„Wie sozial ist digital?“ – Öffentliches Stadtratshearing zu den sozialen Aspekten der Digitalisierung

7. Juni 2022
Ein Beitrag von Stephanie Mirlach

Immer mehr digitalisierte Prozesse und Abläufe begleiten uns in unserem Alltag. Was bedeutet das für die Möglichkeiten zur Teilhabe? Welche sozialen Nebeneffekte entstehen durch die Digitalisierung? Wie lässt sich Chancengleichheit fördern? Das Stadtratshearing „Wie sozial ist digital?“ will die Digitalisierung unter dem Fokus sozialer Aspekte beleuchten und diskutieren. Termin ist der 8. Juli 2022 von 9.30 bis 13 Uhr. Im Livestream können Sie die Veranstaltung mitverfolgen und Fragen stellen.

Ein wichtiges Thema für die Stadtgesellschaft

Mit dem Beschluss und der jährlichen Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie verfolgt die Landeshauptstadt München die Vision, die Digitalisierung für und mit den Menschen zu gestalten. In der Corona-Pandemie bekam das Thema noch mal einen kräftigen Schub.

Im Zuge dieser Entwicklung führte die Digitalisierung nicht nur in der Schul- und Arbeitswelt zu großen Veränderungen. Sie durchzieht inzwischen alle Bereiche der Gesellschaft, verändert die Art, wie wir uns informieren und wie wir miteinander kommunizieren. Dabei hat jeder Mensch andere Ansprüche und geht mit den Effekten der Digitalisierung anders um.

Ein wesentlicher sozialer Effekt ist die individuelle Chance zur Teilhabe an digitalen Angeboten über digitalen Lösungen. In seiner Vollversammlung im März sprach sich der Stadtrat deshalb auf Antrag der Stadtratsfraktion DIE LINKE/ Die Partei für ein öffentliches Hearing aus mit dem Titel: „Wie sozial ist digital? – Digitalisierung und soziale Aspekte“. Das Programm der Veranstaltung ist in intensiver Zusammenarbeit von Sozialreferat und IT-Referat entstanden.

Programm zum Hearing „Wie sozial ist digital?“

Wie also kann man möglichst viele Menschen auf die digitale Reise mitnehmen? Expertinnen und Experten aus Politik, Stadtverwaltung und Organisationen in freier Trägerschaft bringen unterschiedliche Perspektiven in diese Diskussion ein. Das Programm umfasst folgende Blöcke:

Begrüßung und Einführung durch Bürgermeisterin Verena Dietl, Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Dr. Daniela Rothenhöfer, Leiterin des Strategiebereichs im IT-Referat

Impulse aus der Verwaltung mit Kurzvorträgen zu

  • Chancen am Arbeitsmarkt durch Digitalisierung
  • Plattform SOWON, die digitale Anträge auf geförderte Wohnungen ermöglicht

Impulse der freien Träger mit Kurzvorträgen zu den Themen

  • Kinder, Jugendliche und Familien
  • Seniorinnen/ Senioren, Altenhilfe und Gesundheitsberatung
  • Kurzresümee Chancen und Grenzen digitaler Teilhabe
  • Digitale Hilfe

Podiumsdiskussion zu Chancen, Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten

Für weitere Informationen können Sie die WebApp zur Veranstaltung „Wie sozial ist digital?“ aufrufen (Link unten). Hier finden Sie auch den Veranstaltungslink und weitere Informationen zur Online-Teilnahme. Eines vorweg: Das Hearing wird im Livestream in Gebärdensprache übersetzt.

„Wie sozial ist digital?“ und Digitaltag 2022 auf einer WebApp

Seit drei Jahren ist auch der bundesweite Digitaltag eine Plattform für das Thema digitale Teilhabe. In diesem Jahr ist es am 24. Juni wieder soweit. Und hier in der WebApp finden Sie einige Veranstaltungen, die in München stattfinden. Am besten, Sie schauen sich die Termine gleich mal an.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch zum Thema „Wie sozial ist digital?“

Kommentare (4)


  1. Ist es möglich die Präsentationen / Vorträge des Stadtratshearings hier einzustellen resp. den Teilnehmer:innen zur Verfügung zu stellen ?

