Online Services bürgernah gestalten
Umsetzung eines weiteren Anwendungsszenarios mit Hilfe des Digitalen Zwillings München: die neue Servicekarte Baustellen.
WerkSTADT schafft Begegnungen
Der Startschuss für die WerkSTADT Digitales München des IT-Referats fiel im Sommer 2020. Der Auftrag: Möglichkeiten zu schaffen, bei denen die Münchnerinnen und Münchner mehr über die Digitalisierung ihrer Verwaltung erfahren und gestaltend mitwirken können. Und so waren zum Einstieg erst einmal die Jüngsten gefragt, wie das „Mitgestalten“ funktionieren könnte. Auf dem Mini-München Event tüftelte das WerkSTADT-Team mit Kindern, wie sie sich ein Bürgerlabor vorstellen. Dannn folgte der Girls Day, bei dem Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren erfuhren, wie ein Chatbot arbeitet. Und auch bei anderen Veranstaltungen wie dem Open Government Day war die WerkSTADT schon mit Sessions vertreten.
Für Führerschein-Projekt kreative Ansätze finden
Ein weiteres Format befasst sich mit der aktiven Einbeziehung zur Verbesserung bestehender und neuer Online-Services. Die Umsetzung war zunächst gar nicht so einfach angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen. Denn für den Online Dienst „Erweiterung des Führerscheins um Klassen“ sollte das Nutzungsverhalten beim Klicken durch den Service beobachtet werden. Außerdem sollten die Mitwirkenden dabei Fragen der Interviewerinnen beantworten.
Und so holte das Team im August 2021 eine interdisziplinäre Runde von Expertinnen und Experten zusammen, um ein kreatives Herangehen zu konzipieren. Mit einem Team aus dem IT-Referat sowie der Projektleiterin für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes stellten sie sich die Frage: Wie können wir Externe beim Thema Führerschein auf digitalem Weg einbeziehen?
Testpersonen von der WerkSTADT beobachtet und befragt
Vorerst erstellten die IT-Fachleute einen Klick-Prototyp. Darauf folgten sogenannte „Personas“: Beschreibungen typischer Nutzer und Nutzerinnen. Zu den Personas passende Testpersonen klickten sich durch den Prototyp und die Interviewerinnen nahmen online alles auf, was gut und nicht so gut lief. So wurden 15 Personen befragt – corona-konform online. Die Ergebnisse gingen direkt an das Entwicklungsteam der Software-Anwendung zur Führerscheinerweiterung. Jutta Krey sagt dazu:
„70 bis 80 Prozent der Rückmeldungen der Testpersonen wurden umgesetzt. Super, dass wir hier so viel aus der Sicht der Nutzenden optimieren konnten.“
Anregungen aus der WerkSTADT fließen in Formular ein
Was also wurde umgesetzt? Die Fachleute für Führerscheinanträge aus dem Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) nennen hier zwei Beispiele. So seien jetzt wichtige Informationen in einem Zusatzfenster genau an der Stelle des Online-Formulars sichtbar, wo etwas ausgefüllt oder ausgewählt werden muss. Außerdem sei sogenanntes „Behördendeutsch“ nun direkt erklärt. Zum Beispiel, was eine Karteikartenabschrift ist und wozu diese gebraucht wird.
Die Anregungen aus der WerkSTADT würden nun auch auf weitere Services übertragen, berichten uns die Fachleute vom KVR. So soll die Abfrage für die Umstellung von den alten Fahrzeugklassen 1 bis 5 auf die neuen Klassen anhand der Hinweise neu gestaltet werden.
Bis zum Jahr 2033 müssen auf Basis EU-rechtlicher Vorgaben deutschlandweit über 40 Millionen Führerscheine umgetauscht und durch einheitliche Plastikkarten ersetzt werden. Mit den verbesserten Services will München die Quoten der Online-Abwicklung deutlich erhöhen.
WerkSTADT will weitere Projekte zum Mitgestalten forcieren
In den kommenden Wochen und Monaten arbeitet das Team der WerkSTADT daran, weitere Referate und Fachbereiche für Projekte mit direktem Feedback aus der Münchner Bevölkerung zu begeistern. Künftig gibt es für Interessierte einen eigens dafür geschaffenen Newsletter: Dieser wird gemeinsam mit dem InnovationLab aufgesetzt und enthält neben Veranstaltungshinweisen die Möglichkeit, sich zum Testen für Prototypen anzumelden.
Ein Beitrag von:
Elisabeth Wagner,
Blogteam muenchen.digital, IT-Referat
und
Kerstin Findeisen,
Blogteam muenchen.digital, IT-Referat