Radmelde­plattform für München

17. Juni 2020
Ein Beitrag von Lisa Zech
München soll fahhradfreundlicher werden. Neben den vor kurzem beschlossenen Pop-Up-Radwegen und vielen weiteren Maßnahmen soll vor allem auch eine kartenbasierte Radmeldeplattform dazu beitragen. In Zukunft haben Bürgerinnen und Bürger dort die Möglichkeit, ihre Anregungen und Beschwerden mitzuteilen und Routen individuell zu planen. Das Projekt steht nun in den Startlöchern.

Die Radmeldeplattform München – mehr als Mängel melden

Die Idee einer Radmeldeplattform ist nicht neu. Bereits 2015 beauftragte der Münchner Stadtrat die Landeshauptstadt damit, ein Beteiligungsformat zum Thema Radverkehr zu entwickeln. Es gibt auch bereits ähnliche Formate in anderen deutschen Städten. Doch München wollte von Anfang an keine reine Meldeplattform, sondern deutlich mehr. Nach gemeinsamen Diskussionen und Überlegungen machte die Politik mit dem Stadtratsbeschluss vom 8. April 2020 den Weg frei für die Umsetzung. Lukas Raffl von der Stabsstelle Radverkehr des Referats für Stadtplanung und Bauordnung dazu:

Das Projekt steht derzeit noch am Anfang. Doch bereits heute ist klar, dass die neue Radmeldeplattform mehr als nur Mängel anzeigen soll. Sie soll auch als Informationsportal genutzt werden mit dem Ziel, Bürgerinnen und Bürger umfangreich über die Aktivitäten und Maßnahmen zum Radverkehr zu informieren.

Aktuelle Informationen gebündelt in einer Radmeldeplattform

Daher beschlossen die Verantwortlichen die kartenbasierte Radmeldeplattform in den vorhandenen MVV-Radroutenplaner zu integrieren. Dieser wurde 2015 vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) zusammen mit der Landeshauptstadt entwickelt und bietet die Möglichkeit, Radtouren zu berechnen sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kombinieren. Der Radroutenplaner wird zukünftig weiter mit Informationen ausgestattet. Dazu gehören beispielsweise auch Verkehrsdaten, um für sich die schnellste und komfortabelste Route auszuwählen. Außerdem soll der Radlstadtplan, der das Radwegenetz der Landeshauptstadt darstellt, im Routenplaner hinterlegt werden.

Fragen, Beschwerden oder Ideen rund um den Radverkehr sollen zudem in verschiedenen Kategorien eingereicht werden können. Nutzerinnen und Nutzer können sich auf der Plattform aber auch, ähnlich wie zu Digitalisierungsvorhaben im Digitalisierungsradar, über aktuelle oder umgesetzte Maßnahmen und Stadtratsbeschlüsse oder über Baustellen informieren.

 

Ein Screenshot der Oberfläche der Radmeldeplattform

So könnte die Benutzerübersicht der Radmeldeplattform aussehen, Quelle: LHM

Eine erste Version Ende des Jahres

Die Radmeldeplattform soll noch Ende 2020 online gehen und im neuen Design der Kampagne “München Unterwegs” erscheinen. Anfangs wird sie nur als Desktop-Version verfügbar sein, doch auch eine App ist in Planung.

Wir sind gespannt und werden berichten! Alles in allem ein sinnvoller und wichtiger Schritt hin zu mehr Bürgerbeteiligung in der Radverkehrsplanung.

Kommentare (2)


  1. Solch eine Anwendung zu programmieren und auszurollen dauert in der freien Wirtschaft 3-4 Wochen. Weiterhin gibt es längst die Lösungen der Stadt Amsterdam als OpenSource auf GitHub. Aber man muss das Rad ja wieder neu erfinden….

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  2. Ernsthaft eine Desktopanwendung für “München unterwegs”. Ich hoffe jemand sieht den Widerspruch.

    Hoffentlich im Responsive Design entwickelt und dann wirklich unterwegs nutzbar, Ansonsten ein Formular entwickeln zum Ausdrucken, damit ich handschriftlich Notizen machen kann, um sie später am Desktop einzugeben.

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