Der Aufbau professioneller Online-Services nimmt mehr und mehr an Fahrt auf. Zum Beispiel gehen inzwischen im Zwei-Wochen-Rhythmus neue Formulare online. Nach außen unsichtbar werden ältere Angebote aktualisiert und damit zukunftsfähig gemacht. Und auch die Funktionalität der Online-Services nimmt zu. So werden ab diesem Frühjahr alle digitalen Verwaltungsleistungen standardmäßig an die BayernID angebunden, die Zahlungsfunktion wird immer häufiger benutzt und das erste zweisprachige Formular ist live.
Bürgerkonto gewinnt an Bedeutung
In der Münchner Stadtverwaltung wird die Option zur Nutzung eines Bürgerkontos beziehungsweise der BayernID sukzessive für alle Online-Services umgesetzt. Mitte April ist mit der Möglichkeit zur elektronischen Beantragung des internationalen Führerscheins erstmalig ein Online-Service live gegangen, der ausschließlich damit funktioniert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer sich über das Bürgerkonto identifiziert, bekommt den Führerschein per Post und muss nicht mehr ins Amt.
Mehr Information und den Einstieg in die Beantragung des Bürgerkontos gibt es auf der Seite BayernID. Weitere Authentifizierungswege auch für Unternehmen werden bundesweit angestrebt. Wer das vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales bereitgestellte Bayernportal oder die BayernApp nutzt, kann dies ebenfalls tun. Alle Online-Services der Münchner Stadtverwaltung werden regelmäßig auch dort eingestellt.
Zweisprachiger Online-Service für die Presseakkreditierung
Von 11. Juni bis 11. Juli 2021 ist München eine der elf Gastgeber-Städte für die verschobene paneuropäische UEFA EURO 2020. Für die Akkreditierung der Presse haben das Team für Digitale Workflows und das Formularserver-Team im IT-Referat zusammen mit dem Referat für Bildung und Sport (RBS) einen automatisierten Prozess entwickelt. Er startet mit einem Formular, das zugleich eine Premiere für den Münchner Formularserver darstellt: das Akkreditierungsformular für Journalistinnen und Journalisten wird sowohl in Deutsch also auch in Englisch angeboten. Ein Anfang für zukünftig mehr zweisprachige Formulare.
Auch danach geht es digital weiter: Die Kolleginnen und Kollegen können die Anfragen direkt im System genehmigen, ablehnen oder Unterlagen nachfordern. Automatisierte E-Mails informieren laufend über den Status des Antrags und sogar der Kartendruck ist integriert. Ein für alle hilfreicher digitaler Ende-zu-Ende-Workflow!
Online-Services im Standesamt
Im Kreisverwaltungsreferat lag ein Schwerpunkt der letzten Monate auf dem Standesamt. Das hat eine ganze Reihe moderner Kontaktformulare erhalten:
- Die Nachbeurkundung einer Geburt, Ehe, Lebenspartnerschaft oder eines Sterbefalls im Ausland beantragen,
- Unterlagen zur Beurkundung der Geburt eines Kindes oder Kinderdaten ändern,
- Termin- und Gebührenauskünfte als auswärtige Verlobte oder Erstauskünfte für Eheschließungen mit Auslandsbezug erhalten,
- Auskünfte zur Änderung von Daten bestehender oder aufgelöster Ehen und Lebenspartnerschaften oder Auskünfte zu Namensänderungen erhalten,
- eine Kirchenaustrittsbescheinigung beantragen,
- oder Unterlagen zu einem Sterbefall einreichen.
Weitere Online-Services der Stadtverwaltung
Die Uhr schlägt Mitternacht, der Wecker ist gestellt, doch die feiernde Nachbarschaft kennt keine Ruhe? Auch solche Störungen durch Nachbarschaftslärm kann man nun über einen neuen Online-Service direkt an das Kreisverwaltungsreferat melden. Gleiches gilt für Verstöße gegen das Taubenfütterungsverbot.
Kein Ärger, aber eine Frage an die Zulassungsstelle? Das neue Kontaktformular Anfragen an die Zulassungsstelle hilft, das Anliegen zu benennen und die richtige Stelle zu adressieren. Das Sozialreferat wird ebenfalls in einem weiteren Prozess digital unterstützt: Vorschläge für die Auszeichnung „Münchens ausgezeichnete Unternehmen“ können nun über einen Online-Service gemacht werden.
Last but not least gibt es neue Online-Formulare für die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten: Jeweils einen Meldebogen für Infizierte und Kontaktpersonen sowie ein Formular zur Benennung der Kontaktpersonen. Bei telefonischer Aufnahme der Daten dienen die Formulare im Gesundheitsamt als Gesprächsleitfaden. Mehr über diese und andere IT-Prozesse im Zusammenhang mit Corona gibt es in Kürze in einem eigenen Beitrag.
Leider finde ich keine andere Möglichkeit, irgendein Feedback konstruktiv einbringen zu können, daher hier:
Laut den Angaben auf einem Schreiben vom Gesundheitsreferat zur Quarantäne Anordnung kann man das Formular zur Kontaktperson auch online unter http://www.muenchen.de/kpdaten ausfüllen, wenn man es denn nicht per Post oder Fax???? zurücksenden möchte.
Leider gibt es unter dem genannten Link keine Möglichkeit, das Aktenzeichen anzugeben, damit würde ein neuer Kontaktfall aufgemacht werden. Dies dürfte wohl nicht im Sinne der Sache sein.
Danke
Bei aller Begeisterung für die Zweisprachigkeit, da wird sich an anderen Stellen wohl noch das Gesetz ändern müssen (?) …
z.B. >> https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/23.html