#WirVsVirus Hackathon – Gemeinsam schaffen wir das!

29. März 2020
Ein Beitrag von Dr. Stefan Döring
Vergangenes Wochenende zeigte Deutschland was Digitalisierung leisten kann und wie groß die Solidarität ist. Denn mit #WirVsVirus startete einer der größten Hackathons der Welt! Gesucht waren kreative Ideen und digitale Lösungen aus verschiedensten Bereichen, die im Umgang mit der Corona-Pandemie helfen können. Mehr als 43.000 Menschen beteiligten sich an der Aktion. Einer von ihnen war Philipp von Derschau. Er berichtet im Gastbeitrag von seinen persönlichen Erfahrungen:

#WirVsVirus 

Viele Menschen suchen in der Corona-Krise nach Möglichkeiten und Wegen, einen Beitrag zu leisten. Die Beteiligung am Hackathon #WirVsVirus war eine davon. Also entschloss ich mich spontan, aktiv zu werden und mitzumachen.

Diesen Gedanken teilte ich mit vielen anderen. Die Corona-Pandemie nahmen knapp 50.000 Menschen aus ganz Deutschland zum Anlass, im Rahmen des gigantischen virtuellen Hackathons #WirVsVirus an neuen Lösungen zu arbeiten. Uns alle verband der Wunsch, aktiv zu werden, Solidarität zu zeigen und zu helfen.

Unter den Teilnehmenden beim #WeVsVirus Hackathon waren nicht nur engagierte Hacker, Coder und Personen aus der Techbranche, sondern auch Marketing-Profis, Projekt Manager, Kreative und viele andere – ungeachtet des beruflichen Hintergrunds und des Alters. Verbunden durch Innovationsfreude und Solidarität verfolgten alle das Ziel, gemeinsam kreative und digitale Lösungen zu finden, die in der jetzigen Krise helfen können.

Die Resonanz war überwältigend. Es entstanden innerhalb von 48 Stunden unglaubliche 1.500 Projekte, die sich mit 800 sozialen, wirtschaftlichen und medizinischen Herausforderungen beschäftigen.

Deutschland als digitaler Trendsetter

Angestoßen wurde die Initiative #WeVsVirus von sieben Organisationen unter der Schirmherrschaft der Bundesregierung. Die besten Ideen werden derzeit ausgewählt und sollen – staatlich gefördert – schnellstmöglich umgesetzt werden. Doch allen ist bewusst: Es geht nicht darum, zu gewinnen, sondern in der Corona-Krise hilfreiche Lösungen zu finden. Deshalb werden alle Projekte als Open Source Datei veröffentlicht. Unternehmen, Behörden und Interessierte sind herzlich eingeladen, diese weiterzuverfolgen.

Inzwischen haben sich auch andere Länder gemeldet und verkündet, ebenfalls einen nationalen Hackathon zu organisieren. Darunter Kanada, Argentinien, Schweiz und Belgien. Momentan wird sogar ein Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde geprüft. Für mich zeigt Deutschland damit nicht nur viel Solidarität, sondern vor allem auch digitale Kompetenz.

#WirVsVirus Hackathon: virtuelles Getümmel 

Mit einer kleinen Verspätung ging es bei #WirVsVirus los! Die Nutzerzahlen auf Slack katapultierten dafür um so schneller in die Höhe. Und ich mittendrin im virtuellen Getümmel. Es war überwältigend, mit welcher Energie alle dabei waren. Überall sprudelte es Ideen.

Nach einiger Zeit entschied ich mich dazu, selbst ein Projekt vorzuschlagen. Hintergrund meiner Idee ist der wirtschaftliche Schaden, der durch den Virus entsteht. Dieser wird immens sein. Als Regisseur merke ich selber, wie schwierig es gerade ist. Daher wollte ich mich beim Hackathon damit beschäftigen, alternative Geschäftsmodelle für Kleinunternehmen und Selbstständige zu identifizieren, denen selber das Know-How im Bereich Innovationsprozess fehlt.

Und ehe ich mich versah, bildete sich eine Gruppe von über 60 Mitstreitern, die alle den gleichen Wunsch verspürten! Um 1 Uhr in der Nacht trafen wir uns dann endlich alle zum ersten Mal virtuell und lernten uns per Videokonferenz kennen.

“ChancenCheckin” – von der Idee zum Prototypen

Innerhalb von 48 Stunden #WirVsVirus entstand unser Prototyp unter dem Namen ChancenCheckin: Eine Plattform, auf der Unternehmen, die auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen sind, von einer Künstlichen Intelligenz digitale Innovationsberatung erhalten. Darüber hinaus können andere, die bereits Alternativen gefunden haben, ihre Ideen teilen.

Wir möchten mit unserer Lösung Menschen helfen, aus der Schockstarre zu kommen und nach vorne zu blicken. Die Motivation innerhalb unseres Teams ist ungebrochen. Wir haben auch nach dem Ende des #WirVsVirus Hackathons an unserer Lösung gearbeitet und entwickeln sie stetig weiter. Mittlerweile hat sich fast schon eine familiäre Stimmung breit gemacht. Und das, obwohl wir uns alle noch nie zuvor persönlich gegenüberstanden!

Und wir sind nicht allein mit unserem Engagement. Unzählige weitere Teams sahen den Hackathon als Startschuss und arbeiten immer noch unermüdlich an ihren Ideen und Lösungsansätzen. Einen Überblick über all die spannenden Projekte erhältst Du auf dem Youtube-Kanal des #WirVsVirus Hackathon. Die besten Projekte werden am 30. März um 19:00 Uhr in diesem Video geehrt:

Gemeinsam mehr bewegen: #WirVsVirus und #BuildforCOVID19

Der Hackathon #WirVsVirus sendet ein klares Zeichen der Solidarität auch in Zeiten von Social Distancing. Er zeigt aber auch, Digitalisierung kann in vielerlei Hinsicht helfen – wenn Wille und Engagement vorhanden sind. Dieses Event wurde innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt mit unglaublichen Ergebnissen. Ich würde mir wünschen, dass diese Innovationskraft und ein Absehen von zu viel Bürokratie auch nach der Krise weiter bestehen bleibt.

Um so mehr freue ich mich über eine weitere Initiative dieser Art – dieses Mal allerdings weltweit! Los geht es mit dem #BuildforCOVID19 Global Online Hackathon ebenfalls am 30. März ab 9:00 Uhr.

Über den Autor: Philipp von Derschau

Philipp von Derschau arbeitet als Producer und Filmlehrer. Er hat Regie im Bereich Film und Fernsehen studiert und ist seit über 6 Jahren in der Kreativ-Branche unternehmerisch tätig. Für das Team “Digitale Kommunikation” des IT-Referates der Stadt hat er eine Vielzahl von Projekten umgesetzt, die Sie auf unseren Youtube-Kanal finden.

Als enthusiastischer Vertreter der Lean-Filmmaking-Methode, treibt Philipp innovative Ansätzen in der Branche voran. Seit letztem Jahr ist er außerdem Stipendiat des Entrepreneurship-Ausbildungsprogrammes Manage&More der UnternehmerTUM in München.

Sie können Philipp von Derschau über LinkedIn, Instagram, Twitter oder Facebook erreichen.

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