30. Januar 2025

Erstes Open Source Sabbatical geht an den Start

Nach der Einführung des Munich Open Source Sabbaticals in 2024 für Programmierer*innen macht das zukunftsweisende Projekt "Integreat-Chat" jetzt den Auftakt.

Integration neu gedacht

Auftaktveranstaltung zum Open Source Projekt Integreat am 29.1.2025: Corinna Käser, Susanna Sieghart, Judith Greif, Sven Seeberg, Laura Dornheim, Lars Mentrup, Dirk Gerhardt, Klaus Mueller (v.l.n.r.)

Die Landeshauptstadt München (LHM) setzt mit dem ersten Open Source Sabbatical ein zukunftsweisendes Zeichen in der Integration von Zugewanderten. Dieses innovative Projekt zielt darauf ab, für die bestehende Plattform Integreat eine Chatfunktion zu entwickeln, die auf einem KI-Modell basiert.

Integreat ist eine wertvolle Ressource für geflüchtete und neuzugewanderte Personen. Sie bietet in mehreren Sprachen nützliche Erstinformationen, die den Neulingen in München helfen sollen, sich schnell zurechtzufinden. Über die kostenlose Integreat-App und die Web-Version können Nutzer*innen jederzeit auf die Plattform zugreifen und Informationen zu verschiedenen Themen wie Wohnen, Bildung und Freizeit abrufen.

IT-Referentin Dr. Laura Dornheim ist begeistert vom ersten Open Source Projekt. Sie unterstreicht in diesem Zusammenhang wie wichtig es ist, dass wir uns bei der Digitalisierung nicht von einigen wenigen Großkonzernen abhängig machen. Die Stadt setzt auf Open Source, weil es ein wichtiger Baustein zur digitalen Souveränität ist.

Ich freue mich, dass wir mit unserem ersten Open Source Sabbatical so ein innovatives und passendes Projekt gefunden haben, das die Integration von Zugewanderten in der Stadt unterstützt.

Dr. Laura Dornheim IT-Referentin, Landeshauptstadt München

Transparente Entwicklung und Community-Engagement

Aktuelle Ansicht des Prototypen Integreat Chat

Der erfahrene Full-Stack Entwickler, Sven Seeberg, hatte sich für das Sabbatical beworben und treibt nun sechs Monate lang das Projekt „Integreat-Chat“ voran. Ziel ist es, eine KI-basierte Chatfunktion zu entwickeln, die es ermöglicht, dass Nutzer*innen Fragen in natürlicher Sprache stellen können.

Der Chatbot wird in der Lage sein, mittels Retrieval Augmented Generation (RAG) auf die Informationen der Integreat-Plattform zuzugreifen und diese in der jeweiligen Muttersprache zu beantworten. So wird die Kommunikation für viele Zugewanderte deutlich einfacher und zugänglicher.

Die Entwicklung des Integreat-Chats erfolgt offen und transparent auf der Plattform GitHub. Dort werden alle Fortschritte dokumentiert, sodass interessierte Bürger*innen und die Community aktiv am Projekt teilhaben und Feedback geben können.

Geplant ist die Integration des Chats in bestehende städtische Prozesse beziehungsweise in das Ticketsystem Zammad. Dadurch können auch menschliche Mitarbeitende direkt mit den Nutzer*innen in Kontakt treten und Unterstützung bieten. Die Ergebnisse des Projekts stehen auch anderen Kommunen zur Verfügung, sodass die positiven Effekte weit über München hinausreichen können.

Ein erster Prototyp des Integreat-Chats ist bereits verfügbar.

Neues Format für Entwickler*innen

Das Open Source Sabbatical bietet fachlich qualifizierten Entwickler*innen die Möglichkeit, sich für eine begrenzte Zeit an Open Source-Projekten zu beteiligen. Nicht nur Mitarbeitende der Stadt, sondern auch externe Softwareentwickler*innen sind eingeladen, am Sabbatical teilzunehmen.

Um die Teilnahme zu erleichtern, unterstützt die Stadt externe Entwickler*innen finanziell während des Sabbaticals. Die Idee für dieses innovative Format geht auf einen Stadtratsantrag zurück und zeigt, wie München neue Wege in der Softwareentwicklung und Integration beschreitet.

Bei Fragen steht das Open Source Programm Office per E-Mail zur Verfügung: