Die konzeptionelle Darstellung des DZ-M Hauses zeigt, welche fachlichen Fähigkeiten und technischen Bausteine und Funktionalitäten benötigt werden, um den DZ-M zu realisieren.
Der DZ-M wird anwendungsfallbezogen entwickelt und erweitert. Um diese Anwendungsfälle zu realisieren, müssen zunächst die zu erreichenden Ziele definiert werden. Daraus ergeben sich die notwendigen fachlich-technischen Prozesse und Komponenten. Durch die parallele Umsetzung der Anwendungsfälle und den Aufbau und die Erweiterung der Bausteine und Funktionalitäten des Digitalen Zwillings, die zukünftig für mehrere Anwendungsfälle genutzt werden, wird der DZ-M bedarfs- und lösungsorientiert gestaltet.
Einige der Prozesse und Bausteine sind bereits vorhanden, wie beispielsweise die städtische Geodateninfrastruktur, die seit 2007 in Betrieb ist und durch den GeodatenService München (GSM) koordiniert und gesteuert wird. Für die neuen Anforderungen müssen darüber hinaus zusätzliche Prozesse und Funktionalitäten identifiziert und ggf. neue Bausteine implementiert werden.
Zentrale Prozesse und Bausteine des Konzepts des DZ-M Hauses sind:
- Prozesse:
- Datenintegration und Datenprozessierung: Die Zusammenführung und Harmonisierung der Vielzahl von Daten mit unterschiedlichen Inhalten, Strukturen und Formaten, die je nach Bedarf weiterverarbeitet werden.
- Prozessmanagement: Die Koordination und Steuerung der fachlichen Anforderungen hinsichtlich der Fähigkeiten des digitalen Zwillings.
- Datengovernance: Die Sicherstellung der Datenqualität, Gewährleistung des Datenschutzes sowie Definition der Rollen und Zuständigkeiten.
- Bausteine:
- (Metadaten)Katalog: Eine Sammlung der verfügbaren digitalen Ressourcen des Hauses, die im Katalog registriert und gepflegt werden und von allen Interessengruppen durchsucht werden können.
- Systeme und Plattformen: Die digitale Infrastruktur, die zu einem digitalen Ökosystem zusammenwächst, um die komplexen und vernetzten Prozesse umsetzen zu können.
- Datenhaltung (Data Lake): Die Speicherung und Verwaltung der unterschiedlichen Dateninhalte und -formate, einschließlich der Daten nach der Verarbeitung und Integration.
- Schnittstellen (APIs): Der Zugriff auf die Daten des Digitalen Zwillings wird durch standardisierte, anbieterneutrale Schnittstellen, wie die von dem OGC definierten Standards, ermöglicht.
- Datenanalyse und Business Intelligence: Die Analyse und Simulation verschiedener Szenarien sowie die Berichterstellung vielfältiger Zustände.
- Interaktion und Visualisierung: Die Bereitstellung von Daten über verschiedene Visualisierungs- und Interaktionstools, um die Ergebnisse für unterschiedliche Nutzergruppen greifbar zu machen.
- DZM-Frame: Der Schutz der Daten und Systeme vor unbefugtem Zugriff und Manipulation sowie das Monitoring und Tracking der Systemstabilität und Nutzung.