinsam mit der Münchner Open Data Community wurden konkrete Anwendungsfälle für das freiwillige Spenden von Daten an die Münchner Stadtverwaltung gesucht. Unter welchen Bedingungen sind Bürger*innen bereit, freiwillig Daten zu sammeln und an die Verwaltung weiterzugeben? Wann ist die Datenspende angemessen und wo beginnt Clickworking, für das eine Vergütung erwartet wird? Welche Arten von Daten können und wollen Bürger*innen sammeln und spenden – von Umweltdaten, über Mobilitäts- bis hin zu hochpersönlichen Gesundheitsdaten? Der Input fließt unmittelbar in die Daten-Sourcing-Strategie des InnovationLabs der IT der Landeshauptstadt ein. (InnoLab/IT-Referat)
Open Data mit Shiny – Mehrwerte aus Daten schaffen
In dem Workshop ging es darum, wie Open Data durch den Einsatz von Datenvisualisierung bereichert werden können. Dies wurde anhand einer Shiny App zu Fahrraddaten der LHM erläutert. R Shiny ist ein R-Paket, mit dem interaktive Web-Applikationen erstellt werden können. Der Fokus des Workshops ist darauf gelegen, in die grundlegende Syntax von Shiny Apps einzuführen und Möglichkeiten darzulegen, wie ein gelungener Workflow zu strukturieren ist. (CGI/IT-Referat)
Mit Open Data zur KI –Merkmale und Trainingsdaten aus offenen Daten generieren
Im Workshop wurden aus frei verfügbaren Informationen geeignete Trainingsdaten zum maschinellen Lernen generiert. Hierbei wurden drei Aspekte betrachtet: wie man existierende Datensätze findet und transformiert, wie man Geo-Locations als zusätzliche Merkmale nutzen kann, und wie man Bild-Datensätze mithilfe von öffentlichen Markierungen generiert. Der Workshop beinhaltete praktische Abschnitte, die mit Hilfe von Python in Jupyter Notebooks bearbeitet werden. Eine geeignete Entwicklungsumgebung kann in wenigen Minuten selbst aufgesetzt werden. (InnoLab/IT-Referat)
City API – Einführung in API Gateways oder 'Wie baut man einen Knowledge Graph'
Im Workshop wurde erklärt, wie man verschiedene APIs (wie z.B. Wikidata, OpenStreetMap, CKAN und Datenquellen) in einer GraphQL API Gateway zusammenführt. (OK Lab)
Open Data Day verpasst? Jetzt nachholen!
In der Podcast-Ecke interviewte Torsten Frenzel, Herausgeber des eGovernment-Podcasts, die Expertinnen und Experten zu Open Data sowie Mitglieder der Open Data Community. Hier geht’s zum Podcast.
Weitere Impressionen erhalten Sie in dem Eventvideo und der Galerie. Schauen Sie gern rein!
Wie gut kennt sich das Publikum mit Open Data aus
Wie gut kennt sich das Publikum mit Open Data aus? Quelle: LHM
Der Open Data Day München 2023 fand im Werk 1 statt
Der Open Data Day München 2023 fand im Werk 1 statt, Quelle: LHM
Save the Date!
Erleben auch Sie beim nächsten Open Data Day am 2. März 2024, welches Potential in Offenen Daten steckt und welche Möglichkeiten sie uns bieten. Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr und sind gespannt, welche innovativen Themen uns erwarten!
Wir möchten uns an der Stelle bei allen Beteiligten für den intensiven Austausch und für das Einbringen ihrer spannenden Ideen und Erfahrungen bedanken!
Kommentare (0)
Schreiben Sie doch den ersten Kommentar zu diesem Thema.