24. Juli 2024

„And the Innovationspreis 2024 goes to…”

Zum Abschluss des diesjährigen Innovationswettbewerbs der Landeshauptstadt München fand am 23.07.2024 die Preisverleihung im Munich Urban Colab statt.

„The cool side of Munich – Routing für Fußwege im Schatten“

Für das Kommunalreferat hatte der GeodatenService zur Challenge mit dem Thema „The cool side of Munich – Routing für Fußwege im Schatten“ aufgerufen.

Angesichts steigender Temperaturen in den Sommermonaten hat die Münchner Stadtverwaltung die Aufgabe die Fußgänger*innen in München besser vor den gesundheitlichen Risiken durch Hitze zu schützen. Da die Umgestaltung des öffentlichen Raumes durch Baumaßnahmen, welche Fußgänger*innen vor Hitze schützen, sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden ist sucht die Stadt München nach passenden Alternativen.

Eine Möglichkeit stellt hier die Optimierung der Fußwege durch ein smartes Routing dar, um sich auf schattigen und kühlen Wegen durch die Stadt bewegen zu können. Neben dem tages- und jahreszeitlich abhängigen Schattenwurf von Gebäuden, Bauwerken und der Vegetation spielt dabei auch die kühlende Wirkung von Grünanlagen eine entscheidende Rolle. Eine Möglichkeit, Baustellen in Echtzeit und individuelle Präferenzen wie die Barrierefreiheit und passende Points of Interest (POIs) wie Trinkbrunnen oder öffentliche Toiletten zu berücksichtigen, würde einen weiteren Mehrwert darstellen. Für all diese Fragestellungen enthält der Digitale Zwilling München als ein Gemeinschaftswerk der gesamten Stadtfamilie die erforderlichen Informationen. Mit seinem 3D Stadtmodell und weiteren, verknüpften Daten bietet er eine hervorragende Datengrundlage für eine smarte und intuitive Lösung, um insbesondere vulnerable Gruppen besser zu schützen.

SE3 Labs als Gewinner

Foto: GeodatenService München v.l.n.r.: Stephan Emmerich, Sigrid Koneberg, Simon Klenk, Edwin Grodeke

Am Ende konnte sich das Start-up SE3 Labs GmbH knapp gegenüber den anderen Finalist*innen durchsetzen. SE3 Labs setzt bei ihrer Idee auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), um in dem Projektvorschlag "SpatialGPT Urban Shade Guide" die Daten des Digitale Zwillings München geschickt mit einem smarten Sprachassistenten zugänglich zu machen. Diese KI-gestützte Spracheingabe nutzt ein Large Language Model, um durch natürliche Sprache mit dem System zu interagieren und erlaubt so einen barrierefreien Zugang für Fußgänger*innen, um entlang kühler Routen zu navigieren. Neben der minutengenauen Analyse des Schattenwurfs von Gebäuden und Vegetation, können auch weitere Datensätze des Digitale Zwillings München, beispielsweise Baustellen oder Trinkwasserspender, flexibel integriert werden. Auch die KI-gestützte Ableitung weiterer relevanter Parameter, wie das Abstrahlverhalten der Umgebung, plant SE3 Labs aus den Daten des Digitale Zwillings München abzuleiten und zu nutzen.

Die Entscheidung für den vielversprechendsten Lösungsansatz und somit für das Siegerteam war sehr knapp, da alle Finalist*innen Bewerbungen auf qualitativ höchstem Niveau eingebracht haben.

Besonders die innovative Nutzung der Daten des Digitalen Zwillings München, die benutzerfreundliche und barrierefreie Steuerung durch einen KI-gestützten Sprachassistenten und das hohe Maß an Flexibilität im vorgestellten Lösungsvorschlag haben die Jury am Ende beeindruckt und SE3 Labs zum verdienten Gewinner gemacht.

Der Umgang mit den steigenden Temperaturen ist ein zunehmend bedeutendes Thema. Besonders freut es uns, dass wir mit einer digitalen Lösung zum Schutz der Münchnerinnen und Münchner beitragen können.

Edwin Grodeke, Innovationspreis Preisverleihung 2024
Edwin Grodeke Stadtdirektor des Kommunalreferats

Wie geht’s weiter?

Foto: Bert Willer, LHM Simon Klenk, SE3 Labs

Nach der Sommerpause werden die Preisträger der „The cool side of Munich“-Challenge ihre Lösungsvorschläge in Zusammenarbeit mit dem Team des GeodatenService, Kommunalreferat und den Fachexpert*innen vom Hitzeschutzteam, Gesundheitsreferat weiterentwickeln und in der Praxis testen. Für die Co-Creation-Phase wird bei einem der laufenden Quartiersprojekte fachlich angeknüpft, die bereits anderweitige innovative Lösungen zum Hitzeschutz implementieren, bzw. in entsprechenden Modellprojekten testen: Dafür sind das Projektgebiet von „Creating NEBourhoods Together – Neuperlach” und das Modellprojekt „München - gesund vor Ort“ in Moosach vorgesehen.

Wir gratulieren dem Siegerteam von SE3 Labs und freuen uns auf die Co-Creation-Phase!

Ein Beitrag von:

Korbinian Kringer
GeodatenService München, Landeshauptstadt München