12. August 2025

München fördert digitale Barrierefreiheit

Mit dem Sponsoring für den Sceenreader NVDA leistet die LHM einen aktiven Beitrag zur Weiterentwicklung freier, barrierefreier Software.

Digitale Teilhabe & Open Source

Die Landeshauptstadt München (LHM) engagiert sich nicht nur für den Einsatz freier Software, sondern unterstützt auch deren Weiterentwicklung finanziell. Gefördert wird Software, die in der Verwaltung intensiv genutzt wird. Damit trägt die Stadt dazu bei, dass Entwicklung und Pflege freier Projekte nachhaltig gesichert sind, Sicherheitsaspekte gestärkt werden und die Programme auch langfristig den Anforderungen einer modernen Verwaltung entsprechen.

Grundlage dieses Engagements ist der Stadtratsbeschlusses „Strategie zur Finanzierung städtisch genutzter Open Source Bibliotheken und Software“ vom 15. November 2023.

NVDA: Sponsoring-Projekt 2025

Arbeiten mit Screenreader und einer Braille-Zeile

Ein herausragendes Beispiel für das Engagement der LHM ist die Unterstützung des Projekts NVDA (NonVisual Desktop Access).

Im Juni 2025 hat die Stadt dieses leistungsstarke, freie und quelloffene Screenreader-Tool für Microsoft Windows mit 4000 Euro gefördert. Die Software wandelt Bildschirminhalte in Sprache oder Brailleschrift um und ermöglicht damit blinden und sehbehinderten Menschen, Computer und digitale Inhalte nutzen zu können. Es wird aktiv genutzt, um die Barrierefreiheit städtischer Softwarelösungen zu verbessern.

Rund 30 bis 50 Mitarbeiter*innen der LHM verwenden NVDA im Arbeitsalltag, um sicherzustellen, dass digitale Lösungen inklusiv gestaltet werden. Durch diese Initiative leistet die Stadt nicht nur einen Beitrag zur technischen Weiterentwicklung, sondern auch zur gesellschaftlichen Inklusion und digitalen Selbstbestimmung.

Förderkriterien Open Source

Um von der Stadt unterstützt zu werden, muss die Software gemäß Stadtratsbeschluss folgende Kriterien erfüllen:

  • Freie Lizenz: Die Software muss unter einer freien Lizenz stehen
  • Nutzung in München: Sie muss in der Stadtverwaltung verwendet werden und dabei eine hohe Nutzungshäufigkeit sowie Sicherheitsrelevanz aufweisen
  • Offenheit für Unterstützung: Das Projekt muss offen für Spenden oder Sponsoring sein

Darüber hinaus wird für jedes unterstützte Softwareprojekt eine interne Sponsoring-Patenschaft benannt. Diese Patenschaft sorgt dafür, dass ein Team oder Ansprechpartner*innen innerhalb der Verwaltung fungieren und das Tool aktiv nutzt oder betreut.

Die typischen Beträge für Sponsoring liegen bei etwa 6000 Euro pro Jahr, um eine nachhaltige Entwicklung der Softwareprojekte sicherstellen zu können.

Die Umsetzung der Sponsoringmaßnahmen erfolgt möglichst transparent, beispielsweise über die Plattform Open Collective: