3. City Demo Day - KI trifft Stadtverwaltung
Im Fokus stand der Austausch über Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor und mögliche Anwendungsfelder.
Kollaboration ist gefragt

Am 15. Mai 2025 kamen im Munich Urban Colab Akteure aus der Stadtverwaltung Münchens, der Gründerszene und weiteren Kommunen zusammen.
Ziel des City Demo Days war es, die Potenziale und Synergien an der Schnittstelle von Startups und öffentlicher Verwaltung sichtbar zu machen und konkrete Anknüpfungspunkte für die Praxis zu schaffen.
Claudia Frey, CEO des Munich Urban Colabs, begrüßte die Gäste. Dr. Stefanie Lämmle, Leiterin des Bereichs Data & Innovation bei it@M, erwähnte in ihrem Grußwort den sogenannten Turing-Test, ein Vorgehen zur Feststellung, ob ein Computer ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen hat.
Dr. Christian Scharpf, Referent im Referat für Arbeit und Wirtschaft, eröffnete den Tag und betonte die Bedeutung von Kooperation und Offenheit gegenüber neuen Technologien.
Annabel Schwenda von appliedAI präsentierte die vier Erfolgsbausteine für den KI-Start: Strategieentwicklung, Wissensaufbau, Use-Case Umsetzung und Ökosystem. Zudem appellierte sie, dass „Kommunen ihre Rolle in der KI-Transformation proaktiv einnehmen sollen“.
Startups präsentieren KI-Lösungen
Sechs innovative Startups zeigten in ihren Pitches, wie vielfältig Künstliche Intelligenz im öffentlichen Sektor eingesetzt werden kann. Ihre Lösungen reichten von intelligentem Wissensmanagement bis hin zu Anwendungen im Bereich Sprach-KI und Nachhaltigkeit.
Auf der Bühne präsentierten sich:
- > Lexaru: Entwicklung KI-gestützte Lösungen für effizientes Wissensmanagement und Dokumentenanalyse in Verwaltungen
- > artiquare GmbH: KI-basierte Systeme zur Optimierung von Verwaltungsabläufen und Prozessen.
- > Ark Climate: Nutzt KI, um Klimadaten intelligent auszuwerten und Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen.
- > Tenscoops: Entwickelt datengetriebene KI-Modelle für Prognosen und Entscheidungsunterstützung.
- > SpeechMind: Bietet KI-Lösungen im Bereich Sprachverarbeitung, zum Beispiel für automatisierte Protokollierung und Übersetzung.
- > EASE: Ermöglicht den sicheren und transparenten Einsatz von KI-Anwendungen im öffentlichen Sektor.
Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen und wertvolles Feedback zu geben. Dabei zeigte sich, wie groß das Interesse an konkreten Einsatzmöglichkeiten von KI in der Verwaltung ist.
Best Practices aus der Verwaltung

Eine Besonderheit des diesjährigen City Demo Days war die Möglichkeit für Kommunen, ihre eigenen Ansätze im Bereich Künstliche Intelligenz vorzustellen.
Vertreter*innen aus München, Köln und Hamburg sowie von der Bayerischen Agentur für Digitales (byte) gaben spannende Einblicke in ihre Projekte und Erfahrungen:
- > Das KI-Competence Center (KICC) der Stadt München präsentierte eigene Best Practices und diskutierte aktuelle Entwicklungen im Einsatz von KI, wie beispielsweise dem Stadtinternen Chatbot “MUCGPT”.
- > Die Wirtschaftsförderung der Stadt Köln stellte ein innovatives KI-Projekt aus der Rheinmetropole vor: Ein interner KI-Assistent erleichtert die Sortierung und Zuteilung der externen Anfragen.
- > Vertreter des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) aus Hamburg berichteten über kommunale KI-Initiativen und konkrete Anwendungsbeispiele. Dort konnte KI bereits bei der Erstellung eines digitalen Zwillings oder auch zur dynamischen Lagebewertung bei Notfällen eingesetzt werden.
- > byte teilte wertvolle Erfahrungen zur Navigation bei der Implementierung von KI-Systemen und beleuchtete Herausforderungen bei der Bewertung von KI-Ergebnissen.
Workshops und Sessions

Am Nachmittag konnten in vier thematischen Sessions aktuelle Fragen und Herausforderungen rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz vertieft werden.
Im Mittelpunkt standen Themen wie der EU AI Act und seine Auswirkungen auf die Kommunalverwaltung sowie Open-Source-Initiativen, die KI für Städte und Kommunen zugänglich und nutzbar machen. Die Session des KICC widmete sich dem Bedarf nach einer standardisierten KI-Plattform für den öffentlichen Sektor. Hier wurden zentrale Anforderungen und nächste Schritte diskutiert.
Organisiert wurden die Workshops von Fraunhofer IAO, dem Munich Innovation Ecosystem Europe Direct und dem KI Competence Center des IT-Referats der Landeshauptstadt München.
Der lebhafte Austausch in den Workshops zeigte deutlich, wie groß das Interesse an praxisnahen Lösungen und einer rechtssicheren, transparenten Integration von KI in den Verwaltungsalltag ist.
Innovationen, Impulse und Vernetzung

Wolfgang Kerler, Chefredakteur des Zukunftsmagazins 1E9, regte abschließend in seinem Vortrag die Teilnehmenden dazu an, über die gesellschaftlichen Implikationen und ethischen Fragestellungen rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nachzudenken.
Damit eröffnete er neue Perspektiven, wie KI in einer verantwortungsvollen und gemeinwohlorientierten Weise in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann.
Auf der begleitenden Innovationsmesse präsentierten sich die teilnehmenden Startups und gaben vertiefende Einblicke in ihre aktuellen Entwicklungen, Projekte und Lösungsansätze im Bereich Künstliche Intelligenz.
Im Dialog zeigte sich, dass Künstliche Intelligenz ein gemeinsames Lernfeld ist, in dem Verwaltung und Technologiepartner zusammenarbeiten müssen, um die Potenziale verantwortungsvoll und wirksam zu nutzen.
Ausblick
Der dritte City Demo Day zum Thema Künstliche Intelligenz hat eindrucksvoll gezeigt, wie Startups und öffentliche Institutionen gemeinsam die Zukunft gestalten können. Besonders erfreulich war, dass so viele Kolleg*innen aus der Landeshauptstadt München und aus anderen Kommunen die Gelegenheit genutzt haben, sich über neue Technologien zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
Das Event hat sich damit erneut als wertvolle Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit an der Schnittstelle von Innovation und Verwaltung bewährt.
Interesse am Format City Demo Day der Münchner Wirtschaftsförderung? Sobald der nächste Termin und das Thema feststeht, sind alle Infos auf der Webseite munich business zu finden.