Mehr Transparenz zu Münchens Baustellen
Umsetzung eines weiteren Anwendungsszenarios mit Hilfe des Digitalen Zwillings München: die neue Servicekarte Baustellen.
Baustellensituation in München
Münchens gesamte Verkehrsinfrastruktur ist einer immensen Belastung ausgesetzt. Bereits jetzt finden circa 6.000 Maßnahmen von kurzer Dauer im Verkehrsraum statt, rund 19.000 Genehmigungen werden jährlich für Baustellen und Arbeitsstellen bewilligt und etwa 16.000 temporäre Halteverbote für beispielsweise Umzüge erteilt. Ein Anstieg umfangreicher Baumaßnahmen wird insbesondere durch die Umsetzung des Radentscheids und den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den nächsten Jahren erwartet.
Verbesserte Baustellenkoordination
Das im Frühjahr 2022 abgeschlossene Projekt “Einrichtung eines verkehrlichen Baustellenmanagements“ unter der Federführung des Mobilitätsreferats hatte sich zum Ziel gesetzt, die Baustellenkoordination innerhalb der Stadt zu verbessern.
Gemeinsam mit dem GeodatenService München (Kommunalreferat) wurden Daten zu Baustellen und anderen Maßnahmen im öffentlichen Straßenraum aus verschiedensten Systemen der Stadtverwaltung automatisiert im Digitalen Zwilling zusammengeführt. Durch die Integration der Daten mit sehr unterschiedlichen Strukturen und Inhalten war es möglich, nicht nur einen tagesaktuellen Stand der Baustellensituation, sondern auch die langfristigen Planungen verfügbar und für unterschiedliche Anwendungen online nutzbar zu machen.
Alle Baustellen auf einen Blick
Ein Ergebnis ist unter anderem die neue „Servicekarte Baustellen“. Alle Baustellen und temporären Behinderungen im Verkehr der Stadtwerke München (SWM), der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), des städtischen Baureferats, der Münchner Stadtentwässerung sowie von privaten Bauträgern sind auf einen Blick online ersichtlich. Der Fokus liegt auf allen Maßnahmen innerhalb des Mittleren Rings und an den Hauptverkehrsstraßen. Die Karte verzeichnet zudem alle genehmigten Halteverbote, beispielsweise für Umzüge oder Dreharbeiten.
Die neue Karte sorgt für eine hohe Transparenz, wo und was in der Stadt gebaut wird. Viele städtische Referate und Eigenbetriebe haben dabei zusammengearbeitet, dafür möchte ich mich bedanken
Staus gekonnt umfahren
Bürgerinnen und Bürger, die auf Münchens Straßen unterwegs sind, können so tagesaktuell und bis zu sechs Wochen im Voraus prüfen, ob und wo sie auf ihrem Weg mit Einschränkungen rechnen müssen. Nutzerinnen und Nutzer können im Portal wählen, ob die Beeinträchtigungen der nächsten zwei, vier oder sechs Wochen angezeigt werden sollen. Hinterlegte Informationen der Baustellen und Halteverbote können durch einen Klick auf das Symbol oder die Fläche abgefragt werden. Das öffentliche Baustellenportal zeigt transparent, welche Einschränkungen es gibt, was der Anlass dafür ist und wie lange mit Beeinträchtigungen zur rechnen ist.
Die zentrale Baustellenkarte zeichnet sich durch eine breite Vernetzung von Fachinformationen aus. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung der Verwaltung.
Nachhaltig: Entwickelt, um stetig zu wachsen
Der Digitale Zwilling wird auch vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Im Rahmen des Förderprojekts wird das digitale Abbild der Stadt entwickelt und aufgebaut und ist bereits in verschiedenen Vorhaben der Landeshauptstadt München im Einsatz. Der Digitale Zwilling stellt mit seinen Komponenten eine grundlegende und nachhaltige Basis für verkehrsplanerische und -steuernde Maßnahmen dar. Ein Beispiel dafür ist die Digitalisierung der Baustellenkoordinierung.
Das digitale Abbild der Stadt bietet zudem Möglichkeiten für stetige Erweiterungen, beispielsweise Anbindungen an weitere IT-Systeme, einer automatisierten Bereitstellung und dem Einsammeln von Daten aus externen Plattformen (wie zum Beispiel dem Mobilitätsdaten Marktplatz MDM) oder die Einbindung von Sensordaten (wie GPS- und IoT-gestützte Baustellenabsperrungen oder Floating Car Data).
Die „Servicekarte Baustellen“ ist seit Anfang April 2023 auf München Unterwegs und auf der bereits bekannten Website muenchen.de abrufbar.
Ein Beitrag von:
Markus Mohl,
GeodatenService München, Landeshauptstadt München