    Antworten
    • Hallo Herr Teichreber,

      gerade sind wir noch in der Abstimmung zur Veröffentlichung der einzelnen Impulsvorträge. Die Vorträge, für die wir die Freigabe erhalten haben, werden Sie später in unserem Nachbericht finden.

      Antworten
  2. Digital ist Sozial ist Digital. Die digitalen Hilfsmittel, Anwendung gehören heute zu den täglichen Grundbedürfnisse, wie Strom, Heizung, Kommunikation, Mobilität, medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, usw. Aber auch die Hilfestellungen. Beratungen, Unterstützung durch die Stadt, wenn sie ihre internen und externen Prozess digitalisiert. Ein 30./40.zig jähriger vermag sich kaum in die IT-Probleme eines 70./80.zig jährigen ein zu denken, der das Smartphone von seinem Enkel bekommen hat “.. hier Opa, mach mal.. . ‘. Der eine ist damit aufgewachsen, der andere nicht.
    Es gibt auch schöne Beispiel, wo die Stadt den Prozess ausgesourct hat, ohne ihn bis zum Ende zu begleiten. Aussourcen der Tätigkeit, enthebt die Stadt nicht der Verantwortung für den Prozess. Darüber wird zu berichten sein. Die Story ist hier zu lang. So geht es jedenfalls nicht.

    Antworten
  3. Digitalisierung kann weder aufgehalten werden noch sollte sie es. Sie ist auch an sich keine problematische Herausforderung – weder für Senior:innen noch andere Bevölkerungsgruppen. Und : Digitalisierung sollte nicht um der Digitalisierung selbst willen betrachtet und betrieben werden. Sie sollte immer im Hinblick auf den Nutzen für die / den Einzelne(n) und die Gesellschaft betrachtet und betrieben werden.

    Es geht darum, die Digitalisierung so zu gestalten, dass “alle Bevölkerungsgruppen mitgenommen werden”.

    Dazu bedarf es vor der Einführung neuer Digitalisierungskomponenten / -elemente einer Betrachtung dieser Komponenten und Elemente aus Sicht verschiedener Bevölkerungsgruppen. In der IT wird dies als Qualitätssicherung bezeichnet. Ja – sie kostet Geld (resp. sie verursacht Kosten). Aber es kostet mehr Geld, es verursacht mehr Kosten Anwendungen (eben Digitalisierungskomponenten / -elemente) nachträglich ändern und anpassen zu müssen – was mitunter nicht möglich ist und zu einer Neuentwicklung oder im schlimmsten Fall einer Nicht-Nutzung führt.

    Wichtig ist auch alle Lebensbereiche (d.h. auch alle Bereiche der Stadt- / Kommunalverwaltung) zu integrieren, welche auszuschließen führt zu Parallelanwendungen (einmal analog, einmal digital; unterschiedliche, inkompatible Parallelanwendungen; usw.). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass jeder/m Anwender:in die Freiheit belassen bleiben muss, selbst zu entscheiden ob sie / er analog oder digital kommunizieren möchte.

    Insbesondere : nicht jede(r) muss alles (selbst) entwickeln, betreiben und als Service-/Dienstleistung anbieten. Manches können andere vielleicht besser – oder haben es bereits entwickelt – warum das Rad nochmals erfinden ? Das heißt das digitale Angebot muss Fremd-Entwicklungen, durch / bei andere(n) betriebene / sich im Einsatz befindliche Lösungen (Anwendungen und Arbeitsprozesse) übersichtlich, verständlich und kompatibel integrieren und zusammenführen.

    Und : nicht alle Anwender:innen verfügen über die gleichen IT-Kenntnisse / -Fähigkeiten, sind IT-affin. Hier müssen anwender-bezogen Hilfestellungen und Unterstützung defensiv angeboten werden.

    Dann kann ‚Digital‘(isierung) auch sozial sein.

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Stephanie Mirlach - Mitarbeiterin im CDO-Stab des RIT mit Schwerpunkt Digitale Teilhabe
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Charlotte Pappe - Öffentlichkeitsarbeit it@M
Co-Autoren­schaft:
Charlotte Pappe
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