München gegen Digitale Gewalt

Die Digitalisierung hat neben vielen Vorteilen auch ihre Schattenseiten. Immer häufiger missbrauchen Täter*innen digitale Technologie, um Gewalt im Internet auszuüben. Deshalb hat die Landeshauptstadt München das bestehende Hilfesystem erweitert. Die städtischen Beratungsstellen werden dabei unterstützt, Prävention und Intervention für Betroffene zu leisten, indem sie für IT-technische Probleme Hilfe bei der Lösungsfindung erhalten.

Was ist Digitale Gewalt?

Digitale Gewalt umfasst verschiedene Formen von Gewalt im digitalen Raum. Meist geht sie auch mit körperlicher Gewalt einher, da digitale Kontrolle, Überwachung und Bedrohung oftmals Teil eines umfassenden Gewaltmusters sind.

Täter*innen nutzen Technologien wie Smartphones, Laptops oder Ortungsgeräte, um Betroffene zu überwachen, von ihrem sozialen Umfeld zu isolieren, sie zu erpressen oder ihren Ruf zu schädigen.

Häufig kennen Betroffene die Täter*innen, beispielsweise den/die (Ex-) Partner*in oder Familienangehörige. Einfallstore sind oft Apps und Plattformen wie Messenger, E-Mail, Stalkerware oder Social Media.

Oft realisieren Betroffene erst nicht, dass ihnen Gewalt widerfährt, wenn ihnen zum Beispiel das Tracken ihres Standortes als Liebesbeweis verkauft wird.

Das Bild zeigt eine Zeichnung mit einem Smart Phone im Mittelpunkt, auf dem Screen ist ein Schloss abgebildet. Neben dem Smart Device stehen rechts und links jeweils eine Frau mit lachendem Gesicht. Der Hintergrund ist blau.

Die Statistiken zeigen einen deutlichen Anstieg digitaler Gewalt. Gleichwohl ist die Dunkelziffer hoch, sodass echte Fallzahlen nochmal höher ausfallen als die erhobenen.

Obwohl Digitale Gewalt die gleichen psychischen Folgen hat wie körperliche Gewalt, ist es für die Betroffenen viel schwieriger Hilfe zu bekommen.

IT-Unterstützung für städtische Fachberatende

Das ergänzende Hilfekonzept richtet sich an die städtischen Fachberatungsstellen in München, die Beratung bei Gewalt anbieten oder präventiv tätig sind. Das IT- Projekt gegen digitale Gewalt setzt da an, wo Gewalt praktisch am Gerät unterbunden werden kann. Bei bildbasierter Gewalt wie zum Beispiel DickPics, bekommen Betroffene Informationen, wie sie Social Media Plattformen zum Löschen der gefährdenden Inhalte auffordern können.

Bei Cyberstalking, also dem Nachstellen durch beispielsweise Tracking-Geräte wie SmartTags, erhalten sie Unterstützung beim Finden und Entfernen. Ziel ist, dass Fachberatungsstellen passende IT-technische Handlungskompetenzen erwerben. Damit ergänzt das Hilfekonzept mit der technischen Hilfe die psycho-soziale und juristische Hilfe, die von den städtischen Fachberatungsstellen bereits angeboten wird.

Die von der Stadt München unterstützten Fachberatungsstellen erhalten eine Fortbildung zu digitaler Gewalt sowie einen Zugang zu Anleitungen und zum Vor-Ort-Support. Bei IT- technischen Fragestellungen kann zudem das Supportteam direkt angefragt werden.

Detailliertere Informationen zum Hilfekonzept können in der Sitzungsvorlage 20-26 / V 14031 "Einrichtung einer Beratungs- und Unterstützungsstruktur zur Prävention und Intervention bei geschlechtsspezifischer und antifeministischer digitaler Gewalt" der Vollversammlung des Stadtrats eingesehen werden.

Beratungsstellen für Münchner*innen

Betroffene in München können sich an die städtisch geförderten Fachberatungsstellen wenden. Hier erhalten sie Informationen zu verschiedenen Formen geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt und erfahren, welche Schritte zum Schutz unternommen werden können:

 

Wenn Sie betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, zögern Sie nicht, sich an eine der genannten Fachberatungsstellen zu wenden. Unterstützung ist da, um Ihnen zu helfen!

Weiterführende Links für Betroffene

Beratungen für Opfer Digitaler Gewalt

  •  Hate Aid Beratung und rechtliche Unterstützung bei digitaler Gewalt
  • Weisser Ring Beratung Betroffener

 

Beratung und Hilfe für Stalking-Opfer

 

 

Beratung und Hilfe bei bildbasierter Gewalt

 

 

Informationen und Hilfe für Kinder und Jugendliche

klicksafe: Informationen und Tipps zu digitalen Themen

saferinternet.at: Unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren Umgang mit digitalen Medien

Schau Hin: Medienratgeber für Familien

Medien Kindersicher: Portal zum technischen Jugendmedienschutz

fragFINN: Geschützer Surfraum speziell für Kinder von 6-12 Jahren mit geprüften Online-Angeboten

Juuuport: Online-Beratung bei Cypermobbing und anderen Problemen im Netz

Wissen-hilft-schützen: Webportal mit Informationen zum Schutz von Jugendlichen
vor sexualisierter Gewalt im digitalen Raum

Safe im Recht: Jugendrechtsberatung für mehr Sicherheit im digitalen Raum

Netzdurchblick: Internetratgeber für Jugendliche

ZEBRA: Kostenfreies Angebot der Landesanstalt für Medien NRW. Bietet individuelle Unterstützung bei allen Medienfragen im digitalen Alltag

djb- Deutscher Juristinnenbund gegen Digitale Gewalt

Safe im Recht: Kostenlose Beratungsstelle zu Digitaler Gewaltund Jugendrecht

Männerhilfetelefon: Beratung und Hilfe per Telefon, Text-Chat oder Mail.

Hilfreiche Ressourcen auf Englisch/ Useful resources in English

eSaftey Commissioner: Learn how to stay safer online

Safety Net Project: Focuses on the intersection of technology and abuse and works to address how it impacts the safety and privacy, e.g. mobile spyware

Wesnet: Women's Services Network: Technology Safety Resources

Digital First Aid Kit: Free resource to help against the most common types of digital emergencies.