StimUP – einfach sicher Abstimmen mit Blockchain

26. Oktober 2020
Ein Beitrag von Erich Holzinger

Von der Wahl eines Vereinsvorstandes bis zur Projektgenehmigung im öffentlichen Bereich oder in Unternehmen – die App StimUp bietet einen sicheren und einfachen Weg, online abzustimmen und Beschlüsse zu fassen. Im Gastbeitrag erklären die Initiatoren, wie ihre Anwendung funktioniert und wieso Blockchain ideal für digitale Abstimmung geeignet ist:

Die Idee hinter StimUp

In Zeiten der Corona-Pandemie wurde für uns deutlich, dass Abstimmungen und Beschlussfassung gegenwärtig und in Zukunft auch ohne die physische Anwesenheit der Abstimmenden funktionieren müssen. Aber bei digitalen Übertragungswegen gilt es nach wie vor, den Datenschutz von Anfang an mitzudenken und Betrug vorzubeugen. Zudem müssen die Anforderungen an Anonymität, Transparenz und Nachvollziehbarkeit sichergestellt werden. Diese Überlegungen haben uns zur Blockchain geführt.

Aus Begeisterung für die Blockchain-Technologie haben wir, Hans Woppmann und Erich Holzinger, gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins Blockchain Bayern e.V. die App StimUp initiert. Mit Idee “planetscrum” schafften wir es bereits im Innovationswettbewerb der Stadt München unter die Finalisten. Dies hat uns so motiviert, das wir nachgelegt haben: Mit StimUp haben wir uns daher beim Ideenwettbewerb “Apps4MUC” beworben.

Wir sind sicher, dass StimUP großes Potenzial hat, da die Idee bereits von der Blockchain Community einen Award erhalten hat. Daraus ist nun eine Anwendung entstanden, die im Web heute bereits ausprobiert werden kann.

Sicher, schnell und leicht – Abstimmen mit Blockchain

Viele Menschen assoziieren Blockchain immer noch mit der 2009 veröffentlichten Kryptowährung Bitcoin und werfen die Technologie und ihre Anwendungsgebiete leicht mal in die Finanzprodukt-Schublade. Doch Blockchain kann noch viel mehr! Wie kaum eine andere Technologie vermag sie es, Dezentralität mit Manipulations- und Fälschungssicherheit zu vereinen. Möchte man Blockchain im weitesten Sinn beschreiben, könnte man sagen, dass sie die digitale Zusammenarbeit zwischen sich fremden Menschen und sogar Maschinen ermöglicht, ohne dass eine übergeordnete, regelnde Instanz notwendig wäre. Die Aufgabe der Überwachung übernimmt hierbei die Gesamtheit aller dezentralen Blockchain-Knoten, da jede kleinste Änderung an Daten sofort und für alle dezentral transparent gemacht wird.

Wir sind überzeugt davon, dass Blockchain zur Durchführung digitaler Abstimmungen und Beschlussfassung ideal ist, weil sie den Ansprüchen der Nutzenden – wie zum Beispiel Ausschüsse oder Gremien – gerecht wird. Gerade weil Abstimmungen:

  • in einer Gruppe stattfinden, in der alle das gleiche Ziel verfolgen – über ein Thema abzustimmen oder einen Beschluss zu fassen.
  • manipulationssicher abgehalten werden müssen.
  • virtuell durchführbar sein sollen, da nicht immer alle persönlich anwesend sein können.

StimUP jetzt testen! 

Sie möchten jetzt gleich eine digitale Abstimmung durchführen? Nichts leichter als das! Folgende Informationen benötigen Sie dafür:

  • Eine Beschreibung des Wahlinhalts und der Wahloptionen (Über was möchten Sie abstimmen lassen?)
  • Den Zeitraum, in dem abgestimmt werden kann
  • Die E-Mail-Adresse alle berechtigten Wählerinnen und Wähler

Mithilfe der StimUp-Applikation tragen Sie alle Daten in die dafür vorgesehenen Fenster ein. Haben Sie Ihre Abstimmung aufgesetzt, erhalten alle Teilnehmenden einen persönlichen Link und können sich darüber für die Wahl authentifizieren. Jede Wählerin und jeder Wähler kann nun einmalig eine Stimme abgeben.

Dank der Blockchain-Technologie ist für alle nachprüfbar, welche Stimmabgaben erfolgt sind. Natürlich anonymisiert. Die Abstimmenden können zudem über die eigene Abstimm-ID prüfen, ob ihre Stimme korrekt in der Blockchain vermerkt wurde. Eine nachträgliche Manipulation der Abstimmung ist so ausgeschlossen. Das gesamte Abstimm-Ergebnis kann dann mittels eines Links jederzeit abgerufen werden.

StimUp ist kostenfrei nutzbar. Hier finden Sie eine englische Anleitung (PDF, 834 KB). Eine deutsche Version folgt in Kürze.

Wir freuen uns über Feedback und Erfahrungsberichte! Nehmen Sie gerne Kontakt auf – per E-Mail mit Erich Holzinger und Hans Woppmann.

Viel Spaß beim Abstimmen!

Kommentare (2)


  1. 1. Die Abstimmung ist nicht wirklich geheim, wenn ich mit Hilfe der Quittung beweisen kann, was ich gestimmt habe.

    2. Woher weiss ich, dass die anderen Stimmen echt sind? Woher weiss ich, dass nicht mehrere Leute, die das gleiche gestimmt haben, nicht die gleiche Abstimm-ID bekommen haben und so mehrere Stimmen nur einmal gezählt werden (und dafür andere Stimmen vom System erfunden werden)?

    3. Blockchain ist natürlich nur für’s b.s. Bingo. Es würde reichen, wenn der Wahlvorstand das Ergebnis digital signiert. Klingt aber halt nicht so toll.

    4. Das System stellt auch nicht sicher, dass nur die wirklich zur Abstimmung berechtigten abstimmen. Es wird ja nur ein Token per Email zugestellt. Das koennte sich jemand anders beschaffen oder man koennte es weitergeben.

    Es bleibt dabei: Geheime Abstimmungen lassen sich nicht transparent und nachprüfbar digital durchführen. Das braucht man nicht immer wieder zu probieren, heute mit Blockchain und morgen dann vielleicht mit Quantencomputern, weil das der neue Hype ist.

    Antworten
  2. Richtig tolle Lösung. Ich würde sie immer nutzen. Ich hoffe, Ihr setzt Euch durch.

    Antworten

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