Das Verkehrskonzept für Aubing-Lochhausen-Langwied ist das erste Projekt, das die neue Beteiligungsplattform “Unser München” einsetzt, um Feedback und Anregungen zum Vorhaben zu erhalten. Zum Mitmachen aufgerufen sind vor allem Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch Menschen, die in dem Bezirk arbeiten oder einen anderen Bezug zu ihm haben. Aber auch für all jene mit grundlegendem Interesse für neue Mitgestaltungsoptionen lohnt ein Blick auf die brandneue Plattform.
Digitale Angebote für mehr Einbindung der Stadtgesellschaft
Es geht zügig voran mit dem technischen Fundament für mehr öffentliche Beteiligung an der Stadtpolitik. Im November 2021 sorgte das neue Ratsinformationssystem für frischen Wind in Richtung Information und Transparenz. Vor Kurzem stärkte der Relaunch des städtischen Internetauftritts die Nutzungsfreundlichkeit des München-Portals.
Bei “Unser München” geht es nun ums aktive Mitmachen. Die Bürgerinnen und Bürger bekommen auf unser.muenchen.de gut aufbereitete Informationen zu aktuellen Projekten. Dann können sie die konkreten Maßnahmen, die bereits formuliert wurden, online bewerten und kommentieren – oder ergänzen. Besonders spannend: auch diese Beiträge können wiederum von den anderen beurteilt werden.
Wie wir bereits berichtet haben, ist die technische Basis die Open Source Plattform CONSUL, für die der Stadtrat im März 2021 grünes Licht gegeben hatte und die sich jetzt in der Erprobungsphase befindet. Wobei es für diese Entscheidung, wie für die folgende Ausgestaltung, schon breite Expertise und Beteiligung von außen gab. Beispielsweise berichteten im Juni in einer öffentlichen Anhörung unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter andere Städte von ihren Erfahrungen mit dem gleichen System (Madrid) oder ähnlichen Lösungen (Köln und Nürnberg). Aus den internen Reihen der Stadtverwaltung kamen Anregungen, die zum Namen “Unser München” führten.
Das erste Thema: ein Verkehrskonzept im Westen
Aubing-Lochhausen-Langwied ist der westlichste und flächenmäßig größte Stadtbezirk Münchens. Zudem entsteht hier in Freiham auf 350 Hektar ein neuer Stadtteil, in dem über 25.000 Menschen leben und fast 15.000 arbeiten werden. Das Mobilitätsreferat hat den Auftrag erhalten, für den 22. Stadtbezirk ein Verkehrskonzept zu entwickeln, das alle Verkehrsmittel einbezieht und vor allem die Nahmobilität stärkt und damit den Autoverkehr reduziert.
Warum das sinnvoll ist, zeigen aktuelle Daten:
- Die Bürgerinnen und Bürger des 22. Stadtbezirks legen fast 50 Prozent ihrer Wege mit dem Pkw zurück.
- Umweltfreundliche Verkehrsmittel werden im Vergleich zu anderen Stadtbezirken deutlich seltener genutzt.
- Vor allem der Radverkehr schneidet mit einem Anteil von nur sieben Prozent (Gesamtstadt 18 Prozent) unterdurchschnittlich ab.
Das Verkehrskonzept 22 auf unser.muenchen.de
Um die Diskussionen zu den übergeordneten Zielen wie „zukunftsfähig“ oder „Lebensqualität“ auf konkrete Themen herunterzubrechen, hat das Projekt drei Handlungsfelder identifiziert: Öffentlicher Verkehr, Radverkehr und Kfz-Verkehr.
Auf der Startseite gibt es eine Einführung zu Zielen, Ausgangssituation und Beteiligungsprozess. Nach Klick auf einen der Buttons „Machen Sie mit!“ zeigt die Projektseite wesentliche Informationen zu dem jeweiligen Handlungsfeld. Dann folgen die bereits vorhandenen Vorschläge. Und jetzt wird es spannend: Denn jede Idee kann man entweder mit einem einfachen Klick unterstützen und kommentieren. Oder man stellt einen eigenen Vorschlag zur Debatte. Eine sorgfältige Einarbeitung in die bereitgestellten Informationen und ein freundlicher Umgangston sind natürlich erwünscht.

Bildschirmfoto aus dem Beteiligungsverfahren für das Verkehrskonzept 22 auf unser.muenchen.de.
Offen für alle
Mitmachen kann jede und jeder, unabhängig von Wohnort und Alter. Voraussetzung ist allein eine Registrierung über die Plattform mit einem selbst gewählten Benutzernamen, einer E-Mail-Adresse und Passwort oder alternativ mit BayernID oder M-Login. Das heißt, man muss die eigene Identität nicht öffentlich preisgeben, um mitzureden.
Die Ergebnisse sind für die Stadtplanung nicht verbindlich. Alle Eingaben und Vorschläge werden jedoch von den Fachabteilungen bewertet und – voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 – öffentlich vorgestellt und diskutiert. Die finale Entscheidung zum Verkehrskonzept liegt beim Stadtrat.
Wir freuen uns auf gute Ideen und Diskussionen aller Beteiligten und sind schon gespannt auf die Erfahrungen in diesem ersten Beteiligungsverfahren auf unser.muenchen.de!
Sie würden bei “Unser München” gerne mitmachen, haben aber zum Stadtbezirk 22 keinen Bezug? Dann haben Sie noch ein wenig Geduld: Das nächste Beteiligungsverfahren zur Digitalisierungsstrategie ist schon in Vorbereitung und wird voraussichtlich Anfang März starten.
Weitere Informationen für alle, die in München unterwegs sind sowie Informationen und Angebote für eine zukunftsfähige und sichere Mobilität unserer Stadt finden Sie auf www.muenchenunterwegs.de.
Es muss wohl Langwied heißen!
Lieben Dank für den Hinweis, haben wir geändert!
Guten Tag, ich vermisse den Fußverkehr … warum ist dieser und die damit eng zusammenhängende Gestaltung des öffentlichen Raums (Bänke, Schatten, Sicherheit, Vielfalt, …) nicht Teil des Konzepts? Darüber hinaus wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, für die Anliegen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen (Handicap, Alter, …) ein eigenes Handlungsfeld anzubieten.
Vielen Dank für Ihren Hinweis! Das sind sehr wichtige Themenfelder. Die Vorschläge der Verwaltung dienen dazu eine Diskussion der Bürger*innen anzuregen. Gerne können Sie sich auf der Beteiligungsplattform mit Vorschlägen zu den von Ihnen genannten Themen einbringen.
Danke für dieses Portal und dem Angebot für Bürger, bei Planungen, Konzepten und Entscheidungen mitwirken zu dürfen. Hoffentlich wird das Portal in Zukunft durch viele Bürger angenommen und hoffentlich werden hier viele Ideen und Projekte diskutiert.